heit der Aeusserlichkeit, und zugleich der Voraussetzung eines Objects; somit ist dieses anscheinend erste Auf- heben der gleichgültigen Objectivität auch schon das zweyte, eine durch die Vermittlung hindurch gegangene Reflexion-in-sich, und der ausgeführte Zweck.
Indem hier der Begriff in der Sphäre der Ob- jectivität, wo seine Bestimmtheit die Form gleichgül- tiger Aeusserlichkeit hat, in Wechselwirkung mit sich selbst ist, so wird die Darstellung seiner Bewegung hier doppelt schwierig und verwickelt, weil sie unmittel- bar selbst das gedoppelte, und immer ein erstes auch ein zweytes ist. Im Begriff für sich, d. h. in seiner Subjectivität, ist der Unterschied seiner von sich als unmittelbare identische Totalität für sich; da hier aber seine Bestimmtheit gleichgültige Aeusserlichkeit ist, so ist die Identität darin mit sich selbst, auch unmittel- bar wieder das Abstossen von sich, daß das als ihr Aeusserliches und Gleichgültiges bestimmte, vielmehr sie selbst, und sie als sie selbst, als in sich reflectirt, vielmehr ihr Anderes ist. Nur indem diß festgehalten wird, wird die objective Rückkehr des Begriffs in sich, d. i. die wahrhafte Objectivirung desselben aufgefaßt; -- aufge- faßt, daß jedes der einzelnen Momente, durch welche sie sich diese Vermittlung verläuft, selbst der ganze Schluß derselben ist. So ist die ursprüngliche innere Aeus- serlichkeit des Begriffs, durch welche er die sich von sich abstossende Einheit, Zweck und dessen Hinausstreben zur Objectivirung ist, das unmittelbare Setzen, oder die Voraussetzung eines äusserlichen Objects; die Selbst- bestimmung ist auch Bestimmung eines als nicht durch den Begriff bestimmten, äusserlichen Objects; und umgekehrt ist sie Selbstbestimmung, d. i. die aufgehobene, als innere gesetzte Aeusserlichkeit; -- oder die Ge- wißheit der Unwesentlichkeit des äussern Ob-
jects.
II.Abſchnitt. Objectivitaͤt.
heit der Aeuſſerlichkeit, und zugleich der Vorausſetzung eines Objects; ſomit iſt dieſes anſcheinend erſte Auf- heben der gleichguͤltigen Objectivitaͤt auch ſchon das zweyte, eine durch die Vermittlung hindurch gegangene Reflexion-in-ſich, und der ausgefuͤhrte Zweck.
Indem hier der Begriff in der Sphaͤre der Ob- jectivitaͤt, wo ſeine Beſtimmtheit die Form gleichguͤl- tiger Aeuſſerlichkeit hat, in Wechſelwirkung mit ſich ſelbſt iſt, ſo wird die Darſtellung ſeiner Bewegung hier doppelt ſchwierig und verwickelt, weil ſie unmittel- bar ſelbſt das gedoppelte, und immer ein erſtes auch ein zweytes iſt. Im Begriff fuͤr ſich, d. h. in ſeiner Subjectivitaͤt, iſt der Unterſchied ſeiner von ſich als unmittelbare identiſche Totalitaͤt fuͤr ſich; da hier aber ſeine Beſtimmtheit gleichguͤltige Aeuſſerlichkeit iſt, ſo iſt die Identitaͤt darin mit ſich ſelbſt, auch unmittel- bar wieder das Abſtoſſen von ſich, daß das als ihr Aeuſſerliches und Gleichguͤltiges beſtimmte, vielmehr ſie ſelbſt, und ſie als ſie ſelbſt, als in ſich reflectirt, vielmehr ihr Anderes iſt. Nur indem diß feſtgehalten wird, wird die objective Ruͤckkehr des Begriffs in ſich, d. i. die wahrhafte Objectivirung deſſelben aufgefaßt; — aufge- faßt, daß jedes der einzelnen Momente, durch welche ſie ſich dieſe Vermittlung verlaͤuft, ſelbſt der ganze Schluß derſelben iſt. So iſt die urſpruͤngliche innere Aeuſ- ſerlichkeit des Begriffs, durch welche er die ſich von ſich abſtoſſende Einheit, Zweck und deſſen Hinausſtreben zur Objectivirung iſt, das unmittelbare Setzen, oder die Vorausſetzung eines aͤuſſerlichen Objects; die Selbſt- beſtimmung iſt auch Beſtimmung eines als nicht durch den Begriff beſtimmten, aͤuſſerlichen Objects; und umgekehrt iſt ſie Selbſtbeſtimmung, d. i. die aufgehobene, als innere geſetzte Aeuſſerlichkeit; — oder die Ge- wißheit der Unweſentlichkeit des aͤuſſern Ob-
jects.
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II. Abſchnitt. Objectivitaͤt.
heit der Aeuſſerlichkeit, und zugleich der Vorausſetzung
eines Objects; ſomit iſt dieſes anſcheinend erſte Auf-
heben der gleichguͤltigen Objectivitaͤt auch ſchon das
zweyte, eine durch die Vermittlung hindurch gegangene
Reflexion-in-ſich, und der ausgefuͤhrte Zweck.
Indem hier der Begriff in der Sphaͤre der Ob-
jectivitaͤt, wo ſeine Beſtimmtheit die Form gleichguͤl-
tiger Aeuſſerlichkeit hat, in Wechſelwirkung mit
ſich ſelbſt iſt, ſo wird die Darſtellung ſeiner Bewegung
hier doppelt ſchwierig und verwickelt, weil ſie unmittel-
bar ſelbſt das gedoppelte, und immer ein erſtes auch
ein zweytes iſt. Im Begriff fuͤr ſich, d. h. in ſeiner
Subjectivitaͤt, iſt der Unterſchied ſeiner von ſich als
unmittelbare identiſche Totalitaͤt fuͤr ſich; da hier
aber ſeine Beſtimmtheit gleichguͤltige Aeuſſerlichkeit iſt,
ſo iſt die Identitaͤt darin mit ſich ſelbſt, auch unmittel-
bar wieder das Abſtoſſen von ſich, daß das als ihr
Aeuſſerliches und Gleichguͤltiges beſtimmte, vielmehr ſie
ſelbſt, und ſie als ſie ſelbſt, als in ſich reflectirt, vielmehr
ihr Anderes iſt. Nur indem diß feſtgehalten wird, wird
die objective Ruͤckkehr des Begriffs in ſich, d. i. die
wahrhafte Objectivirung deſſelben aufgefaßt; — aufge-
faßt, daß jedes der einzelnen Momente, durch welche ſie
ſich dieſe Vermittlung verlaͤuft, ſelbſt der ganze Schluß
derſelben iſt. So iſt die urſpruͤngliche innere Aeuſ-
ſerlichkeit des Begriffs, durch welche er die ſich von ſich
abſtoſſende Einheit, Zweck und deſſen Hinausſtreben zur
Objectivirung iſt, das unmittelbare Setzen, oder die
Vorausſetzung eines aͤuſſerlichen Objects; die Selbſt-
beſtimmung iſt auch Beſtimmung eines als nicht durch
den Begriff beſtimmten, aͤuſſerlichen Objects; und
umgekehrt iſt ſie Selbſtbeſtimmung, d. i. die aufgehobene,
als innere geſetzte Aeuſſerlichkeit; — oder die Ge-
wißheit der Unweſentlichkeit des aͤuſſern Ob-
jects.
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 2. Nürnberg, 1816, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_logik02_1816/282>, abgerufen am 24.07.2024.
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