und gründlicher als das erstere, das der Priesterin und dem schönen Gotte traut, auf die Offenbarung, die der Geist des Vaters selbst über das Verbrechen, das ihn mordete, machte, mit der Rache zaudert, und andre Beweise noch veranstaltet, -- aus dem Grun- de, weil dieser offenbarende Geist auch der Teufel seyn könnte.
Diss Misstrauen ist darum gegründet, weil das wissende Bewusstseyn sich in den Gegensatz der Ge- wissheit seiner selbst und des gegenständlichen We- sens setzt. Das Recht des sittlichen, dass die Wirk- lichkeit nichts an sich ist im Gegensatze gegen das absolute Gesetz, erfährt, dass sein Wissen einseitig, sein Gesetz nur Gesetz seines Charakters ist, dass es nur die eine Macht der Substanz ergriff. Die Hand- lung selbst ist diese Verkehrung des gewussten in sein Gegentheil, das Seyn, ist das Umschlagen des Rechts des Charakters und des Wissens in das Recht des entgegengesetzten, mit dem jenes im Wesen der Sub- stanz verknüpft ist, -- in die Erinnye der andern feindlich erregten. Macht und Charakters. Diss untre Recht sitzt mit Zevs auf dem Throne, und geniesst mit dem offenbaren Rechte und dem wissenden Got- te gleiches Ansehen.
Auf diese drey Wesen wird von der handeln- den Individualität die Götterwelt des Chors einge- schränkt. Das Eine ist die Substanz, ebensowohl die Macht des Heerdes und der Geist der Familienpietät, wie die allgemeine Macht des Staats und der Regie-
und gründlicher als das erstere, das der Prieſterin und dem schönen Gotte traut, auf die Offenbarung, die der Geiſt des Vaters selbſt über das Verbrechen, das ihn mordete, machte, mit der Rache zaudert, und andre Beweise noch veranſtaltet, — aus dem Grun- de, weil dieser offenbarende Geiſt auch der Teufel seyn könnte.
Diſs Miſstrauen iſt darum gegründet, weil das wiſſende Bewuſstseyn sich in den Gegensatz der Ge- wiſsheit seiner selbſt und des gegenſtändlichen We- sens setzt. Das Recht des sittlichen, daſs die Wirk- lichkeit nichts an ſich iſt im Gegensatze gegen das absolute Gesetz, erfährt, daſs sein Wiſſen einseitig, sein Gesetz nur Gesetz seines Charakters iſt, daſs es nur die eine Macht der Substanz ergriff. Die Hand- lung selbſt iſt diese Verkehrung des gewuſsten in sein Gegentheil, das Seyn, ist das Umschlagen des Rechts des Charakters und des Wiſſens in das Recht des entgegengesetzten, mit dem jenes im Wesen der Sub- ſtanz verknüpft iſt, — in die Erinnye der andern feindlich erregten. Macht und Charakters. Diſs untre Recht sitzt mit Zevs auf dem Throne, und genieſst mit dem offenbaren Rechte und dem wiſſenden Got- te gleiches Ansehen.
Auf diese drey Wesen wird von der handeln- den Individualität die Götterwelt des Chors einge- schränkt. Das Eine iſt die Subſtanz, ebensowohl die Macht des Heerdes und der Geiſt der Familienpietät, wie die allgemeine Macht des Staats und der Regie-
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und gründlicher als das erstere, das der Prieſterin und
dem schönen Gotte traut, auf die Offenbarung, die
der Geiſt des Vaters selbſt über das Verbrechen, das
ihn mordete, machte, mit der Rache zaudert, und
andre Beweise noch veranſtaltet, — aus dem Grun-
de, weil dieser offenbarende Geiſt auch der Teufel
seyn könnte.
Diſs Miſstrauen iſt darum gegründet, weil das
wiſſende Bewuſstseyn sich in den Gegensatz der Ge-
wiſsheit seiner selbſt und des gegenſtändlichen We-
sens setzt. Das Recht des sittlichen, daſs die Wirk-
lichkeit nichts an ſich iſt im Gegensatze gegen das
absolute Gesetz, erfährt, daſs sein Wiſſen einseitig,
sein Gesetz nur Gesetz seines Charakters iſt, daſs es
nur die eine Macht der Substanz ergriff. Die Hand-
lung selbſt iſt diese Verkehrung des gewuſsten in sein
Gegentheil, das Seyn, ist das Umschlagen des Rechts
des Charakters und des Wiſſens in das Recht des
entgegengesetzten, mit dem jenes im Wesen der Sub-
ſtanz verknüpft iſt, — in die Erinnye der andern
feindlich erregten. Macht und Charakters. Diſs untre
Recht sitzt mit Zevs auf dem Throne, und genieſst
mit dem offenbaren Rechte und dem wiſſenden Got-
te gleiches Ansehen.
Auf diese drey Wesen wird von der handeln-
den Individualität die Götterwelt des Chors einge-
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 688. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/797>, abgerufen am 22.11.2024.
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