selbst ebensosehr nur Eines ist, nemlich eben der Ge- danke des Unterschiedes, der nur Ein Gedanke ist, als er dieses Unterschiedne, das zweyte gegen das Erste ist, -- theils aber weil der Gedanke, der das Viele in Eines befasst, aus seiner Allgemeinheit aufgelöst und in mehr als drey oder vier Unterschiedne unterschie- den werden muss; -- welche Allgemeinheit gegen die absolute Bestimmtheit des abstracten Eins, des Princips der Zahl, als Unbestimmtheit in der Bezie- hung auf die Zahl selbst erscheint, so dass nur von Zahlen überhaupt, d. h, nicht von einer Anzahl der Unterschiede die Rede seyn könnte, also hier über- haupt an Zahl und ans Zählen zu denken ganz über- flüssig, wie auch sonst der blosse Unterschied der Grös- se und Menge begrifflos und nichts sagend ist.
Das Gute und das Böse waren die bestimmten Unterschiede des Gedankens, die sich ergaben. In- dem ihr Gegensatz sich noch nicht aufgelöst, und sie als Wesen des Gedankens vorgestellt werden, deren jedes für sich selbstständig ist, so ist der Mensch das wesenlose Selbst und der synthetische Boden ihres Daseyns und Kampfs. Aber diese allgemeinen Mäch- te gehören ebensosehr dem Selbst an oder das Selbst ist ihre Wirklichkeit. Nach diesem Momente ge- schieht es also, dass wie das Böse nichts anderes ist, als das Insichgehen des natürlichen Daseyns des Gei- stes, umgekehrt das Gute in die Wirklichkeit tritt und als ein daseyendes Selbstbewusstseyn erscheint. -- Was im rein gedachten Geiste als das Anderswerden des
ſelbſt ebenſoſehr nur Eines iſt, nemlich eben der Ge- danke des Unterſchiedes, der nur Ein Gedanke ist, als er dieſes Unterſchiedne, das zweyte gegen das Erſte iſt, — theils aber weil der Gedanke, der das Viele in Eines befaſst, aus ſeiner Allgemeinheit aufgelöst und in mehr als drey oder vier Unterſchiedne unterſchie- den werden muſs; — welche Allgemeinheit gegen die abſolute Beſtimmtheit des abſtracten Eins, des Princips der Zahl, als Unbeſtimmtheit in der Bezie- hung auf die Zahl ſelbſt erſcheint, ſo daſs nur von Zahlen überhaupt, d. h, nicht von einer Anzahl der Unterſchiede die Rede ſeyn könnte, alſo hier über- haupt an Zahl und ans Zählen zu denken ganz über- flüſſig, wie auch ſonſt der bloſſe Unterſchied der Gröſ- ſe und Menge begrifflos und nichts ſagend iſt.
Das Gute und das Böſe waren die beſtimmten Unterſchiede des Gedankens, die ſich ergaben. In- dem ihr Gegenſatz ſich noch nicht aufgelöſt, und ſie als Weſen des Gedankens vorgeſtellt werden, deren jedes für ſich ſelbſtſtändig iſt, ſo iſt der Menſch das weſenloſe Selbſt und der ſynthetiſche Boden ihres Daſeyns und Kampfs. Aber dieſe allgemeinen Mäch- te gehören ebenſoſehr dem Selbſt an oder das Selbſt iſt ihre Wirklichkeit. Nach dieſem Momente ge- ſchieht es alſo, daſs wie das Böſe nichts anderes iſt, als das Inſichgehen des natürlichen Daſeyns des Gei- ſtes, umgekehrt das Gute in die Wirklichkeit tritt und als ein daſeyendes Selbſtbewuſstſeyn erſcheint. — Was im rein gedachten Geiſte als das Anderswerden des
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ſelbſt ebenſoſehr nur Eines iſt, nemlich eben der Ge-
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iſt, — theils aber weil der Gedanke, der das Viele in
Eines befaſst, aus ſeiner Allgemeinheit aufgelöst und
in mehr als drey oder vier Unterſchiedne unterſchie-
den werden muſs; — welche Allgemeinheit gegen
die abſolute Beſtimmtheit des abſtracten Eins, des
Princips der Zahl, als Unbeſtimmtheit in der Bezie-
hung auf die Zahl ſelbſt erſcheint, ſo daſs nur von
Zahlen überhaupt, d. h, nicht von einer Anzahl der
Unterſchiede die Rede ſeyn könnte, alſo hier über-
haupt an Zahl und ans Zählen zu denken ganz über-
flüſſig, wie auch ſonſt der bloſſe Unterſchied der Gröſ-
ſe und Menge begrifflos und nichts ſagend iſt.
Das Gute und das Böſe waren die beſtimmten
Unterſchiede des Gedankens, die ſich ergaben. In-
dem ihr Gegenſatz ſich noch nicht aufgelöſt, und ſie
als Weſen des Gedankens vorgeſtellt werden, deren
jedes für ſich ſelbſtſtändig iſt, ſo iſt der Menſch das
weſenloſe Selbſt und der ſynthetiſche Boden ihres
Daſeyns und Kampfs. Aber dieſe allgemeinen Mäch-
te gehören ebenſoſehr dem Selbſt an oder das Selbſt
iſt ihre Wirklichkeit. Nach dieſem Momente ge-
ſchieht es alſo, daſs wie das Böſe nichts anderes iſt,
als das Inſichgehen des natürlichen Daſeyns des Gei-
ſtes, umgekehrt das Gute in die Wirklichkeit tritt und
als ein daſeyendes Selbſtbewuſstſeyn erſcheint. — Was
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 726. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/835>, abgerufen am 22.11.2024.
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