der ans Gesetzgeben, noch ans Prüffen zu denken; durch solcherley Bewegungen meines Gedankens ver- rückte ich jenes Verhältniss, indem ich in der That nach Belieben meinem unbestimmten tavtologischen Wissen das Gegentheil ebensowohl gemäss, und es also zum Gesetze machen könnte. Sondern ob diese oder die entgegengesetzte Bestimmung das Rechte sey, ist an und für sich bestimmt; ich für mich könnte, welche ich wollte, und ebenso gut keine zum Gesetze machen, und bin, indem ich zu prüffen anfange, schon auf unsittlichem Wege. Dass das Rechte mir an und für sich ist, dadurch bin ich in der sittlichen Substanz; so ist sie das Wesen des Selbstbewusstseyns; dieses aber ist ihre Wirklichkeit und Daseyn, ihr Selbst und Willen.
der ans Gesetzgeben, noch ans Prüffen zu denken; durch solcherley Bewegungen meines Gedankens ver- rückte ich jenes Verhältniſs, indem ich in der That nach Belieben meinem unbestimmten tavtologischen Wissen das Gegentheil ebensowohl gemäſs, und es also zum Gesetze machen könnte. Sondern ob diese oder die entgegengesetzte Bestimmung das Rechte sey, ist an und für sich bestimmt; ich für mich könnte, welche ich wollte, und ebenso gut keine zum Gesetze machen, und bin, indem ich zu prüffen anfange, schon auf unsittlichem Wege. Daſs das Rechte mir an und für sich ist, dadurch bin ich in der sittlichen Substanz; so ist sie das Wesen des Selbstbewuſstseyns; dieses aber ist ihre Wirklichkeit und Daseyn, ihr Selbst und Willen.
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der ans Gesetzgeben, noch ans Prüffen zu denken;
durch solcherley Bewegungen meines Gedankens ver-
rückte ich jenes Verhältniſs, indem ich in der That
nach Belieben meinem unbestimmten tavtologischen
Wissen das Gegentheil ebensowohl gemäſs, und es
also zum Gesetze machen könnte. Sondern ob diese
oder die entgegengesetzte Bestimmung das Rechte
sey, ist an und für sich bestimmt; ich für mich könnte,
welche ich wollte, und ebenso gut keine zum Gesetze
machen, und bin, indem ich zu prüffen anfange,
schon auf unsittlichem Wege. Daſs das Rechte mir
an und für sich ist, dadurch bin ich in der sittlichen
Substanz; so ist sie das Wesen des Selbstbewuſstseyns;
dieses aber ist ihre Wirklichkeit und Daseyn, ihr Selbst
und Willen.
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 375. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/484>, abgerufen am 25.11.2024.
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