Wenn also von dem Reichthum diss Bewusst- seyn wohl die Gegenständlichkeit des Fürsichseyns zurückerhält und sie aufhebt, so ist es nicht nur seinem Begriffe nach; wie die vorhergehende Re- flexion nicht vollendet, sondern für es selbst unbe- friedigt; die Reflexion, da das Selbst sich als ein gegenständliches empfängt, ist der unmittelbare Wi- derspruch im reinen Ich selbst gesetzt. Als Selbst steht es aber zugleich unmittelbar über diesem Wi- derspruche, ist die absolute Elasticität, welche diss äufgehoben seyn des Selbsts wieder aufhebt, diese Verworfenheit, dass ihm sein fürsichseyn als ein fremdes werde, verwirft, und gegen diss Empfangen seiner selbst empört, im Empfangen selbst für sich ist.
Indem also das Verhältniss dieses Bewusstseyns mit dieser absoluten Zerrissenheit verknüpft ist, fällt in seinem Geiste der Unterschied desselben, als edelmüthiges gegen das niederträchtige bestimmt zu seyn, hinweg, und beyde sind dasselbe. -- Der Geist des wohlthuenden Reichthums kann ferner von dem Geiste des die Wohlthat empfangenden Bewusstseyns unterschieden werden, und ist besonders zu betrach- ten. -- Er war das wesenlose Fürsichseyn, das preiss- gegebne Wesen. Durch seine Mittheilung aber wird er zum Ansich; indem er seine Bestimmung erfüllte, sich aufzuopfern, hebt er die Einzelnheit, für sich nur zu geniessen, auf, und als aufgehobne Einzeln- heit ist er Allgemeinheit oder Wesen. -- Was er mit- theilt, was er Andern gibt, ist das Fürsichseyn. Er
Wenn alſo von dem Reichthum diſs Bewuſst- seyn wohl die Gegenſtändlichkeit des Fürsichseyns zurückerhält und sie aufhebt, so ist es nicht nur seinem Begriffe nach; wie die vorhergehende Re- flexion nicht vollendet, sondern für es selbſt unbe- friedigt; die Reflexion, da das Selbſt sich als ein gegenſtändliches empfängt, ist der unmittelbare Wi- derspruch im reinen Ich selbſt gesetzt. Als Selbſt ſteht es aber zugleich unmittelbar über dieſem Wi- derspruche, ist die absolute Elaſticität, welche diſs äufgehoben seyn des Selbſts wieder aufhebt, diese Verworfenheit, daſs ihm sein fürsichseyn als ein fremdes werde, verwirft, und gegen diſs Empfangen seiner selbſt empört, im Empfangen selbſt für sich iſt.
Indem also das Verhältniſs dieses Bewuſstseyns mit dieser absoluten Zerriſſenheit verknüpft ist, fällt in seinem Geiſte der Unterschied deſſelben, als edelmüthiges gegen das niederträchtige beſtimmt zu seyn, hinweg, und beyde sind daſſelbe. — Der Geiſt des wohlthuenden Reichthums kann ferner von dem Geiſte des die Wohlthat empfangenden Bewuſstseyns unterschieden werden, und ist besonders zu betrach- ten. — Er war das wesenlose Fürsichseyn, das preiſs- gegebne Wesen. Durch seine Mittheilung aber wird er zum Ansich; indem er seine Beſtimmung erfüllte, sich aufzuopfern, hebt er die Einzelnheit, für sich nur zu genieſſen, auf, und als aufgehobne Einzeln- heit ist er Allgemeinheit oder Wesen. — Was er mit- theilt, was er Andern gibt, ist das Fürsichseyn. Er
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Wenn alſo von dem Reichthum diſs Bewuſst-
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zurückerhält und sie aufhebt, so ist es nicht nur
seinem Begriffe nach; wie die vorhergehende Re-
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friedigt; die Reflexion, da das Selbſt sich als ein
gegenſtändliches empfängt, ist der unmittelbare Wi-
derspruch im reinen Ich selbſt gesetzt. Als Selbſt
ſteht es aber zugleich unmittelbar über dieſem Wi-
derspruche, ist die absolute Elaſticität, welche diſs
äufgehoben seyn des Selbſts wieder aufhebt, diese
Verworfenheit, daſs ihm sein fürsichseyn als ein
fremdes werde, verwirft, und gegen diſs Empfangen
seiner selbſt empört, im Empfangen selbſt für sich iſt.
Indem also das Verhältniſs dieses Bewuſstseyns
mit dieser absoluten Zerriſſenheit verknüpft ist,
fällt in seinem Geiſte der Unterschied deſſelben, als
edelmüthiges gegen das niederträchtige beſtimmt zu
seyn, hinweg, und beyde sind daſſelbe. — Der Geiſt
des wohlthuenden Reichthums kann ferner von dem
Geiſte des die Wohlthat empfangenden Bewuſstseyns
unterschieden werden, und ist besonders zu betrach-
ten. — Er war das wesenlose Fürsichseyn, das preiſs-
gegebne Wesen. Durch seine Mittheilung aber wird
er zum Ansich; indem er seine Beſtimmung erfüllte,
sich aufzuopfern, hebt er die Einzelnheit, für sich
nur zu genieſſen, auf, und als aufgehobne Einzeln-
heit ist er Allgemeinheit oder Wesen. — Was er mit-
theilt, was er Andern gibt, ist das Fürsichseyn. Er
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 463. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/572>, abgerufen am 22.11.2024.
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