Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698.Discours von den sen mit anziehung der meisten andrensonst erlaubt- und löblichen Kunst-und Wissenschafften/ die jenner vielfeltig einzugreiffen/ und dem buhlerischen Feur Stroh beyzutragen sich anma- sten. Die Bilder- und Mahler- kunst muste am ersten durch die He- chel spazieren/ und wurde des Praxi- telis und Phidiae Venus- und Cupi- do-Bilderen gedacht/ die also außge- macht gewest/ daß sich einige zu A- then auf abentheurliche weise damit Eunuch. III. 5. 37.genarret. Bey dem Terentien habe ein Jüngling auß anlaß eines Gemälds/ darinn der guldne Regen gegen die Schoß der Danäe gebildet ware/ schändliches Feur empfangen. Allwo dann der Author genug verdeutet/ daß selbiges in dem Hurenhauß/ alß an gehörigem Ort/ gehangen. Bey Ezech. XXIII. 14. 15. 16. con- fer seqq. & Cap. XVI. 37.dem Propheten sagt Gott der Herr von der Aholiba (da er zugleich ihre geist- liche und leibliche Hurey bestrafft:) Wo sie gemahlete Männer an der wand sahe/ Bildnussen der Chaldeeren/ mit Zinober ge- macht/ die einen gurt um ihre Länden/ und köstlich gefärbete Hüte auf ihren Häubtern hat- ten/
Diſcours von den ſen mit anziehung der meiſten andrenſonſt erlaubt- und loͤblichen Kunſt-und Wiſſenſchafften/ die jenner vielfeltig einzugreiffen/ und dem buhleriſchen Feur Stroh beyzutragen ſich anma- ſten. Die Bilder- und Mahler- kunſt muſte am erſten durch die He- chel ſpazieren/ und wurde des Praxi- telis und Phidiæ Venus- und Cupi- do-Bilderen gedacht/ die alſo außge- macht geweſt/ daß ſich einige zu A- then auf abentheurliche weiſe damit Eunuch. III. 5. 37.genarꝛet. Bey dem Terentien habe ein Juͤngling auß anlaß eines Gemaͤlds/ darinn der guldne Regen gegen die Schoß der Danäe gebildet ware/ ſchaͤndliches Feur empfangen. Allwo dann der Author genug verdeutet/ daß ſelbiges in dem Hurenhauß/ alß an gehoͤrigem Ort/ gehangen. Bey Ezech. XXIII. 14. 15. 16. con- fer ſeqq. & Cap. XVI. 37.dem Propheten ſagt Gott der Herꝛ von der Aholiba (da er zugleich ihre geiſt- liche und leibliche Hurey beſtrafft:) Wo ſie gemahlete Maͤnner an der wand ſahe/ Bildnuſſen der Chaldeeren/ mit Zinober ge- macht/ die einen gurt um ihre Laͤnden/ und koͤſtlich gefaͤrbete Huͤte auf ihren Haͤubtern hat- ten/
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Diſcours von den
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ſonſt erlaubt- und loͤblichen Kunſt-und
Wiſſenſchafften/ die jenner vielfeltig
einzugreiffen/ und dem buhleriſchen
Feur Stroh beyzutragen ſich anma-
ſten. Die Bilder- und Mahler-
kunſt muſte am erſten durch die He-
chel ſpazieren/ und wurde des Praxi-
telis und Phidiæ Venus- und Cupi-
do-Bilderen gedacht/ die alſo außge-
macht geweſt/ daß ſich einige zu A-
then auf abentheurliche weiſe damit
genarꝛet. Bey dem Terentien habe ein
Juͤngling auß anlaß eines Gemaͤlds/
darinn der guldne Regen gegen die
Schoß der Danäe gebildet ware/
ſchaͤndliches Feur empfangen. Allwo
dann der Author genug verdeutet/
daß ſelbiges in dem Hurenhauß/ alß
an gehoͤrigem Ort/ gehangen. Bey
dem Propheten ſagt Gott der Herꝛ von
der Aholiba (da er zugleich ihre geiſt-
liche und leibliche Hurey beſtrafft:)
Wo ſie gemahlete Maͤnner an
der wand ſahe/ Bildnuſſen der
Chaldeeren/ mit Zinober ge-
macht/ die einen gurt um ihre
Laͤnden/ und koͤſtlich gefaͤrbete
Huͤte auf ihren Haͤubtern hat-
ten/
Eunuch.
III. 5. 37.
Ezech.
XXIII. 14.
15. 16. con-
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