einen aber, der auf seiner Seite sich fand, wird es ehren; den andern hingegen, der schon auf den Mauern seine Verwüstung aussprach, wird die Re- gierung, die wiederhergestellte Einfachheit des Selbsts des Gemeinwesens, um die letzte Ehre bestraffen; wer an dem höchsten Geiste des Bewusstseyns, der Gemeine, sich zu vergreiffen kam, muss der Ehre seines ganzen vollendeten Wesens, der Ehre des abgeschiedenen Geistes, beraubt werden.
Aber wenn so das Allgemeine die reine Spitze seiner Pyramide leicht abstösst, und über das sich empörende Princip der Einzelnheit, die Familie, zwar den Sieg davon trägt, so hat es sich dadurch mit dem göttlichen Gesetze, der seiner selbstbewusste Geist sich mit dem Bewusstlosen nur in Kampf eingelas- sen; denn dieser ist die andre wesentliche und da- rum von jener unzerstörte, und nur beleidigte Macht. Er hat aber gegen das gewalthabende, am Tage lie- gende Gesetz, seine Hülffe zur wirklichen Ausführung nur an dem blutlosen Schatten. Als das Gesetz der Schwäche und der Dunkelheit unterliegt er daher zu- nächst dem Gesetze des Tages und der Krafft, denn jene Gewalt gilt unten, nicht auf Erden. Allein das Wirkliche, das dem Innerlichen seine Ehre und Macht genommen, hat damit sein Wesen aufgezehrt. Der offenbare Geist hat die Wurzel seiner Kraft in der Unterwelt; die ihrer selbst sichere und sich ver- sichernde Gewissheit des Volkes hat die Wahrheit ih- res Alle in Eins bindenden Eydes, nur in der be-
einen aber, der auf seiner Seite sich fand, wird es ehren; den andern hingegen, der schon auf den Mauern seine Verwüstung aussprach, wird die Re- gierung, die wiederhergestellte Einfachheit des Selbsts des Gemeinwesens, um die letzte Ehre bestraffen; wer an dem höchsten Geiste des Bewuſstseyns, der Gemeine, sich zu vergreiffen kam, muſs der Ehre seines ganzen vollendeten Wesens, der Ehre des abgeschiedenen Geistes, beraubt werden.
Aber wenn so das Allgemeine die reine Spitze seiner Pyramide leicht abstöſst, und über das sich empörende Princip der Einzelnheit, die Familie, zwar den Sieg davon trägt, so hat es sich dadurch mit dem göttlichen Gesetze, der seiner selbstbewuſste Geist sich mit dem Bewuſstlosen nur in Kampf eingelas- sen; denn dieser ist die andre wesentliche und da- rum von jener unzerstörte, und nur beleidigte Macht. Er hat aber gegen das gewalthabende, am Tage lie- gende Gesetz, seine Hülffe zur wirklichen Ausführung nur an dem blutlosen Schatten. Als das Gesetz der Schwäche und der Dunkelheit unterliegt er daher zu- nächst dem Gesetze des Tages und der Krafft, denn jene Gewalt gilt unten, nicht auf Erden. Allein das Wirkliche, das dem Innerlichen seine Ehre und Macht genommen, hat damit sein Wesen aufgezehrt. Der offenbare Geist hat die Wurzel seiner Kraft in der Unterwelt; die ihrer selbst sichere und sich ver- sichernde Gewiſsheit des Volkes hat die Wahrheit ih- res Alle in Eins bindenden Eydes, nur in der be-
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[416/0525]
einen aber, der auf seiner Seite sich fand, wird es
ehren; den andern hingegen, der schon auf den
Mauern seine Verwüstung aussprach, wird die Re-
gierung, die wiederhergestellte Einfachheit des Selbsts
des Gemeinwesens, um die letzte Ehre bestraffen;
wer an dem höchsten Geiste des Bewuſstseyns, der
Gemeine, sich zu vergreiffen kam, muſs der Ehre
seines ganzen vollendeten Wesens, der Ehre des
abgeschiedenen Geistes, beraubt werden.
Aber wenn so das Allgemeine die reine Spitze
seiner Pyramide leicht abstöſst, und über das sich
empörende Princip der Einzelnheit, die Familie, zwar
den Sieg davon trägt, so hat es sich dadurch mit dem
göttlichen Gesetze, der seiner selbstbewuſste Geist
sich mit dem Bewuſstlosen nur in Kampf eingelas-
sen; denn dieser ist die andre wesentliche und da-
rum von jener unzerstörte, und nur beleidigte Macht.
Er hat aber gegen das gewalthabende, am Tage lie-
gende Gesetz, seine Hülffe zur wirklichen Ausführung
nur an dem blutlosen Schatten. Als das Gesetz der
Schwäche und der Dunkelheit unterliegt er daher zu-
nächst dem Gesetze des Tages und der Krafft, denn
jene Gewalt gilt unten, nicht auf Erden. Allein das
Wirkliche, das dem Innerlichen seine Ehre und
Macht genommen, hat damit sein Wesen aufgezehrt.
Der offenbare Geist hat die Wurzel seiner Kraft in
der Unterwelt; die ihrer selbst sichere und sich ver-
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 416. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/525>, abgerufen am 25.11.2024.
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