der Wirklichkeit doch wirkliches Wesen zu seyn. Ebenso hat das an sich Rechte und Gute der gesetz- gebenden Vernunft und das Allgemeine des gesetz- prüffenden Bewusstseyns nicht die Bestimmung der Wirklichkeit. -- Wenn daher innerhalb der Welt der Bildung selbst das reine Denken, als eine Seite der Entfremdung fiel, nemlich als der Massstab des ab- stracten Guten und Schlechten im Urtheilen, so ist es, hindurchgegangen durch die Bewegung des Gan- zen, um das Moment der Wirklichkeit und dadurch des Inhalts bereichert worden. Diese Wirklichkeit des Wesens ist aber zugleich nur eine Wirklich- keit des reinen, nicht des wirklichen Bewusstseyns; in das Element des Denkens zwar erhoben, gilt sie diesem Bewusstseyn noch nicht als ein Gedanke, sondern vielmehr ist sie ihm jenseits seiner eignen Wirklichkeit; denn jene ist die Flucht aus dieser.
Wie hier die Religion -- denn es erhellt, dass von ihr die Rede ist, -- als der Glauben der Welt der Bildung auftritt, tritt sie noch nicht auf, wie sie an und für sich ist. -- Sie ist uns schon in andern Bestimmtheiten erschienen, als unglückliches Bewusst- seyn nemlich, als Gestalt der substanzlosen Bewe- gung des Bewusstseyns selbst. -- Auch an der sitt- lichen Substanz erschien sie als Glauben an die Un- terwelt, aber das Bewusstseyn des abgeschiednen Geistes ist eigentlich nicht Glauben, nicht das We- sen im Elemente des reinen Bewusstseyns jenseits des wirklichen gesetzt, sondern er hat selbst unmit-
der Wirklichkeit doch wirkliches Weſen zu seyn. Ebenso hat das an sich Rechte und Gute der geſetz- gebenden Vernunft und das Allgemeine des gesetz- prüffenden Bewuſstseyns nicht die Beſtimmung der Wirklichkeit. — Wenn daher innerhalb der Welt der Bildung selbſt das reine Denken, als eine Seite der Entfremdung fiel, nemlich als der Maſsſtab des ab- ſtracten Guten und Schlechten im Urtheilen, ſo ist es, hindurchgegangen durch die Bewegung des Gan- zen, um das Moment der Wirklichkeit und dadurch des Inhalts bereichert worden. Dieſe Wirklichkeit des Weſens ist aber zugleich nur eine Wirklich- keit des reinen, nicht des wirklichen Bewuſstseyns; in das Element des Denkens zwar erhoben, gilt sie dieſem Bewuſstseyn noch nicht als ein Gedanke, sondern vielmehr ist sie ihm jenseits seiner eignen Wirklichkeit; denn jene ist die Flucht aus dieſer.
Wie hier die Religion — denn es erhellt, daſs von ihr die Rede ist, — als der Glauben der Welt der Bildung auftritt, tritt sie noch nicht auf, wie sie an und für sich ist. — Sie ist uns schon in andern Bestimmtheiten erſchienen, als unglückliches Bewuſst- seyn nemlich, als Gestalt der subſtanzloſen Bewe- gung des Bewuſstseyns ſelbſt. — Auch an der sitt- lichen Subſtanz erschien sie als Glauben an die Un- terwelt, aber das Bewuſstseyn des abgeschiednen Geistes ist eigentlich nicht Glauben, nicht das We- ſen im Elemente des reinen Bewuſstseyns jenseits des wirklichen geſetzt, sondern er hat selbſt unmit-
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der Wirklichkeit doch wirkliches Weſen zu seyn.
Ebenso hat das an sich Rechte und Gute der geſetz-
gebenden Vernunft und das Allgemeine des gesetz-
prüffenden Bewuſstseyns nicht die Beſtimmung der
Wirklichkeit. — Wenn daher innerhalb der Welt der
Bildung selbſt das reine Denken, als eine Seite der
Entfremdung fiel, nemlich als der Maſsſtab des ab-
ſtracten Guten und Schlechten im Urtheilen, ſo ist
es, hindurchgegangen durch die Bewegung des Gan-
zen, um das Moment der Wirklichkeit und dadurch
des Inhalts bereichert worden. Dieſe Wirklichkeit
des Weſens ist aber zugleich nur eine Wirklich-
keit des reinen, nicht des wirklichen Bewuſstseyns;
in das Element des Denkens zwar erhoben, gilt sie
dieſem Bewuſstseyn noch nicht als ein Gedanke,
sondern vielmehr ist sie ihm jenseits seiner eignen
Wirklichkeit; denn jene ist die Flucht aus dieſer.
Wie hier die Religion — denn es erhellt, daſs
von ihr die Rede ist, — als der Glauben der Welt
der Bildung auftritt, tritt sie noch nicht auf, wie sie
an und für sich ist. — Sie ist uns schon in andern
Bestimmtheiten erſchienen, als unglückliches Bewuſst-
seyn nemlich, als Gestalt der subſtanzloſen Bewe-
gung des Bewuſstseyns ſelbſt. — Auch an der sitt-
lichen Subſtanz erschien sie als Glauben an die Un-
terwelt, aber das Bewuſstseyn des abgeschiednen
Geistes ist eigentlich nicht Glauben, nicht das We-
ſen im Elemente des reinen Bewuſstseyns jenseits
des wirklichen geſetzt, sondern er hat selbſt unmit-
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 476. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/585>, abgerufen am 23.11.2024.
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