ihrem Besitze selbst daraus heraus ist, stellt es in der geistreichen Sprache dar, die daher sein höchstes Interesse und die Wahrheit des Ganzen ist; in ihr wird dieses Selbst, als diss reine nicht den wirklichen noch gedachten Bestimmungen angehörige Selbst, sich zum geistigen, wahrhafft allgemeingültigen. Es ist die sich selbst zerreissende Natur aller Verhält- nisse und das bewusste Zerreissen derselben; nur als empörtes Selbstbewusstseyn aber weiss es seine eigne Zerrissenheit, und in diesem Wissen derselben hat es sich unmittelbar darüber erhoben. In jener Eitel- keit wird aller Inhalt zu einem negativen, welches nicht mehr positiv gefasst werden kann; der posi- tive Gegenstand ist nur das reine Ich selbst, und das zerrissne Bewusstseyn ist an sich diese reine Sichselbst- gleichheit des zu sich zurückgekommnen Selbstbe- wusstseyns.
b. Der Glauben und die reine Einsicht.
Der Geist der Entfremdung seiner selbst hat in der Welt der Bildung sein Daseyn; aber indem die- ses Ganze sich selbst entfremdet worden, steht jen- seits ihrer die unwirkliche Welt des reinen Bewusst- seyns oder des Denkens. Ihr Inhalt ist das rein Ge- dachte, das Denken ihr absolutes Element. Indem aber das Denken zunächst das Element dieser Welt ist, hat das Bewusstseyn nur diese Gedanken, aber
ihrem Besitze selbſt daraus heraus ist, ſtellt es in der geiſtreichen Sprache dar, die daher sein höchstes Intereſſe und die Wahrheit des Ganzen ist; in ihr wird dieses Selbſt, als diſs reine nicht den wirklichen noch gedachten Beſtimmungen angehörige Selbſt, sich zum geiſtigen, wahrhafft allgemeingültigen. Es ist die sich selbſt zerreiſſende Natur aller Verhält- niſſe und das bewuſste Zerreiſſen derselben; nur als empörtes Selbstbewuſstseyn aber weiſs es seine eigne Zerriſſenheit, und in dieſem Wiſſen derselben hat es sich unmittelbar darüber erhoben. In jener Eitel- keit wird aller Inhalt zu einem negativen, welches nicht mehr positiv gefaſst werden kann; der posi- tive Gegenſtand ist nur das reine Ich selbſt, und das zerriſſne Bewuſstseyn ist an sich dieſe reine Sichſelbſt- gleichheit des zu sich zurückgekommnen Selbstbe- wuſstseyns.
b. Der Glauben und die reine Einsicht.
Der Geiſt der Entfremdung seiner ſelbſt hat in der Welt der Bildung sein Daseyn; aber indem die- ſes Ganze sich selbſt entfremdet worden, ſteht jen- seits ihrer die unwirkliche Welt des reinen Bewuſst- seyns oder des Denkens. Ihr Inhalt ist das rein Ge- dachte, das Denken ihr abſolutes Element. Indem aber das Denken zunächſt das Element dieser Welt ist, hat das Bewuſstseyn nur dieſe Gedanken, aber
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ihrem Besitze selbſt daraus heraus ist, ſtellt es in der
geiſtreichen Sprache dar, die daher sein höchstes
Intereſſe und die Wahrheit des Ganzen ist; in ihr
wird dieses Selbſt, als diſs reine nicht den wirklichen
noch gedachten Beſtimmungen angehörige Selbſt, sich
zum geiſtigen, wahrhafft allgemeingültigen. Es
ist die sich selbſt zerreiſſende Natur aller Verhält-
niſſe und das bewuſste Zerreiſſen derselben; nur als
empörtes Selbstbewuſstseyn aber weiſs es seine eigne
Zerriſſenheit, und in dieſem Wiſſen derselben hat
es sich unmittelbar darüber erhoben. In jener Eitel-
keit wird aller Inhalt zu einem negativen, welches
nicht mehr positiv gefaſst werden kann; der posi-
tive Gegenſtand ist nur das reine Ich selbſt, und das
zerriſſne Bewuſstseyn ist an sich dieſe reine Sichſelbſt-
gleichheit des zu sich zurückgekommnen Selbstbe-
wuſstseyns.
b.
Der Glauben und die reine Einsicht.
Der Geiſt der Entfremdung seiner ſelbſt hat in
der Welt der Bildung sein Daseyn; aber indem die-
ſes Ganze sich selbſt entfremdet worden, ſteht jen-
seits ihrer die unwirkliche Welt des reinen Bewuſst-
seyns oder des Denkens. Ihr Inhalt ist das rein Ge-
dachte, das Denken ihr abſolutes Element. Indem
aber das Denken zunächſt das Element dieser Welt
ist, hat das Bewuſstseyn nur dieſe Gedanken, aber
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 474. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/583>, abgerufen am 19.11.2024.
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