Die Erde war so lange geizig, Da kam der Mai, und sie ward spendabel, Und alles lacht, und jauchzt, und freut sich, Ich aber bin nicht zu lachen kapabel.
Die Blumen sprießen, die Glöcklein schallen, Die Vögel sprechen wie in der Fabel; Mir aber will das Gespräch nicht gefallen, Ich finde Alles miserabel.
Das Menschenvolk mich ennuyiret, Sogar der Freund, der sonst passabel; -- Das kömmt, weil man Madame tituliret Mein süßes Liebchen, so süß und aimabel.
XXVIII.
Die Erde war ſo lange geizig, Da kam der Mai, und ſie ward ſpendabel, Und alles lacht, und jauchzt, und freut ſich, Ich aber bin nicht zu lachen kapabel.
Die Blumen ſprießen, die Glöcklein ſchallen, Die Vögel ſprechen wie in der Fabel; Mir aber will das Geſpräch nicht gefallen, Ich finde Alles miſerabel.
Das Menſchenvolk mich ennuyiret, Sogar der Freund, der ſonſt paſſabel; — Das kömmt, weil man Madame tituliret Mein ſüßes Liebchen, ſo ſüß und aimabel.
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XXVIII.
Die Erde war ſo lange geizig,
Da kam der Mai, und ſie ward ſpendabel,
Und alles lacht, und jauchzt, und freut ſich,
Ich aber bin nicht zu lachen kapabel.
Die Blumen ſprießen, die Glöcklein ſchallen,
Die Vögel ſprechen wie in der Fabel;
Mir aber will das Geſpräch nicht gefallen,
Ich finde Alles miſerabel.
Das Menſchenvolk mich ennuyiret,
Sogar der Freund, der ſonſt paſſabel; —
Das kömmt, weil man Madame tituliret
Mein ſüßes Liebchen, ſo ſüß und aimabel.
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Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827/141>, abgerufen am 22.07.2024.
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