keit, aber ihre Negativität und das Gesetztseyn macht vielmehr deren Grundbestimmung aus. -- Die Endlich- keit des Zweckes besteht sonach darin, daß sein Bestimmen überhaupt sich selbst äusserlich ist, somit sein erstes, wie wir gesehen, in ein Setzen und in ein Voraussetzen zer- fällt; die Negation dieses Bestimmens ist daher auch nur nach einer Seite schon Reflexion in sich, nach der andern ist sie vielmehr nur erste Negation; -- oder: die Reflexion-in-sich ist selbst auch sich äusserlich und Reflexion nach Aussen.
Das Mittel ist daher die formale Mitte eines formalen Schlusses; es ist ein Aeusserliches gegen das Extrem des subjectiven Zwecks, so wie da- her auch gegen das Extrem des objectiven Zwecks; wie die Besonderheit im formalen Schlusse ein gleichgültiger medius terminus ist, an dessen Stelle auch andere tre- ten können. Wie dieselbe ferner Mitte nur dadurch ist, daß sie in Beziehung auf das eine Extrem Bestimmtheit, in Beziehung aber auf das andere Extrem Allgemeines ist, ihre vermittelnde Bestimmung also relativ durch an- dere hat, so ist auch das Mittel die vermittelnde Mitte nur erstlich, daß es ein unmittelbares Object ist, zwey- tens daß es Mittel durch die ihm äusserliche Bezie- hung auf das Extrem des Zweckes; -- welche Bezie- hung für dasselbe eine Form ist, wogegen es gleich- gültig ist.
Begriff und Objectivität sind daher im Mittel nur äusserlich verbunden; es ist insofern ein bloß mecha- nisches Object. Die Beziehung des Objects auf den Zweck ist eine Prämisse, oder die unmittelbare Be- ziehung, welche in Ansehung des Zwecks, wie gezeigt, Reflexion in sich selbst ist, das Mittel ist inhäri- rendes Prädicat; seine Objectivität ist unter die Zweck-
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III.Kapitel. Teleologie.
keit, aber ihre Negativitaͤt und das Geſetztſeyn macht vielmehr deren Grundbeſtimmung aus. — Die Endlich- keit des Zweckes beſteht ſonach darin, daß ſein Beſtimmen uͤberhaupt ſich ſelbſt aͤuſſerlich iſt, ſomit ſein erſtes, wie wir geſehen, in ein Setzen und in ein Vorausſetzen zer- faͤllt; die Negation dieſes Beſtimmens iſt daher auch nur nach einer Seite ſchon Reflexion in ſich, nach der andern iſt ſie vielmehr nur erſte Negation; — oder: die Reflexion-in-ſich iſt ſelbſt auch ſich aͤuſſerlich und Reflexion nach Auſſen.
Das Mittel iſt daher die formale Mitte eines formalen Schluſſes; es iſt ein Aeuſſerliches gegen das Extrem des ſubjectiven Zwecks, ſo wie da- her auch gegen das Extrem des objectiven Zwecks; wie die Beſonderheit im formalen Schluſſe ein gleichguͤltiger medius terminus iſt, an deſſen Stelle auch andere tre- ten koͤnnen. Wie dieſelbe ferner Mitte nur dadurch iſt, daß ſie in Beziehung auf das eine Extrem Beſtimmtheit, in Beziehung aber auf das andere Extrem Allgemeines iſt, ihre vermittelnde Beſtimmung alſo relativ durch an- dere hat, ſo iſt auch das Mittel die vermittelnde Mitte nur erſtlich, daß es ein unmittelbares Object iſt, zwey- tens daß es Mittel durch die ihm aͤuſſerliche Bezie- hung auf das Extrem des Zweckes; — welche Bezie- hung fuͤr daſſelbe eine Form iſt, wogegen es gleich- guͤltig iſt.
Begriff und Objectivitaͤt ſind daher im Mittel nur aͤuſſerlich verbunden; es iſt inſofern ein bloß mecha- niſches Object. Die Beziehung des Objects auf den Zweck iſt eine Praͤmiſſe, oder die unmittelbare Be- ziehung, welche in Anſehung des Zwecks, wie gezeigt, Reflexion in ſich ſelbſt iſt, das Mittel iſt inhaͤri- rendes Praͤdicat; ſeine Objectivitaͤt iſt unter die Zweck-
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III. Kapitel. Teleologie.
keit, aber ihre Negativitaͤt und das Geſetztſeyn macht
vielmehr deren Grundbeſtimmung aus. — Die Endlich-
keit des Zweckes beſteht ſonach darin, daß ſein Beſtimmen
uͤberhaupt ſich ſelbſt aͤuſſerlich iſt, ſomit ſein erſtes, wie
wir geſehen, in ein Setzen und in ein Vorausſetzen zer-
faͤllt; die Negation dieſes Beſtimmens iſt daher auch
nur nach einer Seite ſchon Reflexion in ſich, nach der
andern iſt ſie vielmehr nur erſte Negation; — oder:
die Reflexion-in-ſich iſt ſelbſt auch ſich aͤuſſerlich und
Reflexion nach Auſſen.
Das Mittel iſt daher die formale Mitte eines
formalen Schluſſes; es iſt ein Aeuſſerliches
gegen das Extrem des ſubjectiven Zwecks, ſo wie da-
her auch gegen das Extrem des objectiven Zwecks; wie
die Beſonderheit im formalen Schluſſe ein gleichguͤltiger
medius terminus iſt, an deſſen Stelle auch andere tre-
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daß ſie in Beziehung auf das eine Extrem Beſtimmtheit,
in Beziehung aber auf das andere Extrem Allgemeines
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nur erſtlich, daß es ein unmittelbares Object iſt, zwey-
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hung fuͤr daſſelbe eine Form iſt, wogegen es gleich-
guͤltig iſt.
Begriff und Objectivitaͤt ſind daher im Mittel nur
aͤuſſerlich verbunden; es iſt inſofern ein bloß mecha-
niſches Object. Die Beziehung des Objects auf
den Zweck iſt eine Praͤmiſſe, oder die unmittelbare Be-
ziehung, welche in Anſehung des Zwecks, wie gezeigt,
Reflexion in ſich ſelbſt iſt, das Mittel iſt inhaͤri-
rendes Praͤdicat; ſeine Objectivitaͤt iſt unter die Zweck-
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 2. Nürnberg, 1816, S. 251. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_logik02_1816/269>, abgerufen am 23.07.2024.
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