in ihn selbst, nicht in den Gegenstand; sie ist ein Erklären, das nicht nur Nichts erklärt, sondern so klar ist, dass es, indem es Anstalten macht, etwas unterschiedenes von dem schon Gesagten zu sagen, vielmehr nichts sagt, sondern nur dasselbe wieder- hohlt. An der Sache selbst entsteht durch diese Be- wegung nichts neues, sondern sie kommt als Bewe- gung des Verstandes in Betracht. In ihr aber er- kennen wir nun eben dasjenige, was an dem Gesetze vermisst wurde, nemlich den absoluten Wechsel selbst, denn diese Bewegung, wenn wir sie näher be- trachten, ist unmittelbar das Gegentheil ihrer selbst. Sie setzt nemlich einen Unterschied, welcher nicht nur für uns kein Unterschied ist, sondern welchen sie selbst als Unterschied aufhebt. Es ist diss dersel- be Wechsel, der sich als das Spiel der Kräffte darstellte; es war in ihm der Unterschied des sol- licitirenden und sollicitirten, der sich äussernden, und der in sich zurückgedrängten Krafft; aber es waren Unterschiede, die in Wahrheit keine waren, und sich darum auch unmittelbar wieder aufhoben. Es ist nicht nur die blosse Einheit vorhanden, so dass kein Unterschied gesetzt wäre, sondern es ist diese Be- wegung, dass allerdings ein Unterschied gemacht, aber, weil er keiner ist, wieder aufgehoben wird. -- Mit dem Erklären also ist der Wandel und Wechsel, der vor- hin ausser dem Innern nur an der Erscheinung war, in das Uebersinnliche selbst eingedrungen; unser Be- wusstseyn ist aber aus dem Innern als Gegenstande auf
in ihn selbst, nicht in den Gegenstand; sie ist ein Erklären, das nicht nur Nichts erklärt, sondern so klar ist, daſs es, indem es Anstalten macht, etwas unterschiedenes von dem schon Gesagten zu sagen, vielmehr nichts sagt, sondern nur dasselbe wieder- hohlt. An der Sache selbst entsteht durch diese Be- wegung nichts neues, sondern sie kommt als Bewe- gung des Verstandes in Betracht. In ihr aber er- kennen wir nun eben dasjenige, was an dem Gesetze vermiſst wurde, nemlich den absoluten Wechsel selbst, denn diese Bewegung, wenn wir sie näher be- trachten, ist unmittelbar das Gegentheil ihrer selbst. Sie setzt nemlich einen Unterschied, welcher nicht nur für uns kein Unterschied ist, sondern welchen sie selbst als Unterschied aufhebt. Es ist diſs dersel- be Wechsel, der sich als das Spiel der Kräffte darstellte; es war in ihm der Unterschied des sol- licitirenden und sollicitirten, der sich äuſsernden, und der in sich zurückgedrängten Krafft; aber es waren Unterschiede, die in Wahrheit keine waren, und sich darum auch unmittelbar wieder aufhoben. Es ist nicht nur die bloſse Einheit vorhanden, so daſs kein Unterschied gesetzt wäre, sondern es ist diese Be- wegung, daſs allerdings ein Unterschied gemacht, aber, weil er keiner ist, wieder aufgehoben wird. — Mit dem Erklären also ist der Wandel und Wechsel, der vor- hin auſser dem Innern nur an der Erscheinung war, in das Uebersinnliche selbst eingedrungen; unser Be- wuſstseyn ist aber aus dem Innern als Gegenstande auf
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in ihn selbst, nicht in den Gegenstand; sie ist ein
Erklären, das nicht nur Nichts erklärt, sondern so
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unterschiedenes von dem schon Gesagten zu sagen,
vielmehr nichts sagt, sondern nur dasselbe wieder-
hohlt. An der Sache selbst entsteht durch diese Be-
wegung nichts neues, sondern sie kommt als Bewe-
gung des Verstandes in Betracht. In ihr aber er-
kennen wir nun eben dasjenige, was an dem Gesetze
vermiſst wurde, nemlich den absoluten Wechsel
selbst, denn diese Bewegung, wenn wir sie näher be-
trachten, ist unmittelbar das Gegentheil ihrer selbst.
Sie setzt nemlich einen Unterschied, welcher nicht
nur für uns kein Unterschied ist, sondern welchen sie
selbst als Unterschied aufhebt. Es ist diſs dersel-
be Wechsel, der sich als das Spiel der Kräffte
darstellte; es war in ihm der Unterschied des sol-
licitirenden und sollicitirten, der sich äuſsernden,
und der in sich zurückgedrängten Krafft; aber es
waren Unterschiede, die in Wahrheit keine waren,
und sich darum auch unmittelbar wieder aufhoben.
Es ist nicht nur die bloſse Einheit vorhanden, so daſs
kein Unterschied gesetzt wäre, sondern es ist diese Be-
wegung, daſs allerdings ein Unterschied gemacht, aber,
weil er keiner ist, wieder aufgehoben wird. — Mit dem
Erklären also ist der Wandel und Wechsel, der vor-
hin auſser dem Innern nur an der Erscheinung war,
in das Uebersinnliche selbst eingedrungen; unser Be-
wuſstseyn ist aber aus dem Innern als Gegenstande auf
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/195>, abgerufen am 27.11.2024.
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