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Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827.

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XXII.
"Die Jungfrau schläft in der Kammer,
Der Mond schaut zitternd hinein;
Da draußen singt es und klingt es,
Wie Walzermelodein.
Ich will mal schaun aus dem Fenster,
Wer drunten stört meine Ruh'.
Da steht ein Todtengerippe,
Und fidelt und singt dazu:
Hast einst mir den Tanz versprochen,
Und hast gebrochen dein Wort,
Und heut ist Ball auf dem Kirchhof,
Komm mit, wir tanzen dort.
Die Jungfrau ergreift es gewaltig,
Es lockt sie hervor aus dem Haus;
Sie folgt dem Gerippe, das singend
Und fidelnd schreitet voraus.
XXII.
„Die Jungfrau ſchläft in der Kammer,
Der Mond ſchaut zitternd hinein;
Da draußen ſingt es und klingt es,
Wie Walzermelodein.
Ich will mal ſchaun aus dem Fenſter,
Wer drunten ſtört meine Ruh'.
Da ſteht ein Todtengerippe,
Und fidelt und ſingt dazu:
Haſt einſt mir den Tanz verſprochen,
Und haſt gebrochen dein Wort,
Und heut iſt Ball auf dem Kirchhof,
Komm mit, wir tanzen dort.
Die Jungfrau ergreift es gewaltig,
Es lockt ſie hervor aus dem Haus;
Sie folgt dem Gerippe, das ſingend
Und fidelnd ſchreitet voraus.
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[200/0208] XXII. „Die Jungfrau ſchläft in der Kammer, Der Mond ſchaut zitternd hinein; Da draußen ſingt es und klingt es, Wie Walzermelodein. Ich will mal ſchaun aus dem Fenſter, Wer drunten ſtört meine Ruh'. Da ſteht ein Todtengerippe, Und fidelt und ſingt dazu: Haſt einſt mir den Tanz verſprochen, Und haſt gebrochen dein Wort, Und heut iſt Ball auf dem Kirchhof, Komm mit, wir tanzen dort. Die Jungfrau ergreift es gewaltig, Es lockt ſie hervor aus dem Haus; Sie folgt dem Gerippe, das ſingend Und fidelnd ſchreitet voraus.

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Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827/208>, abgerufen am 24.11.2024.