als Inneres zu ihm sich zu verhalten. Denn das Schicksal ist auch wieder nur die Erscheinung des- sen, was die bestimmte Individualität an sich als innre ursprüngliche Bestimmtheit ist. -- Zu wissen nun, was sie an sich ist, dazu kommt der Chiromante wie auch der Physiognomiker auf eine kürzere Weise, als zum Beyspiel Solon, der erst aus und nach dem Verlauffe des ganzen Lebens diss wissen zu können erachtete; er betrachtete die Erscheinung, jene aber das Ansich. Dass aber die Hand das Ansich der In- dividualität in Ansehung ihres Schicksals darstellen muss, ist leicht daraus zu sehen, dass sie nächst dem Organ der Sprache am meisten es ist, wodurch der Mensch sich zur Erscheinung und Verwirklichung bringt. Sie ist der beseelte Werkmeister seines Glücks; man kann von ihr sagen, sie ist das, was der Mensch thut, denn an ihr als dem thätigen Or- gane seines sich selbst vollbringens ist er als besee- lender gegenwärtig, und indem er ursprünglich sein eignes Schicksal ist, wird sie also diss Ansich aus- drücken.
Aus dieser Bestimmung, dass das Organ der Thätigkeit ebensowohl ein Seyn als das Thun in ihm ist, oder dass das innre Ansichseyn selbst an ihm ge- genwärtig und ein Seyn für andre hat, ergibt sich eine andre Ansicht desselben, als die vorherige. Wenn nemlich die Organe überhaupt darum nicht als Aus- drücke des Innern genommen werden zu können sich zeigten, weil in ihnen das Thun als Thun gegenwär-
als Inneres zu ihm sich zu verhalten. Denn das Schicksal ist auch wieder nur die Erscheinung des- sen, was die bestimmte Individualität an sich als innre ursprüngliche Bestimmtheit ist. — Zu wissen nun, was sie an sich ist, dazu kommt der Chiromante wie auch der Physiognomiker auf eine kürzere Weise, als zum Beyspiel Solon, der erst aus und nach dem Verlauffe des ganzen Lebens diſs wissen zu können erachtete; er betrachtete die Erscheinung, jene aber das Ansich. Daſs aber die Hand das Ansich der In- dividualität in Ansehung ihres Schicksals darstellen muſs, ist leicht daraus zu sehen, daſs sie nächst dem Organ der Sprache am meisten es ist, wodurch der Mensch sich zur Erscheinung und Verwirklichung bringt. Sie ist der beseelte Werkmeister seines Glücks; man kann von ihr sagen, sie ist das, was der Mensch thut, denn an ihr als dem thätigen Or- gane seines sich selbst vollbringens ist er als besee- lender gegenwärtig, und indem er ursprünglich sein eignes Schicksal ist, wird sie also diſs Ansich aus- drücken.
Aus dieser Bestimmung, daſs das Organ der Thätigkeit ebensowohl ein Seyn als das Thun in ihm ist, oder daſs das innre Ansichseyn selbst an ihm ge- genwärtig und ein Seyn für andre hat, ergibt sich eine andre Ansicht desselben, als die vorherige. Wenn nemlich die Organe überhaupt darum nicht als Aus- drücke des Innern genommen werden zu können sich zeigten, weil in ihnen das Thun als Thun gegenwär-
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als Inneres zu ihm sich zu verhalten. Denn das
Schicksal ist auch wieder nur die Erscheinung des-
sen, was die bestimmte Individualität an sich als innre
ursprüngliche Bestimmtheit ist. — Zu wissen nun,
was sie an sich ist, dazu kommt der Chiromante wie
auch der Physiognomiker auf eine kürzere Weise,
als zum Beyspiel Solon, der erst aus und nach dem
Verlauffe des ganzen Lebens diſs wissen zu können
erachtete; er betrachtete die Erscheinung, jene aber
das Ansich. Daſs aber die Hand das Ansich der In-
dividualität in Ansehung ihres Schicksals darstellen
muſs, ist leicht daraus zu sehen, daſs sie nächst dem
Organ der Sprache am meisten es ist, wodurch der
Mensch sich zur Erscheinung und Verwirklichung
bringt. Sie ist der beseelte Werkmeister seines
Glücks; man kann von ihr sagen, sie ist das, was
der Mensch thut, denn an ihr als dem thätigen Or-
gane seines sich selbst vollbringens ist er als besee-
lender gegenwärtig, und indem er ursprünglich sein
eignes Schicksal ist, wird sie also diſs Ansich aus-
drücken.
Aus dieser Bestimmung, daſs das Organ der
Thätigkeit ebensowohl ein Seyn als das Thun in ihm
ist, oder daſs das innre Ansichseyn selbst an ihm ge-
genwärtig und ein Seyn für andre hat, ergibt sich eine
andre Ansicht desselben, als die vorherige. Wenn
nemlich die Organe überhaupt darum nicht als Aus-
drücke des Innern genommen werden zu können sich
zeigten, weil in ihnen das Thun als Thun gegenwär-
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 249. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/358>, abgerufen am 25.11.2024.
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