sondern ist ausser sich in einem fremden, -das Gleich- gewicht des Ganzen nicht die bey sich selbst blei- bende Einheit und ihre in sich zurückgekehrte Be- ruhigung, sondern beruht auf der Entfremdung des Entgegengesetzten. Das Ganze ist daher, wie jedes einzelne Moment, eine sich entfremdete Realität; es zerfällt in ein Reich, worin das Selbstbewusstseyn wirklich sowohl es als sein Gegenstand ist, und in ein anderes, das Reich des reinen Bewusstseyns, welches jenselts des Ersten nicht wirkliche Gegen- wart hat, sondern im Glauben ist. Wie nun die sittliche Welt aus der Trennung des göttlichen und menschlichen Gesetzes und ihrer Gestalten, und ihr Bewusstseyn aus der Trennung in das Wissen und in die Bewusstlosigheit zurück in sein Schicksal, in das Selbst als die negative Macht dieses Gegensatzes geht, so werden auch diese beyden Reiche des sich entfremdeten Geistes in das Selbst zurückkehren; aber wenn jenes das erste unmittelbar geltende Selbst, die einzelne Person, war; so wird diss zweyte, das aus seiner Entäusserung in sich zurückkehrt, das all- gemeine Selbst, das den Begriff erfassende Bewusst- seyn seyn; und diese geistigen Welten, deren alle Momente eine fixirte Wirklichkeit und ungeistiges Bestehen von sich behaupten, werden sich in der reinen Einsicht auflösen. Sie als das sich selbst erfassende Selbst vollendet die Bildung; sie fasst nichts als das Selbst, und alles als das Selbst auf, d. h. sie begreifft alles, tilgt alle Gegenständlichkeit, und verwan-
sondern ist auſser sich in einem fremden, -das Gleich- gewicht des Ganzen nicht die bey sich selbst blei- bende Einheit und ihre in sich zurückgekehrte Be- ruhigung, sondern beruht auf der Entfremdung des Entgegengesetzten. Das Ganze ist daher, wie jedes einzelne Moment, eine sich entfremdete Realität; es zerfällt in ein Reich, worin das Selbstbewuſstseyn wirklich sowohl es als sein Gegenstand ist, und in ein anderes, das Reich des reinen Bewuſstseyns, welches jenselts des Ersten nicht wirkliche Gegen- wart hat, sondern im Glauben ist. Wie nun die sittliche Welt aus der Trennung des göttlichen und menschlichen Gesetzes und ihrer Gestalten, und ihr Bewuſstseyn aus der Trennung in das Wissen und in die Bewuſstlosigheit zurück in sein Schicksal, in das Selbst als die negative Macht dieses Gegensatzes geht, so werden auch diese beyden Reiche des sich entfremdeten Geistes in das Selbst zurückkehren; aber wenn jenes das erste unmittelbar geltende Selbst, die einzelne Person, war; so wird diſs zweyte, das aus seiner Entäuſserung in sich zurückkehrt, das all- gemeine Selbst, das den Begriff erfassende Bewuſst- seyn seyn; und diese geistigen Welten, deren alle Momente eine fixirte Wirklichkeit und ungeistiges Bestehen von sich behaupten, werden sich in der reinen Einsicht auflösen. Sie als das sich selbst erfassende Selbst vollendet die Bildung; sie faſst nichts als das Selbst, und alles als das Selbst auf, d. h. sie begreifft alles, tilgt alle Gegenständlichkeit, und verwan-
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sondern ist auſser sich in einem fremden, -das Gleich-
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bende Einheit und ihre in sich zurückgekehrte Be-
ruhigung, sondern beruht auf der Entfremdung des
Entgegengesetzten. Das Ganze ist daher, wie jedes
einzelne Moment, eine sich entfremdete Realität; es
zerfällt in ein Reich, worin das Selbstbewuſstseyn
wirklich sowohl es als sein Gegenstand ist, und in
ein anderes, das Reich des reinen Bewuſstseyns,
welches jenselts des Ersten nicht wirkliche Gegen-
wart hat, sondern im Glauben ist. Wie nun die
sittliche Welt aus der Trennung des göttlichen und
menschlichen Gesetzes und ihrer Gestalten, und ihr
Bewuſstseyn aus der Trennung in das Wissen und
in die Bewuſstlosigheit zurück in sein Schicksal, in
das Selbst als die negative Macht dieses Gegensatzes
geht, so werden auch diese beyden Reiche des sich
entfremdeten Geistes in das Selbst zurückkehren;
aber wenn jenes das erste unmittelbar geltende Selbst,
die einzelne Person, war; so wird diſs zweyte, das
aus seiner Entäuſserung in sich zurückkehrt, das all-
gemeine Selbst, das den Begriff erfassende Bewuſst-
seyn seyn; und diese geistigen Welten, deren alle
Momente eine fixirte Wirklichkeit und ungeistiges
Bestehen von sich behaupten, werden sich in der
reinen Einsicht auflösen. Sie als das sich selbst
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 432. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/541>, abgerufen am 22.11.2024.
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