In dieser Erfahrung wird es dem Selbstbewusst- seyn, dass ihm das Leben so wesentlich als das reine Selbstbewusstseyn ist. Im unmittelbaren Selbstbe- wusstseyn ist das einfache Ich der absolute Gegen- stand, welcher aber für uns oder an sich die abso- lute Vermittlung ist, und die bestehende Selbststän- digkeit zum wesentlichen Momente hat. Die Auf- lösung jener einfachen Einheit ist das Resultat der ersten Erfahrung; es ist durch sie ein reines Selbst- bewusstseyn, und ein Bewusstseyn gesetzt, welches nicht rein für sich, sondern für ein anderes, das heisst, als seyendes Bewusstseyn oder Bewusstseyn in der Gestalt der Dingheit ist. Beyde Momente sind wesentlich; -- da sie zunächst ungleich und entge- gengesetzt sind, und ihre Reflexion in die Einheit sich noch nicht ergeben hat, so sind sie als zwey ent- gegengesetzte Gestalten des Bewusstseyns; die eine das selbstständige, welchem das Fürsichseyn, die andere das unselbstständige, dem das Leben oder das Seyn für ein anderes, das Wesen ist; jenes ist der Herr, diss der Knecht.
Der Herr ist das für sich seyende Bewusstseyn, aber nicht mehr nur der Begriff desselben, sondern für sich seyendes Bewusstseyn, welches durch ein anderes Bewusstseyn mit sich vermittelt ist, nemlich durch ein solches, zu dessen Wesen es gehört, dass es mit selbststäntligem Seyn oder der Dingheit über- haupt synthesirt ist. Der Herr bezieht sich auf diese beyden Momente, auf ein Ding, als solches,
In dieser Erfahrung wird es dem Selbstbewuſst- seyn, daſs ihm das Leben so wesentlich als das reine Selbstbewuſstseyn ist. Im unmittelbaren Selbstbe- wuſstseyn ist das einfache Ich der absolute Gegen- stand, welcher aber für uns oder an sich die abso- lute Vermittlung ist, und die bestehende Selbststän- digkeit zum wesentlichen Momente hat. Die Auf- lösung jener einfachen Einheit ist das Resultat der ersten Erfahrung; es ist durch sie ein reines Selbst- bewuſstseyn, und ein Bewuſstseyn gesetzt, welches nicht rein für sich, sondern für ein anderes, das heiſst, als seyendes Bewuſstseyn oder Bewuſstseyn in der Gestalt der Dingheit ist. Beyde Momente sind wesentlich; — da sie zunächst ungleich und entge- gengesetzt sind, und ihre Reflexion in die Einheit sich noch nicht ergeben hat, so sind sie als zwey ent- gegengesetzte Gestalten des Bewuſstseyns; die eine das selbstständige, welchem das Fürsichseyn, die andere das unselbstständige, dem das Leben oder das Seyn für ein anderes, das Wesen ist; jenes ist der Herr, diſs der Knecht.
Der Herr ist das für sich seyende Bewuſstseyn, aber nicht mehr nur der Begriff desselben, sondern für sich seyendes Bewuſstseyn, welches durch ein anderes Bewuſstseyn mit sich vermittelt ist, nemlich durch ein solches, zu dessen Wesen es gehört, daſs es mit selbststäntligem Seyn oder der Dingheit über- haupt synthesirt ist. Der Herr bezieht sich auf diese beyden Momente, auf ein Ding, als solches,
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In dieser Erfahrung wird es dem Selbstbewuſst-
seyn, daſs ihm das Leben so wesentlich als das reine
Selbstbewuſstseyn ist. Im unmittelbaren Selbstbe-
wuſstseyn ist das einfache Ich der absolute Gegen-
stand, welcher aber für uns oder an sich die abso-
lute Vermittlung ist, und die bestehende Selbststän-
digkeit zum wesentlichen Momente hat. Die Auf-
lösung jener einfachen Einheit ist das Resultat der
ersten Erfahrung; es ist durch sie ein reines Selbst-
bewuſstseyn, und ein Bewuſstseyn gesetzt, welches
nicht rein für sich, sondern für ein anderes, das
heiſst, als seyendes Bewuſstseyn oder Bewuſstseyn
in der Gestalt der Dingheit ist. Beyde Momente sind
wesentlich; — da sie zunächst ungleich und entge-
gengesetzt sind, und ihre Reflexion in die Einheit sich
noch nicht ergeben hat, so sind sie als zwey ent-
gegengesetzte Gestalten des Bewuſstseyns; die eine
das selbstständige, welchem das Fürsichseyn, die
andere das unselbstständige, dem das Leben oder
das Seyn für ein anderes, das Wesen ist; jenes ist
der Herr, diſs der Knecht.
Der Herr ist das für sich seyende Bewuſstseyn,
aber nicht mehr nur der Begriff desselben, sondern
für sich seyendes Bewuſstseyn, welches durch ein
anderes Bewuſstseyn mit sich vermittelt ist, nemlich
durch ein solches, zu dessen Wesen es gehört, daſs
es mit selbststäntligem Seyn oder der Dingheit über-
haupt synthesirt ist. Der Herr bezieht sich auf
diese beyden Momente, auf ein Ding, als solches,
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/230>, abgerufen am 23.11.2024.
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