selbst erhält sich wohl, aber als ein solches, das nicht Nacht ist; ebenso erhält es sich gegen den Tag, der es Itzt ist, als ein solches, das auch nicht Tag ist; oder als ein negatives überhaupt. Dieses sich erhal- tende Itzt ist daher nicht ein unmittelbares; sondern ein vermitteltes, denn es ist als ein bleibendes und sich erhaltendes dadurch bestimmt, dass anderes, nemlich der Tag und die Nacht, nicht ist. Dabey ist es eben noch so einfach als zuvor, Itzt, und in dieser Einsachheit gleichgültig gegen das, was noch bey ihm herspielt; so wenig die Nacht und der Tag sein Seyn ist, ebensowohl ist es auch Tag und Nacht; es ist durch diss sein andersseyn gar nicht afficirt. Ein solches einfaches, das durch Negation ist, we- der dieses noch jenes, ein nicht dieses, und ebenso gleichgültig, auch dieses wie jenes zu seyn, nen- nen wir ein allgemeines; das allgemeine ist also in der That das wahre der sinnlichen Gewissheit.
Als ein allgemeines sprechen wir auch das sinnli- che aus; was wir sagen, ist; Dieses, das heisst das allgemeine Diese; oder: es ist; das heisst das Seyn überhaupt. Wir stellen uns dabey freylich nicht das allgemeine Diese, oder das Seyn überhaupt vor, aber wir sprechen das allgemeine aus; oder wir sprechen schlechthin nicht, wie wir es in dieser sinnlichen Gewissheit meynen. Die Sprache aber ist, wie wir sehen, das wahrhaftere; in ihr widerlegen wir selbst unmittelbar unsere Meynung, und da das allgemeine das wahre der sinnlichen Gewissheit ist, und die
selbst erhält sich wohl, aber als ein solches, das nicht Nacht ist; ebenso erhält es sich gegen den Tag, der es Itzt ist, als ein solches, das auch nicht Tag ist; oder als ein negatives überhaupt. Dieses sich erhal- tende Itzt ist daher nicht ein unmittelbares; sondern ein vermitteltes, denn es ist als ein bleibendes und sich erhaltendes dadurch bestimmt, daſs anderes, nemlich der Tag und die Nacht, nicht ist. Dabey ist es eben noch so einfach als zuvor, Itzt, und in dieser Einſachheit gleichgültig gegen das, was noch bey ihm herspielt; so wenig die Nacht und der Tag sein Seyn ist, ebensowohl ist es auch Tag und Nacht; es ist durch diſs sein andersseyn gar nicht afficirt. Ein solches einfaches, das durch Negation ist, we- der dieses noch jenes, ein nicht dieses, und ebenso gleichgültig, auch dieses wie jenes zu seyn, nen- nen wir ein allgemeines; das allgemeine ist also in der That das wahre der sinnlichen Gewiſsheit.
Als ein allgemeines sprechen wir auch das sinnli- che aus; was wir sagen, ist; Dieses, das heiſst das allgemeine Diese; oder: es ist; das heiſst das Seyn überhaupt. Wir stellen uns dabey freylich nicht das allgemeine Diese, oder das Seyn überhaupt vor, aber wir sprechen das allgemeine aus; oder wir sprechen schlechthin nicht, wie wir es in dieser sinnlichen Gewiſsheit meynen. Die Sprache aber ist, wie wir sehen, das wahrhaftere; in ihr widerlegen wir selbst unmittelbar unsere Meynung, und da das allgemeine das wahre der sinnlichen Gewiſsheit ist, und die
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selbst erhält sich wohl, aber als ein solches, das nicht
Nacht ist; ebenso erhält es sich gegen den Tag, der
es Itzt ist, als ein solches, das auch nicht Tag ist;
oder als ein negatives überhaupt. Dieses sich erhal-
tende Itzt ist daher nicht ein unmittelbares; sondern
ein vermitteltes, denn es ist als ein bleibendes und
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nemlich der Tag und die Nacht, nicht ist. Dabey
ist es eben noch so einfach als zuvor, Itzt, und in
dieser Einſachheit gleichgültig gegen das, was noch
bey ihm herspielt; so wenig die Nacht und der Tag
sein Seyn ist, ebensowohl ist es auch Tag und Nacht;
es ist durch diſs sein andersseyn gar nicht afficirt.
Ein solches einfaches, das durch Negation ist, we-
der dieses noch jenes, ein nicht dieses, und ebenso
gleichgültig, auch dieses wie jenes zu seyn, nen-
nen wir ein allgemeines; das allgemeine ist also in
der That das wahre der sinnlichen Gewiſsheit.
Als ein allgemeines sprechen wir auch das sinnli-
che aus; was wir sagen, ist; Dieses, das heiſst das
allgemeine Diese; oder: es ist; das heiſst das Seyn
überhaupt. Wir stellen uns dabey freylich nicht das
allgemeine Diese, oder das Seyn überhaupt vor, aber
wir sprechen das allgemeine aus; oder wir sprechen
schlechthin nicht, wie wir es in dieser sinnlichen
Gewiſsheit meynen. Die Sprache aber ist, wie wir
sehen, das wahrhaftere; in ihr widerlegen wir selbst
unmittelbar unsere Meynung, und da das allgemeine
das wahre der sinnlichen Gewiſsheit ist, und die
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/135>, abgerufen am 28.11.2024.
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