bestimmt, nur ein von der Reflexion angenomme- nes Princip. Sie ist aber theils insofern Object als der Grund ihrer mannichfaltigen Vorstellungen, der ent- wickelten d. h. der gesetzten Bestimmungen ihrer bloß an sich seyenden Totalität, ausser ihr liegt, theils insofern es der Monade eben so gleichgültig ist, mit an- dern zusammen ein Object auszumachen; es ist so- mit in der That nicht ein ausschliessendes, für sich selbstbestimmtes.
2. Indem das Object nun Totalität des Be- stimmtseyns ist, aber um seiner Unbestimmtheit und Unmittelbarkeit willen nicht die negative Einheit desselben, so ist es gegen die Bestimmungen als einzelne, an und für sich bestimmte, so wie diese selbst gegeneinander gleichgültig. Diese sind daher nicht aus ihm, noch auseinander begreiflich; seine To- talität ist die Form des allgemeinen Reflectirtseyns seiner Mannichfaltigkeit in die an sich selbst nicht bestimm- te Einzelnheit überhaupt. Die Bestimmtheiten, die es an ihm hat, kommen ihm also zwar zu; aber die Form, welche ihren Unterschied ausmacht, und sie zu einer Ein- heit verbindet, ist eine äusserliche gleichgültige; sie sey eine Vermischung, oder weiter eine Ordnung, ein gewisses Arrangement von Theilen und Seiten, so sind diß Verbindungen, die denen so bezogenen gleichgültig sind.
Das Object hat hiemit, wie ein Daseyn überhaupt, die Bestimmtheit seiner Totalität ausser ihm, in an- dern Objecten, diese eben so wieder ausser ihnen, und sofort ins unendliche. Die Rückkehr dieses Hin- ausgehens ins unendliche, in sich muß zwar gleichfalls angenommen und als eine Totalität vorgestellt wer- den, als eine Welt, die aber nichts als die durch
die
I.Kapitel. Der Mechanismus.
beſtimmt, nur ein von der Reflexion angenomme- nes Princip. Sie iſt aber theils inſofern Object als der Grund ihrer mannichfaltigen Vorſtellungen, der ent- wickelten d. h. der geſetzten Beſtimmungen ihrer bloß an ſich ſeyenden Totalitaͤt, auſſer ihr liegt, theils inſofern es der Monade eben ſo gleichguͤltig iſt, mit an- dern zuſammen ein Object auszumachen; es iſt ſo- mit in der That nicht ein ausſchlieſſendes, fuͤr ſich ſelbſtbeſtimmtes.
2. Indem das Object nun Totalitaͤt des Be- ſtimmtſeyns iſt, aber um ſeiner Unbeſtimmtheit und Unmittelbarkeit willen nicht die negative Einheit deſſelben, ſo iſt es gegen die Beſtimmungen als einzelne, an und fuͤr ſich beſtimmte, ſo wie dieſe ſelbſt gegeneinander gleichguͤltig. Dieſe ſind daher nicht aus ihm, noch auseinander begreiflich; ſeine To- talitaͤt iſt die Form des allgemeinen Reflectirtſeyns ſeiner Mannichfaltigkeit in die an ſich ſelbſt nicht beſtimm- te Einzelnheit uͤberhaupt. Die Beſtimmtheiten, die es an ihm hat, kommen ihm alſo zwar zu; aber die Form, welche ihren Unterſchied ausmacht, und ſie zu einer Ein- heit verbindet, iſt eine aͤuſſerliche gleichguͤltige; ſie ſey eine Vermiſchung, oder weiter eine Ordnung, ein gewiſſes Arrangement von Theilen und Seiten, ſo ſind diß Verbindungen, die denen ſo bezogenen gleichguͤltig ſind.
Das Object hat hiemit, wie ein Daſeyn uͤberhaupt, die Beſtimmtheit ſeiner Totalitaͤt auſſer ihm, in an- dern Objecten, dieſe eben ſo wieder auſſer ihnen, und ſofort ins unendliche. Die Ruͤckkehr dieſes Hin- ausgehens ins unendliche, in ſich muß zwar gleichfalls angenommen und als eine Totalitaͤt vorgeſtellt wer- den, als eine Welt, die aber nichts als die durch
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I. Kapitel. Der Mechanismus.
beſtimmt, nur ein von der Reflexion angenomme-
nes Princip. Sie iſt aber theils inſofern Object als
der Grund ihrer mannichfaltigen Vorſtellungen, der ent-
wickelten d. h. der geſetzten Beſtimmungen ihrer bloß
an ſich ſeyenden Totalitaͤt, auſſer ihr liegt, theils
inſofern es der Monade eben ſo gleichguͤltig iſt, mit an-
dern zuſammen ein Object auszumachen; es iſt ſo-
mit in der That nicht ein ausſchlieſſendes, fuͤr
ſich ſelbſtbeſtimmtes.
2. Indem das Object nun Totalitaͤt des Be-
ſtimmtſeyns iſt, aber um ſeiner Unbeſtimmtheit und
Unmittelbarkeit willen nicht die negative Einheit
deſſelben, ſo iſt es gegen die Beſtimmungen als
einzelne, an und fuͤr ſich beſtimmte, ſo wie dieſe
ſelbſt gegeneinander gleichguͤltig. Dieſe ſind daher
nicht aus ihm, noch auseinander begreiflich; ſeine To-
talitaͤt iſt die Form des allgemeinen Reflectirtſeyns
ſeiner Mannichfaltigkeit in die an ſich ſelbſt nicht beſtimm-
te Einzelnheit uͤberhaupt. Die Beſtimmtheiten, die es
an ihm hat, kommen ihm alſo zwar zu; aber die Form,
welche ihren Unterſchied ausmacht, und ſie zu einer Ein-
heit verbindet, iſt eine aͤuſſerliche gleichguͤltige; ſie ſey
eine Vermiſchung, oder weiter eine Ordnung,
ein gewiſſes Arrangement von Theilen und Seiten,
ſo ſind diß Verbindungen, die denen ſo bezogenen
gleichguͤltig ſind.
Das Object hat hiemit, wie ein Daſeyn uͤberhaupt,
die Beſtimmtheit ſeiner Totalitaͤt auſſer ihm, in an-
dern Objecten, dieſe eben ſo wieder auſſer ihnen,
und ſofort ins unendliche. Die Ruͤckkehr dieſes Hin-
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angenommen und als eine Totalitaͤt vorgeſtellt wer-
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 2. Nürnberg, 1816, S. 205. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_logik02_1816/223>, abgerufen am 25.07.2024.
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