Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 2. Nürnberg, 1816.III. Abschnitt. Idee. die Merkmahle für den subjectiven Behuf des Erkennensleichter auszeichnen lassen. In der That liegt aber in jenen Organen nicht nur ein Unterscheiden, das einer äussern Reflexion zukommt, sondern sie sind der Lebens- punkt der animalischen Individualität, wo sie sich selbst von dem Andern der ihr äusserlichen Natur als sich auf sich beziehende und von der Continuität mit anderem ausscheidende Einzelnheit setzt. -- Bey der Pflanze machen die Befruchtungstheile denjenigen höchsten Punkt des vegetabilischen Lebens aus, wodurch sie auf den Uebergang in die Geschlechtsdifferenz, und damit in die individuelle Einzelnheit hindeutet. Das System hat sich daher mit Recht für einen zwar nicht aus-, doch weitreichenden Eintheilungsgrund an diesen Punkt ge- wendet, und dadurch eine Bestimmtheit zu Grunde ge- legt, welche nicht bloß eine Bestimmtheit für die äusser- liche Reflexion zur Vergleichung, sondern die höchste an und für sich ist, deren die Pflanze fähig ist. 3. Der Lehrsatz. 1. Die dritte Stuffe dieses nach den Begriffsbe- die
III. Abſchnitt. Idee. die Merkmahle fuͤr den ſubjectiven Behuf des Erkennensleichter auszeichnen laſſen. In der That liegt aber in jenen Organen nicht nur ein Unterſcheiden, das einer aͤuſſern Reflexion zukommt, ſondern ſie ſind der Lebens- punkt der animaliſchen Individualitaͤt, wo ſie ſich ſelbſt von dem Andern der ihr aͤuſſerlichen Natur als ſich auf ſich beziehende und von der Continuitaͤt mit anderem ausſcheidende Einzelnheit ſetzt. — Bey der Pflanze machen die Befruchtungstheile denjenigen hoͤchſten Punkt des vegetabiliſchen Lebens aus, wodurch ſie auf den Uebergang in die Geſchlechtsdifferenz, und damit in die individuelle Einzelnheit hindeutet. Das Syſtem hat ſich daher mit Recht fuͤr einen zwar nicht aus-, doch weitreichenden Eintheilungsgrund an dieſen Punkt ge- wendet, und dadurch eine Beſtimmtheit zu Grunde ge- legt, welche nicht bloß eine Beſtimmtheit fuͤr die aͤuſſer- liche Reflexion zur Vergleichung, ſondern die hoͤchſte an und fuͤr ſich iſt, deren die Pflanze faͤhig iſt. 3. Der Lehrſatz. 1. Die dritte Stuffe dieſes nach den Begriffsbe- die
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III. Abſchnitt. Idee.
die Merkmahle fuͤr den ſubjectiven Behuf des Erkennens
leichter auszeichnen laſſen. In der That liegt aber in
jenen Organen nicht nur ein Unterſcheiden, das einer
aͤuſſern Reflexion zukommt, ſondern ſie ſind der Lebens-
punkt der animaliſchen Individualitaͤt, wo ſie ſich ſelbſt
von dem Andern der ihr aͤuſſerlichen Natur als ſich auf
ſich beziehende und von der Continuitaͤt mit anderem
ausſcheidende Einzelnheit ſetzt. — Bey der Pflanze
machen die Befruchtungstheile denjenigen hoͤchſten Punkt
des vegetabiliſchen Lebens aus, wodurch ſie auf den
Uebergang in die Geſchlechtsdifferenz, und damit in die
individuelle Einzelnheit hindeutet. Das Syſtem hat
ſich daher mit Recht fuͤr einen zwar nicht aus-, doch
weitreichenden Eintheilungsgrund an dieſen Punkt ge-
wendet, und dadurch eine Beſtimmtheit zu Grunde ge-
legt, welche nicht bloß eine Beſtimmtheit fuͤr die aͤuſſer-
liche Reflexion zur Vergleichung, ſondern die hoͤchſte an
und fuͤr ſich iſt, deren die Pflanze faͤhig iſt.
3.
Der Lehrſatz.
1. Die dritte Stuffe dieſes nach den Begriffsbe-
ſtimmungen fortſchreitenden Erkennens iſt der Uebergang
der Beſonderheit in die Einzelnheit; dieſe macht den
Inhalt des Lehrſatzes aus. Was hier alſo zu be-
trachten iſt, iſt die ſich auf ſich beziehende Be-
ſtimmtheit, der Unterſchied des Gegenſtands in ſich
ſelbſt, und die Beziehung der unterſchiedenen Beſtimmt-
heiten auf einander. Die Definition enthaͤlt nur Eine
Beſtimmtheit, die Eintheilung die Beſtimmtheit
gegen andere; in der Vereinzelung iſt der Gegen-
ſtand in ſich ſelbſt aus einander gegangen. Inſofern
die
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Zitationshilfe: | Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 2. Nürnberg, 1816, S. 344. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_logik02_1816/362>, abgerufen am 03.03.2025. |