Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698.Discours von den Rom. drauß verschlimmeren können. DerTeufel selbst ist ohnschuldig/ wenn es genug ist/ daß man vorhero zum bösen incliniert seye: Denn er wird heut zu Tag keinen andren verführen. Und wenn man doch bekennt/ daß die Ro- mans einem schlecht-beschaffnen Ge- müth zu Fallstrick dienen können/ wa- rum schafft man sie denn nicht mit höchstem Eifer fort? Jst dises nicht wichtiger Ursach genug? Muß man dem gottlosen Fleisch Nahrung zule- gen? Muß man gestatten und veran- lasen/ daß heilose Leuth in den Laste- ren gar überpurzlen? CXXXVIII. Ueber dises muß tata
Diſcours von den Rom. drauß verſchlimmeren koͤnnen. DerTeufel ſelbſt iſt ohnſchuldig/ wenn es genug iſt/ daß man vorhero zum boͤſen incliniert ſeye: Denn er wird heut zu Tag keinen andren verfuͤhren. Und wenn man doch bekennt/ daß die Ro- mans einem ſchlecht-beſchaffnen Ge- muͤth zu Fallſtrick dienen koͤnnen/ wa- rum ſchafft man ſie denn nicht mit hoͤchſtem Eifer fort? Jſt diſes nicht wichtiger Urſach genug? Muß man dem gottloſen Fleiſch Nahrung zule- gen? Muß man geſtatten und veran- laſen/ daß heiloſe Leuth in den Laſte- ren gar uͤberpurzlen? CXXXVIII. Ueber diſes muß tata
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0220" n="172"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Diſcours</hi><hi rendition="#b">von den</hi><hi rendition="#aq">Rom.</hi></fw><lb/> drauß verſchlimmeren koͤnnen. Der<lb/> Teufel ſelbſt iſt ohnſchuldig/ wenn es<lb/> genug iſt/ daß man vorhero zum boͤſen<lb/><hi rendition="#aq">inclini</hi>ert ſeye: Denn er wird heut<lb/> zu Tag keinen andren verfuͤhren. Und<lb/> wenn man doch bekennt/ daß die <hi rendition="#aq">Ro-<lb/> mans</hi> einem ſchlecht-beſchaffnen Ge-<lb/> muͤth zu Fallſtrick dienen koͤnnen/ wa-<lb/> rum ſchafft man ſie denn nicht mit<lb/> hoͤchſtem Eifer fort? Jſt diſes nicht<lb/> wichtiger Urſach genug? Muß man<lb/> dem gottloſen Fleiſch Nahrung zule-<lb/> gen? Muß man geſtatten und veran-<lb/> laſen/ daß heiloſe Leuth in den Laſte-<lb/> ren gar uͤberpurzlen?</p><lb/> <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">CXXXVIII.</hi></hi> Ueber diſes muß<lb/> man wifſen/ daß mancher/ der ſo boͤß<lb/> nicht were/ gar leicht zu Fall gebracht<lb/> werden kan/ wenn er dazu komt. <hi rendition="#fr">Boͤ-</hi><lb/><note place="left">1. <hi rendition="#aq">Cor. XV.</hi><lb/> 33.</note><hi rendition="#fr">ſe Geſchwaͤze verderben auch<lb/> gute Sitten/</hi> ſagt Paulus. Wer bey<lb/> einem hinckenden wohnet/ der lehrnet<lb/> hincken/ da er es zuvor nicht gethan/<lb/> ſagen die alte. Hoͤret ein reifflicher<lb/><hi rendition="#aq">Judicium</hi> von den <hi rendition="#aq">Roman</hi>en/ daß<lb/> obigen Außfluchten gar fein begegnet/<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Epiſtola ad<lb/> Arnau-<lb/> dum. a.</hi><lb/> 1590.</note><hi rendition="#aq">P. Guirandi</hi> eines verꝛuͤhmten <hi rendition="#aq">Juri-<lb/> ſt</hi>en: <hi rendition="#aq">Quotus quisque eſt, qui<lb/> ejuſmodi ne quidem antea cogi-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">tata</hi></fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [172/0220]
Diſcours von den Rom.
drauß verſchlimmeren koͤnnen. Der
Teufel ſelbſt iſt ohnſchuldig/ wenn es
genug iſt/ daß man vorhero zum boͤſen
incliniert ſeye: Denn er wird heut
zu Tag keinen andren verfuͤhren. Und
wenn man doch bekennt/ daß die Ro-
mans einem ſchlecht-beſchaffnen Ge-
muͤth zu Fallſtrick dienen koͤnnen/ wa-
rum ſchafft man ſie denn nicht mit
hoͤchſtem Eifer fort? Jſt diſes nicht
wichtiger Urſach genug? Muß man
dem gottloſen Fleiſch Nahrung zule-
gen? Muß man geſtatten und veran-
laſen/ daß heiloſe Leuth in den Laſte-
ren gar uͤberpurzlen?
CXXXVIII. Ueber diſes muß
man wifſen/ daß mancher/ der ſo boͤß
nicht were/ gar leicht zu Fall gebracht
werden kan/ wenn er dazu komt. Boͤ-
ſe Geſchwaͤze verderben auch
gute Sitten/ ſagt Paulus. Wer bey
einem hinckenden wohnet/ der lehrnet
hincken/ da er es zuvor nicht gethan/
ſagen die alte. Hoͤret ein reifflicher
Judicium von den Romanen/ daß
obigen Außfluchten gar fein begegnet/
P. Guirandi eines verꝛuͤhmten Juri-
ſten: Quotus quisque eſt, qui
ejuſmodi ne quidem antea cogi-
tata
1. Cor. XV.
33.
Epiſtola ad
Arnau-
dum. a.
1590.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |