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Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698.

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oder Liebesgschichten/ etc.

LV. Also wird neben Gesundheit
und Gesicht/ die edle Zeit mit disen
Possen schändlich verschleppet/ daß
man weit besser thäte/ nach dem RathPytago-
ras ap.
Stob. p.
m.
46.

jennes Philosophi, wenn man davor
stein auff der strassen auffhobe/ und per
Spaß
hin und wider schmisse. Jch
(sagte einer) möchte jedem solchem
Zeitverschwender/ und unabtreibli-
chen Leser der Buhlbücher einen Schre-
cker gönnen/ wie Thomas MorusLehman
Floril. I.

jennner weltfelligen Dame gewest:
Er sahe sie eine gantze stund vor dem
Spiegel stehen/ sich auffbutzen/ den
Leib einzwengen/ die Haare kreußlen/
und sagte: Wenn dir Gott nicht
die Hölle vor deine Müh wid-
met/ so geschihet dir ohnrecht.

Das ware scharff/ aber nutzlich/ wenn
jenne dadurch die Zeit besser anlegen
gelehrnt. Gar recht hatte jenner
Partische Feldherr Surenas! diser/Huet. de
Fab. R. p.

32.

da er die Römer geschlagen/ und under
ihrer Bagage auch deß obgedachten
Sisennae Romanische Fablen gefun-
den/ war auff sie sehr ohngehalten/ daß
sie auch in der Campanien derglei-
chen Thalpossen nicht entbehren kön-
ten. Augustinus last sich gantz übel

drob
E
oder Liebesgſchichten/ ꝛc.

LV. Alſo wird neben Geſundheit
und Geſicht/ die edle Zeit mit diſen
Poſſen ſchaͤndlich verſchleppet/ daß
man weit beſſer thaͤte/ nach dem RathPytago-
ras ap.
Stob. p.
m.
46.

jennes Philoſophi, wenn man davor
ſtein auff der ſtraſſen auffhobe/ und per
Spaß
hin und wider ſchmiſſe. Jch
(ſagte einer) moͤchte jedem ſolchem
Zeitverſchwender/ und unabtreibli-
chen Leſer der Buhlbuͤcher einẽ Schre-
cker goͤnnen/ wie Thomas MorusLehman
Floril. I.

jennner weltfelligen Dame geweſt:
Er ſahe ſie eine gantze ſtund vor dem
Spiegel ſtehen/ ſich auffbutzen/ den
Leib einzwengen/ die Haare kreußlen/
und ſagte: Wenn dir Gott nicht
die Hoͤlle vor deine Muͤh wid-
met/ ſo geſchihet dir ohnrecht.

Das ware ſcharff/ aber nutzlich/ wenn
jenne dadurch die Zeit beſſer anlegen
gelehrnt. Gar recht hatte jenner
Partiſche Feldherꝛ Surenas! diſer/Huet. de
Fab. R. p.

32.

da er die Roͤmer geſchlagen/ und under
ihrer Bagage auch deß obgedachten
Siſennæ Romaniſche Fablen gefun-
den/ war auff ſie ſehr ohngehalten/ daß
ſie auch in der Campanien derglei-
chen Thalpoſſen nicht entbehren koͤn-
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[65/0113] oder Liebesgſchichten/ ꝛc. LV. Alſo wird neben Geſundheit und Geſicht/ die edle Zeit mit diſen Poſſen ſchaͤndlich verſchleppet/ daß man weit beſſer thaͤte/ nach dem Rath jennes Philoſophi, wenn man davor ſtein auff der ſtraſſen auffhobe/ und per Spaß hin und wider ſchmiſſe. Jch (ſagte einer) moͤchte jedem ſolchem Zeitverſchwender/ und unabtreibli- chen Leſer der Buhlbuͤcher einẽ Schre- cker goͤnnen/ wie Thomas Morus jennner weltfelligen Dame geweſt: Er ſahe ſie eine gantze ſtund vor dem Spiegel ſtehen/ ſich auffbutzen/ den Leib einzwengen/ die Haare kreußlen/ und ſagte: Wenn dir Gott nicht die Hoͤlle vor deine Muͤh wid- met/ ſo geſchihet dir ohnrecht. Das ware ſcharff/ aber nutzlich/ wenn jenne dadurch die Zeit beſſer anlegen gelehrnt. Gar recht hatte jenner Partiſche Feldherꝛ Surenas! diſer/ da er die Roͤmer geſchlagen/ und under ihrer Bagage auch deß obgedachten Siſennæ Romaniſche Fablen gefun- den/ war auff ſie ſehr ohngehalten/ daß ſie auch in der Campanien derglei- chen Thalpoſſen nicht entbehren koͤn- ten. Auguſtinus laſt ſich gantz uͤbel drob Pytago- ras ap. Stob. p. m. 46. Lehman Floril. I. Huet. de Fab. R. p. 32. E

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Zitationshilfe: Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heidegger_mythoscopia_1698/113>, abgerufen am 22.11.2024.