Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698.Discours von den De Origi-ne Poes. Germ.welches villeicht die Ursach warum Morhof und andre glauben/ daß sie nicht die Verfasserin deß bewüsten Buchs/ gleich wie auch Meursius nicht. Aber diser punct ward nicht gern gestanden. Man kennt/ sagte man/ den Vogel an dem Gesang/ den Ha- Matt. XII. 34.fen an dem Klang. Auß dem über- fluß deß Hertzens redet der Mund/ wie Christus sagt/ oder wie es die vernünfftige Heyden außge- druckt/ die Wort seyn ein Schatten Democr. [a]p. Plut. [fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt]. P. 15.der Wercken/ ein Character der Sitten. Ein ehrlich Gemüth spe- culiert in dem Gesetz deß Herren/ nicht in den Buhler-possen. Wann der Verstand in solchen Sachen/ als im Arrest/ liget/ ist nicht zuvermuthen/ daß die Begirden in dem dritten Him- mel seyen. Die Roman-Schreiber gestehen es ohnwissend selbst/ daß es etwas schwer-begreifliches seye/ indem sie die Nammen mehrtheils außlassen oder verstecken: wie man zum Exem- pel glaubt/ under dem Boccalino stecke der Cardinal Cajetanus &c. XLIV. Dises ward von jemanden er/
Diſcours von den De Origi-ne Poeſ. Germ.welches villeicht die Urſach warum Morhof und andre glauben/ daß ſie nicht die Verfaſſerin deß bewuͤſten Buchs/ gleich wie auch Meurſius nicht. Aber diſer punct ward nicht gern geſtanden. Man kennt/ ſagte man/ den Vogel an dem Geſang/ den Ha- Matt. XII. 34.fen an dem Klang. Auß dem uͤber- fluß deß Hertzens redet der Mund/ wie Chriſtus ſagt/ oder wie es die vernuͤnfftige Heyden außge- druckt/ die Wort ſeyn ein Schatten Democr. [a]p. Plut. [fremdsprachliches Material – Zeichen fehlt]. P. 15.der Wercken/ ein Character der Sitten. Ein ehrlich Gemuͤth ſpe- culiert in dem Geſetz deß Herꝛen/ nicht in den Buhler-poſſen. Wann der Verſtand in ſolchen Sachen/ als im Arꝛeſt/ liget/ iſt nicht zuvermuthen/ daß die Begirden in dem dritten Him- mel ſeyen. Die Roman-Schreiber geſtehen es ohnwiſſend ſelbſt/ daß es etwas ſchwer-begreifliches ſeye/ indem ſie die Nammen mehrtheils außlaſſen oder verſtecken: wie man zum Exem- pel glaubt/ under dem Boccalino ſtecke der Cardinal Cajetanus &c. XLIV. Diſes ward von jemanden er/
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Diſcours von den
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Morhof und andre glauben/ daß ſie
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Buchs/ gleich wie auch Meurſius
nicht. Aber diſer punct ward nicht gern
geſtanden. Man kennt/ ſagte man/
den Vogel an dem Geſang/ den Ha-
fen an dem Klang. Auß dem uͤber-
fluß deß Hertzens redet der
Mund/ wie Chriſtus ſagt/ oder wie
es die vernuͤnfftige Heyden außge-
druckt/ die Wort ſeyn ein Schatten
der Wercken/ ein Character der
Sitten. Ein ehrlich Gemuͤth ſpe-
culiert in dem Geſetz deß Herꝛen/
nicht in den Buhler-poſſen. Wann
der Verſtand in ſolchen Sachen/ als
im Arꝛeſt/ liget/ iſt nicht zuvermuthen/
daß die Begirden in dem dritten Him-
mel ſeyen. Die Roman-Schreiber
geſtehen es ohnwiſſend ſelbſt/ daß es
etwas ſchwer-begreifliches ſeye/ indem
ſie die Nammen mehrtheils außlaſſen
oder verſtecken: wie man zum Exem-
pel glaubt/ under dem Boccalino
ſtecke der Cardinal Cajetanus &c.
De Origi-
ne Poeſ.
Germ.
Matt. XII.
34.
Democr.
ap. Plut.
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P. 15.
XLIV. Diſes ward von jemanden
mit einer kurtzweiligen Gleichnuß er-
leuteret. Zu Lacedæmon, ſagt
er/
Plutarch.
de Garruli-
tate. p. m.
904.
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