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Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698.

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oder Liebesgeschichten. etc.
tribene Entschuldigung ist es/ daß man
vorgibt/ die Romans weren Satyri-
sche Schrifften wider die Laster/ sonder-
lich aber die Geilheit/ die sie zum Ab-
scheuh vorstellten/ danahen ihr bitteresconf. Huer-
F. R. p.
118.

Nachgeschmeck und jämerlichen Ab-
lauff/ nicht weniger als der Tugenden
suß-folgende Glückseligkeit vormahl-
ten. Und in Wahrheit der Comaedi-
Schreiber Terentius hat dises Lob
in seinet Grab-Schrifft:
Descripsi mores hominum juve-
numque senumque
Qualiter a servis decipiatur Herus:
Quid meretrix, quid leno dolis con-
fingat avarus;
Haec quicunque legit sic puto cau-
tus erit.

Das ist:
Jch hab der Welt Gebrauch bey
alten und bey jungen
Den Augen vorgelegt/ und treff-
lich abgesungen/
Wie offt ein schelm'scher Knecht
den Herren underschlegt?
Wie mancher Sack es macht?
Und was vor Schelmereyen
Der Hurenführer treibt/ wenn er
die Beutel fegt?

Jch
M

oder Liebesgeſchichten. ꝛc.
tribene Entſchuldigung iſt es/ daß man
vorgibt/ die Romans weren Satyri-
ſche Schrifftẽ wider die Laſter/ ſonder-
lich aber die Geilheit/ die ſie zum Ab-
ſcheuh vorſtellten/ danahen ihr bitteresconf. Huer-
F. R. p.
118.

Nachgeſchmeck und jaͤmerlichen Ab-
lauff/ nicht weniger als der Tugenden
ſuß-folgende Gluͤckſeligkeit vormahl-
ten. Und in Wahrheit der Comædi-
Schreiber Terentius hat diſes Lob
in ſeinet Grab-Schrifft:
Deſcripſi mores hominum juve-
numque ſenúmque
Qualiter à ſervis decipiatur Herus:
Quid meretrix, quid leno dolis con-
fingat avarus;
Hæc quicunque legit ſic puto cau-
tus erit.

Das iſt:
Jch hab der Welt Gebrauch bey
alten und bey jungen
Den Augen vorgelegt/ und treff-
lich abgeſungen/
Wie offt ein ſchelm’ſcher Knecht
den Herꝛen underſchlegt?
Wie mancher Sack es macht?
Und was vor Schelmereyen
Der Hurenfuͤhrer treibt/ wenn er
die Beutel fegt?

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[177/0225] oder Liebesgeſchichten. ꝛc. tribene Entſchuldigung iſt es/ daß man vorgibt/ die Romans weren Satyri- ſche Schrifftẽ wider die Laſter/ ſonder- lich aber die Geilheit/ die ſie zum Ab- ſcheuh vorſtellten/ danahen ihr bitteres Nachgeſchmeck und jaͤmerlichen Ab- lauff/ nicht weniger als der Tugenden ſuß-folgende Gluͤckſeligkeit vormahl- ten. Und in Wahrheit der Comædi- Schreiber Terentius hat diſes Lob in ſeinet Grab-Schrifft: Deſcripſi mores hominum juve- numque ſenúmque Qualiter à ſervis decipiatur Herus: Quid meretrix, quid leno dolis con- fingat avarus; Hæc quicunque legit ſic puto cau- tus erit. Das iſt: Jch hab der Welt Gebrauch bey alten und bey jungen Den Augen vorgelegt/ und treff- lich abgeſungen/ Wie offt ein ſchelm’ſcher Knecht den Herꝛen underſchlegt? Wie mancher Sack es macht? Und was vor Schelmereyen Der Hurenfuͤhrer treibt/ wenn er die Beutel fegt? Jch conf. Huer- F. R. p. 118. M

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Zitationshilfe: Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heidegger_mythoscopia_1698/225>, abgerufen am 22.11.2024.