Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827.XXII. Und wüßten's die Blumen, die kleinen, Wie tief verwundet mein Herz, Sie würden mit mir weinen, Zu heilen meinen Schmerz. Und wüßten's die Nachtigallen Wie ich so traurig und krank, Sie ließen fröhlich erschallen Erquickenden Gesang. Und wüßten sie mein Wehe, Die goldnen Sternelein, Sie kämen aus ihrer Höhe, Und sprächen Trost mir ein. Die alle können's nicht wissen, Nur Eine kennt meinen Schmerz; Sie hat ja selbst zerrissen, Zerrissen mir das Herz. XXII. Und wüßten's die Blumen, die kleinen, Wie tief verwundet mein Herz, Sie würden mit mir weinen, Zu heilen meinen Schmerz. Und wüßten's die Nachtigallen Wie ich ſo traurig und krank, Sie ließen fröhlich erſchallen Erquickenden Geſang. Und wüßten ſie mein Wehe, Die goldnen Sternelein, Sie kämen aus ihrer Höhe, Und ſprächen Troſt mir ein. Die alle können's nicht wiſſen, Nur Eine kennt meinen Schmerz; Sie hat ja ſelbſt zerriſſen, Zerriſſen mir das Herz. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0136" n="128"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">XXII.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Und wüßten's die Blumen, die kleinen,</l><lb/> <l>Wie tief verwundet mein Herz,</l><lb/> <l>Sie würden mit mir weinen,</l><lb/> <l>Zu heilen meinen Schmerz.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Und wüßten's die Nachtigallen</l><lb/> <l>Wie ich ſo traurig und krank,</l><lb/> <l>Sie ließen fröhlich erſchallen</l><lb/> <l>Erquickenden Geſang.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Und wüßten ſie mein Wehe,</l><lb/> <l>Die goldnen Sternelein,</l><lb/> <l>Sie kämen aus ihrer Höhe,</l><lb/> <l>Und ſprächen Troſt mir ein.</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>Die alle können's nicht wiſſen,</l><lb/> <l>Nur Eine kennt meinen Schmerz;</l><lb/> <l>Sie hat ja ſelbſt zerriſſen,</l><lb/> <l>Zerriſſen mir das Herz.</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [128/0136]
XXII.
Und wüßten's die Blumen, die kleinen,
Wie tief verwundet mein Herz,
Sie würden mit mir weinen,
Zu heilen meinen Schmerz.
Und wüßten's die Nachtigallen
Wie ich ſo traurig und krank,
Sie ließen fröhlich erſchallen
Erquickenden Geſang.
Und wüßten ſie mein Wehe,
Die goldnen Sternelein,
Sie kämen aus ihrer Höhe,
Und ſprächen Troſt mir ein.
Die alle können's nicht wiſſen,
Nur Eine kennt meinen Schmerz;
Sie hat ja ſelbſt zerriſſen,
Zerriſſen mir das Herz.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |