un den natürlichen Genuss und Vergnügen gefesselt zu seyn, dadurch gibt, dass es sich natürlichen Genuss und Vergnügen wirklich versagt, und durch die That erweisst, dass es die Verachtung derselben nicht lügt, sondern dass sie wahr ist. -- Eben so findet sie es thö- rigt, dass das Individuum von seiner Bestimmtheit, ab- solut einzelnes, alle andern ausschliessendes und Ei- genthum besitzendes zu seyn, sich dadurch absolvirt, dass es von seinem Eigenthume selbst ablässt; womit es in Wahrheit zeigt, dass es mit seinem Isoliren nicht Ernst, sondern dass es über die Naturnothwendigkeit, sich zu vereinzeln, und in dieser absoluten Vereinze- lung des Fürsichseyns die Andern als dasselbe mit sich zu verleugnen, erhaben ist. -- Die reine Einsicht fin- det beydes sowohl unzweckmässig, als unrecht, -- unzweckmässig, um von Vergnügen und Besitz sich frey zu erweisen, sich Vergnügen zu versagen und einen Besitz weg zu geben; sie wird also im Gegentheil den für einen Thoren erklären, der um zu essen, das Mit- tel ergreift, wirklich zu essen. -- Sie findet es auch unrecht, sich eine Mahlzeit zu versagen, und Butter, Eyer nicht gegen Geld, oder Geld nicht gegen But- ter und Eyer, sondern geradezu, ohne so was dafür zurück zu erhalten, wegzugeben; sie erklärt eine Mahl- zeit oder den Besitz von dergleichen Dingen für einen Selbstzweck, und sich damit in der That für eine sehr unreine Absicht, der es um solchen Genuss und Besitz ganz wesentlich zu thun ist. Sie behauptet als reine Absicht auch wieder die Nothwendigkeit der Erhebung
un den natürlichen Genuſs und Vergnügen gefeſſelt zu ſeyn, dadurch gibt, daſs es ſich natürlichen Genuſs und Vergnügen wirklich verſagt, und durch die That erweiſst, daſs es die Verachtung derſelben nicht lügt, ſondern daſs ſie wahr iſt. — Eben ſo findet ſie es thö- rigt, daſs das Individuum von ſeiner Beſtimmtheit, ab- ſolut einzelnes, alle andern ausſchlieſſendes und Ei- genthum beſitzendes zu ſeyn, ſich dadurch abſolvirt, daſs es von ſeinem Eigenthume ſelbſt abläſst; womit es in Wahrheit zeigt, daſs es mit ſeinem Iſoliren nicht Ernſt, ſondern daſs es über die Naturnothwendigkeit, ſich zu vereinzeln, und in dieſer abſoluten Vereinze- lung des Fürſichſeyns die Andern als daſſelbe mit ſich zu verleugnen, erhaben iſt. — Die reine Einſicht fin- det beydes ſowohl unzweckmäſſig, als unrecht, — unzweckmäſſig, um von Vergnügen und Beſitz ſich frey zu erweiſen, ſich Vergnügen zu verſagen und einen Beſitz weg zu geben; ſie wird alſo im Gegentheil den für einen Thoren erklären, der um zu eſſen, das Mit- tel ergreift, wirklich zu eſſen. — Sie findet es auch unrecht, ſich eine Mahlzeit zu verſagen, und Butter, Eyer nicht gegen Geld, oder Geld nicht gegen But- ter und Eyer, ſondern geradezu, ohne ſo was dafür zurück zu erhalten, wegzugeben; ſie erklärt eine Mahl- zeit oder den Beſitz von dergleichen Dingen für einen Selbſtzweck, und ſich damit in der That für eine ſehr unreine Abſicht, der es um ſolchen Genuſs und Beſitz ganz weſentlich zu thun iſt. Sie behauptet als reine Abſicht auch wieder die Nothwendigkeit der Erhebung
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un den natürlichen Genuſs und Vergnügen gefeſſelt zu
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und Vergnügen wirklich verſagt, und durch die That
erweiſst, daſs es die Verachtung derſelben nicht lügt,
ſondern daſs ſie wahr iſt. — Eben ſo findet ſie es thö-
rigt, daſs das Individuum von ſeiner Beſtimmtheit, ab-
ſolut einzelnes, alle andern ausſchlieſſendes und Ei-
genthum beſitzendes zu ſeyn, ſich dadurch abſolvirt,
daſs es von ſeinem Eigenthume ſelbſt abläſst; womit
es in Wahrheit zeigt, daſs es mit ſeinem Iſoliren nicht
Ernſt, ſondern daſs es über die Naturnothwendigkeit,
ſich zu vereinzeln, und in dieſer abſoluten Vereinze-
lung des Fürſichſeyns die Andern als daſſelbe mit ſich
zu verleugnen, erhaben iſt. — Die reine Einſicht fin-
det beydes ſowohl unzweckmäſſig, als unrecht, —
unzweckmäſſig, um von Vergnügen und Beſitz ſich frey
zu erweiſen, ſich Vergnügen zu verſagen und einen
Beſitz weg zu geben; ſie wird alſo im Gegentheil den
für einen Thoren erklären, der um zu eſſen, das Mit-
tel ergreift, wirklich zu eſſen. — Sie findet es auch
unrecht, ſich eine Mahlzeit zu verſagen, und Butter,
Eyer nicht gegen Geld, oder Geld nicht gegen But-
ter und Eyer, ſondern geradezu, ohne ſo was dafür
zurück zu erhalten, wegzugeben; ſie erklärt eine Mahl-
zeit oder den Beſitz von dergleichen Dingen für einen
Selbſtzweck, und ſich damit in der That für eine ſehr
unreine Abſicht, der es um ſolchen Genuſs und Beſitz
ganz weſentlich zu thun iſt. Sie behauptet als reine
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 505. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/614>, abgerufen am 22.11.2024.
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