Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827.

Bild:
<< vorherige Seite
LXXIV.
Es blasen die blauen Husaren,
Und reiten zum Thor hinaus;
Da komm' ich, Geliebte, und bringe
Dir einen Rosenstrauß.
Das war eine wilde Wirthschaft,
Viel Volk und Kriegesplag'!
Sogar in deinem Herzchen
Viel Einquartierung lag.

LXXV.
Habe auch, in jungen Jahren,
Manches bitt're Leid erfahren
Von der Liebe Gluth.
Doch das Holz ist gar zu theuer,
Und erlöschen will das Feuer,
Ma foi! und das ist gut.
Das bedenke, junge Schöne,
Schicke fort die dumme Thräne,
Und den dummen Liebesharm.
Ist das Leben dir geblieben,
So vergiß das alte Lieben,
Ma foi! in meinem Arm.

LXXIV.
Es blaſen die blauen Huſaren,
Und reiten zum Thor hinaus;
Da komm' ich, Geliebte, und bringe
Dir einen Roſenſtrauß.
Das war eine wilde Wirthſchaft,
Viel Volk und Kriegesplag'!
Sogar in deinem Herzchen
Viel Einquartierung lag.

LXXV.
Habe auch, in jungen Jahren,
Manches bitt're Leid erfahren
Von der Liebe Gluth.
Doch das Holz iſt gar zu theuer,
Und erlöſchen will das Feuer,
Ma foi! und das iſt gut.
Das bedenke, junge Schöne,
Schicke fort die dumme Thräne,
Und den dummen Liebesharm.
Iſt das Leben dir geblieben,
So vergiß das alte Lieben,
Ma foi! in meinem Arm.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0255" n="247"/>
        </div>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq">LXXIV.</hi><lb/>
          </head>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l>Es bla&#x017F;en die blauen Hu&#x017F;aren,</l><lb/>
              <l>Und reiten zum Thor hinaus;</l><lb/>
              <l>Da komm' ich, Geliebte, und bringe</l><lb/>
              <l>Dir einen Ro&#x017F;en&#x017F;trauß.</l><lb/>
            </lg>
            <lg n="2">
              <l>Das war eine wilde Wirth&#x017F;chaft,</l><lb/>
              <l>Viel Volk und Kriegesplag'!</l><lb/>
              <l>Sogar in deinem Herzchen</l><lb/>
              <l>Viel Einquartierung lag.</l><lb/>
            </lg>
          </lg>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        </div>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq">LXXV.</hi><lb/>
          </head>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l>Habe auch, in jungen Jahren,</l><lb/>
              <l>Manches bitt're Leid erfahren</l><lb/>
              <l>Von der Liebe Gluth.</l><lb/>
              <l>Doch das Holz i&#x017F;t gar zu theuer,</l><lb/>
              <l>Und erlö&#x017F;chen will das Feuer,</l><lb/>
              <l><hi rendition="#aq">Ma foi!</hi> und das i&#x017F;t gut.</l><lb/>
            </lg>
            <lg n="2">
              <l>Das bedenke, junge Schöne,</l><lb/>
              <l>Schicke fort die dumme Thräne,</l><lb/>
              <l>Und den dummen Liebesharm.</l><lb/>
              <l>I&#x017F;t das Leben dir geblieben,</l><lb/>
              <l>So vergiß das alte Lieben,</l><lb/>
              <l><hi rendition="#aq">Ma foi!</hi> in meinem Arm.</l><lb/>
            </lg>
          </lg>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[247/0255] LXXIV. Es blaſen die blauen Huſaren, Und reiten zum Thor hinaus; Da komm' ich, Geliebte, und bringe Dir einen Roſenſtrauß. Das war eine wilde Wirthſchaft, Viel Volk und Kriegesplag'! Sogar in deinem Herzchen Viel Einquartierung lag. LXXV. Habe auch, in jungen Jahren, Manches bitt're Leid erfahren Von der Liebe Gluth. Doch das Holz iſt gar zu theuer, Und erlöſchen will das Feuer, Ma foi! und das iſt gut. Das bedenke, junge Schöne, Schicke fort die dumme Thräne, Und den dummen Liebesharm. Iſt das Leben dir geblieben, So vergiß das alte Lieben, Ma foi! in meinem Arm.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827/255
Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827/255>, abgerufen am 03.12.2024.