"Ich will dir küssen, Heinrich, Vom Auge fort die Nacht; Die Engel sollst du schauen, Und auch des Himmels Pracht."
Mein Lieb ich kann nicht aufstehn, Noch blutet's immerfort, Wo du in's Herz mir stachest Mit einem spitz'gen Wort'.
"Ganz leise leg' ich, Heinrich, Dir meine Hand auf's Herz; Dann wird es nicht mehr bluten, Geheilt ist all sein Schmerz."
Mein Lieb, ich kann nicht aufstehn, Es blutet auch mein Haupt; Hab' ja hinein geschossen, Als du mir wurdest geraubt.
"Mit meinen Locken, Heinrich, Stopf' ich des Hauptes Wund', Und dräng' zurück den Blutstrom, Und mache dein Haupt gesund."
„Ich will dir küſſen, Heinrich, Vom Auge fort die Nacht; Die Engel ſollſt du ſchauen, Und auch des Himmels Pracht.“
Mein Lieb ich kann nicht aufſtehn, Noch blutet's immerfort, Wo du in's Herz mir ſtacheſt Mit einem ſpitz'gen Wort'.
„Ganz leiſe leg' ich, Heinrich, Dir meine Hand auf's Herz; Dann wird es nicht mehr bluten, Geheilt iſt all ſein Schmerz.“
Mein Lieb, ich kann nicht aufſtehn, Es blutet auch mein Haupt; Hab' ja hinein geſchoſſen, Als du mir wurdeſt geraubt.
„Mit meinen Locken, Heinrich, Stopf' ich des Hauptes Wund', Und dräng' zurück den Blutſtrom, Und mache dein Haupt geſund.“
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„Ich will dir küſſen, Heinrich,
Vom Auge fort die Nacht;
Die Engel ſollſt du ſchauen,
Und auch des Himmels Pracht.“
Mein Lieb ich kann nicht aufſtehn,
Noch blutet's immerfort,
Wo du in's Herz mir ſtacheſt
Mit einem ſpitz'gen Wort'.
„Ganz leiſe leg' ich, Heinrich,
Dir meine Hand auf's Herz;
Dann wird es nicht mehr bluten,
Geheilt iſt all ſein Schmerz.“
Mein Lieb, ich kann nicht aufſtehn,
Es blutet auch mein Haupt;
Hab' ja hinein geſchoſſen,
Als du mir wurdeſt geraubt.
„Mit meinen Locken, Heinrich,
Stopf' ich des Hauptes Wund',
Und dräng' zurück den Blutſtrom,
Und mache dein Haupt geſund.“
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Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827/176>, abgerufen am 16.02.2025.
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