in sich ungleich gewordene, sich aufopfernde und hingebende Wesen, und in das dritte, welches als Selbstbewusstseyn Subject ist, und die Krafft des Feuers unmittelbar an ihm selbst hat; -- im ersten Wesen ist es seiner als des Ansichseyns bewusst; in dem Zweyten aber hat es das Werden des Fürsich- seyns durch die Aufopferung des Allgemeinen. Der Geist aber selbst ist das an und fürsichseyn des Gan- zen, das sich in die Substanz als Bleibende, und in sie als sich Aufopfernde entzweyt, und ebenso sie auch wieder in seine Einheit zurücknimmt, sowohl als die ausbrechende sie verzehrende Flamme, wie als die bleibende Gestalt derselben. -- Wir sehen, dass diese Wesen dem Gemeinwesen und der Familie der sittlichen Welt entsprechen, ohne aber den heimischen Geist zu besitzen, den diese haben; dagegen, wenn diesem das Schicksal fremde ist, so ist und weiss sich hier das Selbstbewusstseyn als die wirkliche Macht derselben.
Diese Glieder sind sowohl wie sie zunächst in- nerhalb des reinen Bewusstseyns als Gedanken oder ansichseyende, als auch wie sie im wirklichen Be- wusstseyn als gegenständliche Wesen vorgestellt wer- den, zu betrachten. -- In jener Form der Einfach- heit ist das erste, als das sich selbst gleiche, unmit- telbare und unwandelbare Wesen aller Bewusstseyn, das Gute, -- die unabhängige geistige Macht des Ansich, bey der die Bewegung des fürsichseyenden Bewusstseyns nur beyherspielt. Das Andere dagegen
in sich ungleich gewordene, sich aufopfernde und hingebende Wesen, und in das dritte, welches als Selbstbewuſstseyn Subject ist, und die Krafft des Feuers unmittelbar an ihm selbst hat; — im ersten Wesen ist es seiner als des Ansichseyns bewuſst; in dem Zweyten aber hat es das Werden des Fürsich- seyns durch die Aufopferung des Allgemeinen. Der Geist aber selbst ist das an und fürsichseyn des Gan- zen, das sich in die Substanz als Bleibende, und in sie als sich Aufopfernde entzweyt, und ebenso sie auch wieder in seine Einheit zurücknimmt, sowohl als die ausbrechende sie verzehrende Flamme, wie als die bleibende Gestalt derselben. — Wir sehen, daſs diese Wesen dem Gemeinwesen und der Familie der sittlichen Welt entsprechen, ohne aber den heimischen Geist zu besitzen, den diese haben; dagegen, wenn diesem das Schicksal fremde ist, so ist und weiſs sich hier das Selbstbewuſstseyn als die wirkliche Macht derselben.
Diese Glieder sind sowohl wie sie zunächst in- nerhalb des reinen Bewuſstseyns als Gedanken oder ansichseyende, als auch wie sie im wirklichen Be- wuſstseyn als gegenständliche Wesen vorgestellt wer- den, zu betrachten. — In jener Form der Einfach- heit ist das erste, als das sich selbst gleiche, unmit- telbare und unwandelbare Wesen aller Bewuſstseyn, das Gute, — die unabhängige geistige Macht des Ansich, bey der die Bewegung des fürsichseyenden Bewuſstseyns nur beyherspielt. Das Andere dagegen
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in sich ungleich gewordene, sich aufopfernde und
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Feuers unmittelbar an ihm selbst hat; — im ersten
Wesen ist es seiner als des Ansichseyns bewuſst; in
dem Zweyten aber hat es das Werden des Fürsich-
seyns durch die Aufopferung des Allgemeinen. Der
Geist aber selbst ist das an und fürsichseyn des Gan-
zen, das sich in die Substanz als Bleibende, und in
sie als sich Aufopfernde entzweyt, und ebenso sie auch
wieder in seine Einheit zurücknimmt, sowohl als die
ausbrechende sie verzehrende Flamme, wie als die
bleibende Gestalt derselben. — Wir sehen, daſs
diese Wesen dem Gemeinwesen und der Familie der
sittlichen Welt entsprechen, ohne aber den heimischen
Geist zu besitzen, den diese haben; dagegen, wenn
diesem das Schicksal fremde ist, so ist und weiſs
sich hier das Selbstbewuſstseyn als die wirkliche
Macht derselben.
Diese Glieder sind sowohl wie sie zunächst in-
nerhalb des reinen Bewuſstseyns als Gedanken oder
ansichseyende, als auch wie sie im wirklichen Be-
wuſstseyn als gegenständliche Wesen vorgestellt wer-
den, zu betrachten. — In jener Form der Einfach-
heit ist das erste, als das sich selbst gleiche, unmit-
telbare und unwandelbare Wesen aller Bewuſstseyn,
das Gute, — die unabhängige geistige Macht des
Ansich, bey der die Bewegung des fürsichseyenden
Bewuſstseyns nur beyherspielt. Das Andere dagegen
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 440. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/549>, abgerufen am 22.11.2024.
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