telbare Gegenwart; sein Element ist die Familie. -- Hier aber ist die Religion theils aus der Substanz hervorgegangen, und ist reines Bewusstseyn dersel- ben; theils ist diss reine Bewusstseyn seinem wirk- lichen, das Wesen seinem Daseyn entfremdet. Sie ist also zwar nicht mehr die substanzlose Bewegung des Bewusstseyns, aber hat noch die Bestimmtheit des Gegensatzes gegen die Wirklichkeit als diese überhaupt, und gegen die des Selbstbewusstseyns insbesondere, sie ist daher wesentlich nur ein Glauben.
Diss reine Bewusstseyn des absoluten Wesens ist ein entfremdetes. Es ist näher zu sehen, wie das- jenige sich bestimmt, dessen anderes es ist, und es ist nur in Verbindung mit diesem zu betrachten. Zunächst nemlich scheint diss reine Bewusstseyn nur die Welt der Wirklichkeit sich gegenüber zu haben; aber indem es die Flucht aus dieser, und da- durch die Bestimmtheit des Gegensatzes ist, so hat es diese an ihm selbst; das reine Bewusstseyn ist da- her wesentlich an ihm selbst sich entfremdet, und der Glauben macht nur eine Seite desselben aus. Die andre Seite ist uns zugleich schon entstanden. Das reine Bewusstseyn ist nemlich so die Reflexion aus der Welt der Bildung, dass die Substanz dersel- ben, so wie die Massen, in welche sie sich gliedert, sich als das zeigten, was sie an sich sind, als gei- stige Wesenheiten, als absolut unruhige Bewegun- gen oder Bestimmungen, die sich unmittelbar in ih- rem Gegentheil aufheben. Ihr Wesen, das einfache
telbare Gegenwart; sein Element ist die Familie. — Hier aber ist die Religion theils aus der Substanz hervorgegangen, und ist reines Bewuſstseyn dersel- ben; theils ist diſs reine Bewuſstseyn seinem wirk- lichen, das Wesen seinem Daseyn entfremdet. Sie ist alſo zwar nicht mehr die ſubſtanzlose Bewegung des Bewuſstseyns, aber hat noch die Beſtimmtheit des Gegenſatzes gegen die Wirklichkeit als dieſe überhaupt, und gegen die des Selbstbewuſstseyns insbeſondere, sie ist daher wesentlich nur ein Glauben.
Diſs reine Bewuſstseyn des abſoluten Wesens ist ein entfremdetes. Es ist näher zu sehen, wie das- jenige sich beſtimmt, deſſen anderes es ist, und es ist nur in Verbindung mit dieſem zu betrachten. Zunächſt nemlich scheint diſs reine Bewuſstseyn nur die Welt der Wirklichkeit sich gegenüber zu haben; aber indem es die Flucht aus dieſer, und da- durch die Beſtimmtheit des Gegensatzes ist, so hat es dieſe an ihm ſelbſt; das reine Bewuſstseyn ist da- her weſentlich an ihm selbſt sich entfremdet, und der Glauben macht nur eine Seite deſſelben aus. Die andre Seite ist uns zugleich schon entſtanden. Das reine Bewuſstseyn ist nemlich so die Reflexion aus der Welt der Bildung, daſs die Subſtanz derſel- ben, so wie die Maſſen, in welche sie sich gliedert, sich als das zeigten, was sie an sich sind, als gei- ſtige Weſenheiten, als abſolut unruhige Bewegun- gen oder Beſtimmungen, die sich unmittelbar in ih- rem Gegentheil aufheben. Ihr Weſen, das einfache
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telbare Gegenwart; sein Element ist die Familie. —
Hier aber ist die Religion theils aus der Substanz
hervorgegangen, und ist reines Bewuſstseyn dersel-
ben; theils ist diſs reine Bewuſstseyn seinem wirk-
lichen, das Wesen seinem Daseyn entfremdet. Sie
ist alſo zwar nicht mehr die ſubſtanzlose Bewegung
des Bewuſstseyns, aber hat noch die Beſtimmtheit
des Gegenſatzes gegen die Wirklichkeit als dieſe
überhaupt, und gegen die des Selbstbewuſstseyns
insbeſondere, sie ist daher wesentlich nur ein Glauben.
Diſs reine Bewuſstseyn des abſoluten Wesens ist
ein entfremdetes. Es ist näher zu sehen, wie das-
jenige sich beſtimmt, deſſen anderes es ist, und es
ist nur in Verbindung mit dieſem zu betrachten.
Zunächſt nemlich scheint diſs reine Bewuſstseyn
nur die Welt der Wirklichkeit sich gegenüber zu
haben; aber indem es die Flucht aus dieſer, und da-
durch die Beſtimmtheit des Gegensatzes ist, so hat
es dieſe an ihm ſelbſt; das reine Bewuſstseyn ist da-
her weſentlich an ihm selbſt sich entfremdet, und
der Glauben macht nur eine Seite deſſelben aus.
Die andre Seite ist uns zugleich schon entſtanden.
Das reine Bewuſstseyn ist nemlich so die Reflexion
aus der Welt der Bildung, daſs die Subſtanz derſel-
ben, so wie die Maſſen, in welche sie sich gliedert,
sich als das zeigten, was sie an sich sind, als gei-
ſtige Weſenheiten, als abſolut unruhige Bewegun-
gen oder Beſtimmungen, die sich unmittelbar in ih-
rem Gegentheil aufheben. Ihr Weſen, das einfache
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 477. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/586>, abgerufen am 22.11.2024.
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