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Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698.

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oder Liebesgeschichten/ etc.
hundert Meilen: Man steiget ohne
Schwindel auf die höchste Schnee-
Gebürg: Man beschiffet den Ocean
kreuzweis/ ohne daß man Unwillen
und Aufstossen von innen/ oder Sturm
und Allarm von aussen besorgt: Und
wer kein Herz hat/ der hat doch Herz
zwischen ganze Armeen hinein zutret-
ten/ die als erdollete Tigerhäuffen ein-
andren einbrechen: Er durchstreichet
die Ohrt/ da sonst der Eintritt bey
Kopf-verliehren versagt ist/ er schau-
wet alles und wird nicht geschauwet/
und gibt ihm das Historien-Lesen nicht
wenigere Komlichkeiten/ als einst Gy-Vid. Clc.
off. L. III.

gi sein Wunder-Ring/ der ihn unsicht-
bahr gemacht/ und dem AEnea seineVid. Virg.
AEa.
1.

umgehüllte Wolcke/ auß deren er den
Bemühungen der Dido gegenwertig
zugesehen/ ohne daß ihn jemand ge-
wahret. etc. Also rath ich/ wer die Zeit
trefflich vertreiben/ und gleichsam un-
der gelehrten Träumen vermöglicher
Ruh pflegen wil/ sol sein Haupt/ fast
mit Alexandro dem Grossen/ auf das
Historien-Buch legen.

CLXV. Von gleicher Ard war
die dritte Meinung: Dise gab ihren
Pfenning der Musica, namlich der

ehr-
O iiij

oder Liebesgeſchichten/ ꝛc.
hundert Meilen: Man ſteiget ohne
Schwindel auf die hoͤchſte Schnee-
Gebuͤrg: Man beſchiffet den Ocean
kreuzweis/ ohne daß man Unwillen
und Aufſtoſſen von innen/ oder Sturm
und Allarm von auſſen beſorgt: Und
wer kein Herz hat/ der hat doch Herz
zwiſchen ganze Armeen hinein zutret-
ten/ die als erdollete Tigerhaͤuffen ein-
andren einbrechen: Er durchſtreichet
die Ohrt/ da ſonſt der Eintritt bey
Kopf-verliehren verſagt iſt/ er ſchau-
wet alles und wird nicht geſchauwet/
und gibt ihm das Hiſtorien-Leſen nicht
wenigere Komlichkeiten/ als einſt Gy-Vid. Clc.
off. L. III.

gi ſein Wunder-Ring/ der ihn unſicht-
bahr gemacht/ und dem Ænea ſeineVid. Virg.
Æa.
1.

umgehuͤllte Wolcke/ auß deren er den
Bemuͤhungen der Dido gegenwertig
zugeſehen/ ohne daß ihn jemand ge-
wahret. ꝛc. Alſo rath ich/ wer die Zeit
trefflich vertreiben/ und gleichſam un-
der gelehrten Traͤumen vermoͤglicher
Ruh pflegen wil/ ſol ſein Haupt/ faſt
mit Alexandro dem Groſſen/ auf das
Hiſtorien-Buch legen.

CLXV. Von gleicher Ard war
die dritte Meinung: Diſe gab ihren
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O iiij
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[215/0263] oder Liebesgeſchichten/ ꝛc. hundert Meilen: Man ſteiget ohne Schwindel auf die hoͤchſte Schnee- Gebuͤrg: Man beſchiffet den Ocean kreuzweis/ ohne daß man Unwillen und Aufſtoſſen von innen/ oder Sturm und Allarm von auſſen beſorgt: Und wer kein Herz hat/ der hat doch Herz zwiſchen ganze Armeen hinein zutret- ten/ die als erdollete Tigerhaͤuffen ein- andren einbrechen: Er durchſtreichet die Ohrt/ da ſonſt der Eintritt bey Kopf-verliehren verſagt iſt/ er ſchau- wet alles und wird nicht geſchauwet/ und gibt ihm das Hiſtorien-Leſen nicht wenigere Komlichkeiten/ als einſt Gy- gi ſein Wunder-Ring/ der ihn unſicht- bahr gemacht/ und dem Ænea ſeine umgehuͤllte Wolcke/ auß deren er den Bemuͤhungen der Dido gegenwertig zugeſehen/ ohne daß ihn jemand ge- wahret. ꝛc. Alſo rath ich/ wer die Zeit trefflich vertreiben/ und gleichſam un- der gelehrten Traͤumen vermoͤglicher Ruh pflegen wil/ ſol ſein Haupt/ faſt mit Alexandro dem Groſſen/ auf das Hiſtorien-Buch legen. Vid. Clc. off. L. III. Vid. Virg. Æa. 1. CLXV. Von gleicher Ard war die dritte Meinung: Diſe gab ihren Pfenning der Muſica, namlich der ehr- O iiij

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Zitationshilfe: Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heidegger_mythoscopia_1698/263>, abgerufen am 22.11.2024.