Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698.Verbericht. entendement luy prefente, ne peut estreefficacement touchee par des choses re- connües fausses, le mensonge est odieux a l'un, & inutile a l'autre. C'est donc une espece de conjuration contre le genre humain, que de faire un trafic de ces mensonges desguises, qui ne servent, qu'a nous empoisonner l'esprit. Il semble, que la fausse monnoye soit quelque cho- se de moins criminel. &c. und pag. 574. En un mot, ces ouvrages sont des pieges eternellement tendus aux lecteurs. C'est la ruine de tout scavoir, &c. Das ganze Capitel ist würdig zulesen. Das ist ver- sichert kein zweiflichter Punct/ was Char- pentier hier zuletst verdeutet. Man hats den Romanen (Homero, Virgilo, und an- dren) zudancken/ daß in der Historia an- tiqua auch die Gelehrte selbst vil hundert Jahr her allerhand grobe Falschheiten geglaubt/ als zum Beyspiel/ daß AEneas in Jtalien kommen/ und der Römer Ur- sprung geleget/ (damit ich nicht rede von seinem Eiukehr bey der Dido, welches all- zuhandgrifflich): daß Romulus seinen Bruder Remum ertödet; da doch AEneas Jtalien niemahl gesehen/ und Remus sei- nen Bruder lang überlebt/ wie jennes Bo-
Verbericht. entendement luy prefente, ne peut eſtreefficacement touchée par des choſes re- connües fauſſes, le menſonge eſt odieux à l’un, & inutile à l’autre. C’eſt donc une eſpece de conjuration contre le genre humain, que de faire un trafic de ces menſonges deſguiſes, qui ne ſervent, qu’a nous empoiſonner l’eſprit. Il ſemble, que la fauſſe monnoye ſoit quelque cho- ſe de moins criminel. &c. und pag. 574. En un mot, ces ouvrages ſont des pieges eternellement tendus aux lecteurs. C’eſt la ruine de tout ſçavoir, &c. Das ganze Capitel iſt wuͤrdig zuleſen. Das iſt ver- ſichert kein zweiflichter Punct/ was Char- pentier hier zuletſt verdeutet. Man hats den Romanen (Homero, Virgilo, und an- dren) zudancken/ daß in der Hiſtoria an- tiqua auch die Gelehrte ſelbſt vil hundert Jahr her allerhand grobe Falſchheiten geglaubt/ als zum Beyſpiel/ daß Æneas in Jtalien kommen/ und der Roͤmer Ur- ſprung geleget/ (damit ich nicht rede von ſeinem Eiukehr bey der Dido, welches all- zuhandgrifflich): daß Romulus ſeinen Bruder Remum ertoͤdet; da doch Æneas Jtalien niemahl geſehen/ und Remus ſei- nen Bruder lang uͤberlebt/ wie jennes Bo-
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Verbericht.
entendement luy prefente, ne peut eſtre
efficacement touchée par des choſes re-
connües fauſſes, le menſonge eſt odieux
à l’un, & inutile à l’autre. C’eſt donc une
eſpece de conjuration contre le genre
humain, que de faire un trafic de ces
menſonges deſguiſes, qui ne ſervent, qu’a
nous empoiſonner l’eſprit. Il ſemble,
que la fauſſe monnoye ſoit quelque cho-
ſe de moins criminel. &c. und pag. 574.
En un mot, ces ouvrages ſont des pieges
eternellement tendus aux lecteurs. C’eſt
la ruine de tout ſçavoir, &c. Das ganze
Capitel iſt wuͤrdig zuleſen. Das iſt ver-
ſichert kein zweiflichter Punct/ was Char-
pentier hier zuletſt verdeutet. Man hats
den Romanen (Homero, Virgilo, und an-
dren) zudancken/ daß in der Hiſtoria an-
tiqua auch die Gelehrte ſelbſt vil hundert
Jahr her allerhand grobe Falſchheiten
geglaubt/ als zum Beyſpiel/ daß Æneas
in Jtalien kommen/ und der Roͤmer Ur-
ſprung geleget/ (damit ich nicht rede von
ſeinem Eiukehr bey der Dido, welches all-
zuhandgrifflich): daß Romulus ſeinen
Bruder Remum ertoͤdet; da doch Æneas
Jtalien niemahl geſehen/ und Remus ſei-
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