Wie die Wellenschaumgeborene Stralt mein Lieb in Schönheitsglanz, Denn sie ist das auserkorene Bräutchen eines fremden Manns.
Herz, mein Herz, du vielgeduldiges, Grolle nicht ob dem Verrath; Trag es, trag es, und entschuldig' es, Was die holde Thörin that.
XVIII.
Ich grolle nicht, und wenn das Herz auch bricht, Ewig verlor'nes Lieb! ich grolle nicht. Wie du auch strahlst in Diamantenpracht, Es fällt kein Strahl in deines Herzens Nacht.
Das weiß ich längst. Ich sah dich ja im Traume, Und sah die Nacht in deines Herzens Raume, Und sah die Schlang', die dir am Herzen frißt, Ich sah mein Lieb, wie sehr du elend bist.
XVII.
Wie die Wellenſchaumgeborene Stralt mein Lieb in Schönheitsglanz, Denn ſie iſt das auserkorene Bräutchen eines fremden Manns.
Herz, mein Herz, du vielgeduldiges, Grolle nicht ob dem Verrath; Trag es, trag es, und entſchuldig' es, Was die holde Thörin that.
XVIII.
Ich grolle nicht, und wenn das Herz auch bricht, Ewig verlor'nes Lieb! ich grolle nicht. Wie du auch ſtrahlſt in Diamantenpracht, Es fällt kein Strahl in deines Herzens Nacht.
Das weiß ich längſt. Ich ſah dich ja im Traume, Und ſah die Nacht in deines Herzens Raume, Und ſah die Schlang', die dir am Herzen frißt, Ich ſah mein Lieb, wie ſehr du elend biſt.
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XVII.
Wie die Wellenſchaumgeborene
Stralt mein Lieb in Schönheitsglanz,
Denn ſie iſt das auserkorene
Bräutchen eines fremden Manns.
Herz, mein Herz, du vielgeduldiges,
Grolle nicht ob dem Verrath;
Trag es, trag es, und entſchuldig' es,
Was die holde Thörin that.
XVIII.
Ich grolle nicht, und wenn das Herz auch bricht,
Ewig verlor'nes Lieb! ich grolle nicht.
Wie du auch ſtrahlſt in Diamantenpracht,
Es fällt kein Strahl in deines Herzens Nacht.
Das weiß ich längſt. Ich ſah dich ja im Traume,
Und ſah die Nacht in deines Herzens Raume,
Und ſah die Schlang', die dir am Herzen frißt,
Ich ſah mein Lieb, wie ſehr du elend biſt.
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Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827/133>, abgerufen am 22.02.2025.
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