deres als die Verwirklichung des innern moralischen Zwecks, nichts anderes, als die Hervorbringung einer durch den Zweck bestimmten Wirklichkeit, oder der Harmonie des moralischen Zwecks und der Wirklichkeit selbst. Zugleich ist die Vollbringung der Handlung für das Bewusstseyn, sie ist die Ge- genwart dieser Einheit der Wirklichkeit und des Zweckes; und weil in der vollbrachten Handlung das Bewusstseyn sich als dieses Einzelne verwirklicht' oder das Daseyn in es zurückgekehrt anschaut, und der Genuss hierin besteht, so ist in der Wirklich- keit des moralischen Zwecks zugleich auch diejenige Form derselben enthalten, welche Genuss und Glück- seligkeit genannt wird. -- Das Handeln erfüllt also in der That unmittelbar dasjenige, was nicht statt zu finden aufgestellt war, und nur ein Postulat, nur Jenseits seyn sollte. Das Bewusstseyn spricht es also durch die That aus, dass es mit dem Postuliren nicht Ernst ist, weil der Sinn des Handelns viel- mehr dieser ist, das zur Gegenwart zu machen, was nicht in der Gegenwart seyn sollte. Und indem um des Handelns willen die Harmonie postulirt wird, -- was nemlich durch das Handeln wirklich werden soll, muss an sich so seyn, sonst wäre die Wirk- lichkeit nicht möglich, so ist der Zusammenhang des Handelns und des Postulats so beschaffen, dass um des Handelns d. h. um der wirklichen Harmonie des Zwecks und der Wirklichkeit willen diese Harmonie als nicht wirklich, als jenseits, gesetzt wird.
deres als die Verwirklichung des innern moralischen Zwecks, nichts anderes, als die Hervorbringung einer durch den Zweck beſtimmten Wirklichkeit, oder der Harmonie des moralischen Zwecks und der Wirklichkeit selbſt. Zugleich iſt die Vollbringung der Handlung für das Bewuſstseyn, sie ist die Ge- genwart dieser Einheit der Wirklichkeit und des Zweckes; und weil in der vollbrachten Handlung das Bewuſstseyn sich als dieſes Einzelne verwirklicht’ oder das Daseyn in es zurückgekehrt anschaut, und der Genuſs hierin beſteht, so iſt in der Wirklich- keit des moralischen Zwecks zugleich auch diejenige Form derselben enthalten, welche Genuſs und Glück- seligkeit genannt wird. — Das Handeln erfüllt also in der That unmittelbar dasjenige, was nicht ſtatt zu finden aufgeſtellt war, und nur ein Poſtulat, nur Jenseits seyn sollte. Das Bewuſstseyn spricht es also durch die That aus, daſs es mit dem Poſtuliren nicht Ernſt iſt, weil der Sinn des Handelns viel- mehr dieſer iſt, das zur Gegenwart zu machen, was nicht in der Gegenwart seyn sollte. Und indem um des Handelns willen die Harmonie poſtulirt wird, — was nemlich durch das Handeln wirklich werden soll, muſs an sich so seyn, sonst wäre die Wirk- lichkeit nicht möglich, so ist der Zuſammenhang des Handelns und des Poſtulats so beschaffen, daſs um des Handelns d. h. um der wirklichen Harmonie des Zwecks und der Wirklichkeit willen diese Harmonie als nicht wirklich, als jenſeits, gesetzt wird.
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deres als die Verwirklichung des innern moralischen
Zwecks, nichts anderes, als die Hervorbringung
einer durch den Zweck beſtimmten Wirklichkeit, oder
der Harmonie des moralischen Zwecks und der
Wirklichkeit selbſt. Zugleich iſt die Vollbringung
der Handlung für das Bewuſstseyn, sie ist die Ge-
genwart dieser Einheit der Wirklichkeit und des
Zweckes; und weil in der vollbrachten Handlung
das Bewuſstseyn sich als dieſes Einzelne verwirklicht’
oder das Daseyn in es zurückgekehrt anschaut, und
der Genuſs hierin beſteht, so iſt in der Wirklich-
keit des moralischen Zwecks zugleich auch diejenige
Form derselben enthalten, welche Genuſs und Glück-
seligkeit genannt wird. — Das Handeln erfüllt also
in der That unmittelbar dasjenige, was nicht ſtatt
zu finden aufgeſtellt war, und nur ein Poſtulat, nur
Jenseits seyn sollte. Das Bewuſstseyn spricht es
also durch die That aus, daſs es mit dem Poſtuliren
nicht Ernſt iſt, weil der Sinn des Handelns viel-
mehr dieſer iſt, das zur Gegenwart zu machen, was
nicht in der Gegenwart seyn sollte. Und indem um
des Handelns willen die Harmonie poſtulirt wird,
— was nemlich durch das Handeln wirklich werden
soll, muſs an sich so seyn, sonst wäre die Wirk-
lichkeit nicht möglich, so ist der Zuſammenhang des
Handelns und des Poſtulats so beschaffen, daſs um
des Handelns d. h. um der wirklichen Harmonie des
Zwecks und der Wirklichkeit willen diese Harmonie
als nicht wirklich, als jenſeits, gesetzt wird.
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 567. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/676>, abgerufen am 26.11.2024.
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