ge, zu einem gegenständlichen Seyn gemacht zu ha- ben. -- Die Verzichtleistung auf sich konnte es al- lein durch diese wirkliche Aufopferung bewähren; denn nur in ihr verschwindet der Betrug, welcher in dem innern Anerkennen des Dankens durch Herz, Gesinnung und Mund liegt, einem Anerkennen, wel- ches zwar alle Macht des Fürsichseyns von sich abwälzt, und sie einem Geben von oben zuschreibt, aber in diesem Abwälzen selbst sich die äussere Ei- genheit in dem Besitze, den es nicht aufgibt, die innre aber in dem Bewusstseyn des Entschlusses, den es selbst gefasst, und in dem Bewusstseyn sei- nes durch es bestimmten Inhalts, den es nicht ge- gen einen fremden es sinnlos erfüllenden umge- tauscht hat, behält.
Aber in der wirklich vollbrachten Aufopferung hat an sich, wie das Bewusstseyn das Thun als das seinige aufgehoben, auch sein Unglück von ihm ab- gelassen. Dass diss Ablassen an sich geschehen ist, ist jedoch ein Thun des andern Extrems des Schlus- ses, welches das ansichseyende Wesen ist. Jene Auf- opferung des unwesentlichen Extrems war aber zu- gleich nicht ein einseitiges Thun, sondern ent- hielt das Thun des andern in sich. Denn das Aufgeben des eignen Willens ist nur einerseits ne- gativ, seinem Begriffe nach oder an sich, zugleich aber positiv, nemlich das Setzen des Willens als eines Andern, und bestimmt des Willens als eines nicht einzelnen, sondern allgemeinen. Für diss Be-
ge, zu einem gegenständlichen Seyn gemacht zu ha- ben. — Die Verzichtleistung auf sich konnte es al- lein durch diese wirkliche Aufopferung bewähren; denn nur in ihr verschwindet der Betrug, welcher in dem innern Anerkennen des Dankens durch Herz, Gesinnung und Mund liegt, einem Anerkennen, wel- ches zwar alle Macht des Fürsichseyns von sich abwälzt, und sie einem Geben von oben zuschreibt, aber in diesem Abwälzen selbst sich die äuſsere Ei- genheit in dem Besitze, den es nicht aufgibt, die innre aber in dem Bewuſstseyn des Entschlusses, den es selbst gefaſst, und in dem Bewuſstseyn sei- nes durch es bestimmten Inhalts, den es nicht ge- gen einen fremden es sinnlos erfüllenden umge- tauscht hat, behält.
Aber in der wirklich vollbrachten Aufopferung hat an sich, wie das Bewuſstseyn das Thun als das seinige aufgehoben, auch sein Unglück von ihm ab- gelassen. Daſs diſs Ablassen an sich geschehen ist, ist jedoch ein Thun des andern Extrems des Schlus- ses, welches das ansichseyende Wesen ist. Jene Auf- opferung des unwesentlichen Extrems war aber zu- gleich nicht ein einseitiges Thun, sondern ent- hielt das Thun des andern in sich. Denn das Aufgeben des eignen Willens ist nur einerseits ne- gativ, seinem Begriffe nach oder an sich, zugleich aber positiv, nemlich das Setzen des Willens als eines Andern, und bestimmt des Willens als eines nicht einzelnen, sondern allgemeinen. Für diſs Be-
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ge, zu einem gegenständlichen Seyn gemacht zu ha-
ben. — Die Verzichtleistung auf sich konnte es al-
lein durch diese wirkliche Aufopferung bewähren;
denn nur in ihr verschwindet der Betrug, welcher
in dem innern Anerkennen des Dankens durch Herz,
Gesinnung und Mund liegt, einem Anerkennen, wel-
ches zwar alle Macht des Fürsichseyns von sich
abwälzt, und sie einem Geben von oben zuschreibt,
aber in diesem Abwälzen selbst sich die äuſsere Ei-
genheit in dem Besitze, den es nicht aufgibt, die
innre aber in dem Bewuſstseyn des Entschlusses,
den es selbst gefaſst, und in dem Bewuſstseyn sei-
nes durch es bestimmten Inhalts, den es nicht ge-
gen einen fremden es sinnlos erfüllenden umge-
tauscht hat, behält.
Aber in der wirklich vollbrachten Aufopferung
hat an sich, wie das Bewuſstseyn das Thun als das
seinige aufgehoben, auch sein Unglück von ihm ab-
gelassen. Daſs diſs Ablassen an sich geschehen ist,
ist jedoch ein Thun des andern Extrems des Schlus-
ses, welches das ansichseyende Wesen ist. Jene Auf-
opferung des unwesentlichen Extrems war aber zu-
gleich nicht ein einseitiges Thun, sondern ent-
hielt das Thun des andern in sich. Denn das
Aufgeben des eignen Willens ist nur einerseits ne-
gativ, seinem Begriffe nach oder an sich, zugleich
aber positiv, nemlich das Setzen des Willens als
eines Andern, und bestimmt des Willens als eines
nicht einzelnen, sondern allgemeinen. Für diſs Be-
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/268>, abgerufen am 28.11.2024.
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