sie, die erst an sich ist, zum fürsichseyn und zur Einzelnheit des Selbstbewusstseyns. Es wird hie- durch der Geist dieser Macht, -- ein unumschränk- ter Monarch zu seyn; -- unumschränkt, die Sprache der Schmeicheley erhebt die Macht in ihre geläuterte Allgemeinheit; -- das Moment als Erzeugniss der Sprache, des zum Geiste geläuterten Daseyns, ist eine gereinigte Sichselbstgleichheit; -- Monarch, sie erhebt ebenso die Einzelnheit auf ihrer Spitze; dasjenige, dessen das edelmüthige Bewusstseyn sich nach dieser Seite der einfachen geistigen Einheit entäussert, ist das reine Ansich seines Denkens, sein Ich selbst. Be- stimmter erhebt sie die Einzelnheit, die sonst nur ein Gemeyntes ist, dadurch in ihre daseyende Rein- heit, dass sie dem Monarchen den eignen Nahmen gibt; denn es ist allein der Nahme, worin der Unterschied des Einzelnen von allen andern nicht gemeynt ist, sondern von allen wirklich gemacht wird; in dem Nahmen gilt der Einzelne als rein Einzelner nicht mehr nur in seinem Bewusst- seyn, sondern im Bewusstseyn Aller. Durch ihn also wird der Monarch schlechthin von Allen abge- sondert, ausgenommen und einsam; in ihm ist er das Atom, das von seinem Wesen nichts mittheilen kann und nicht seines Gleichen hat. -- Dieser Nah- me ist hiemit die Reflexion in sich oder die Wirk- lichkeit, welche die allgemeine Macht an ihr selbst hat; durch ihn ist sie der Monarch. Er, dieser Ein- zelne, weiss umgekehrt dadurch sich diesen Einzelnen
sie, die erſt an sich ist, zum fürsichseyn und zur Einzelnheit des Selbstbewuſstseyns. Es wird hie- durch der Geiſt dieſer Macht, — ein unumschränk- ter Monarch zu seyn; — unumschränkt, die Sprache der Schmeicheley erhebt die Macht in ihre geläuterte Allgemeinheit; — das Moment als Erzeugniſs der Sprache, des zum Geiſte geläuterten Daſeyns, ist eine gereinigte Sichselbſtgleichheit; — Monarch, sie erhebt ebenso die Einzelnheit auf ihrer Spitze; dasjenige, dessen das edelmüthige Bewuſstseyn sich nach dieſer Seite der einfachen geiſtigen Einheit entäuſſert, ist das reine Ansich seines Denkens, sein Ich ſelbſt. Be- ſtimmter erhebt sie die Einzelnheit, die ſonſt nur ein Gemeyntes iſt, dadurch in ihre daſeyende Rein- heit, daſs sie dem Monarchen den eignen Nahmen gibt; denn es ist allein der Nahme, worin der Unterschied des Einzelnen von allen andern nicht gemeynt ist, sondern von allen wirklich gemacht wird; in dem Nahmen gilt der Einzelne als rein Einzelner nicht mehr nur in seinem Bewuſst- seyn, sondern im Bewuſstseyn Aller. Durch ihn alſo wird der Monarch ſchlechthin von Allen abge- sondert, ausgenommen und einſam; in ihm ist er das Atom, das von seinem Wesen nichts mittheilen kann und nicht ſeines Gleichen hat. — Dieſer Nah- me ist hiemit die Reflexion in sich oder die Wirk- lichkeit, welche die allgemeine Macht an ihr selbst hat; durch ihn ist sie der Monarch. Er, dieser Ein- zelne, weiſs umgekehrt dadurch sich diesen Einzelnen
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sie, die erſt an sich ist, zum fürsichseyn und zur
Einzelnheit des Selbstbewuſstseyns. Es wird hie-
durch der Geiſt dieſer Macht, — ein unumschränk-
ter Monarch zu seyn; — unumschränkt, die Sprache
der Schmeicheley erhebt die Macht in ihre geläuterte
Allgemeinheit; — das Moment als Erzeugniſs der
Sprache, des zum Geiſte geläuterten Daſeyns, ist eine
gereinigte Sichselbſtgleichheit; — Monarch, sie erhebt
ebenso die Einzelnheit auf ihrer Spitze; dasjenige,
dessen das edelmüthige Bewuſstseyn sich nach dieſer
Seite der einfachen geiſtigen Einheit entäuſſert, ist
das reine Ansich seines Denkens, sein Ich ſelbſt. Be-
ſtimmter erhebt sie die Einzelnheit, die ſonſt nur
ein Gemeyntes iſt, dadurch in ihre daſeyende Rein-
heit, daſs sie dem Monarchen den eignen Nahmen
gibt; denn es ist allein der Nahme, worin der
Unterschied des Einzelnen von allen andern nicht
gemeynt ist, sondern von allen wirklich gemacht
wird; in dem Nahmen gilt der Einzelne als rein
Einzelner nicht mehr nur in seinem Bewuſst-
seyn, sondern im Bewuſstseyn Aller. Durch ihn
alſo wird der Monarch ſchlechthin von Allen abge-
sondert, ausgenommen und einſam; in ihm ist er
das Atom, das von seinem Wesen nichts mittheilen
kann und nicht ſeines Gleichen hat. — Dieſer Nah-
me ist hiemit die Reflexion in sich oder die Wirk-
lichkeit, welche die allgemeine Macht an ihr selbst
hat; durch ihn ist sie der Monarch. Er, dieser Ein-
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 457. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/566>, abgerufen am 22.11.2024.
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