dert, so bringt die specificirende Reaction der qualitati- ven Natur des Maaßes eine andere Reihe hervor, wel- che sich auf die erste bezieht, mit ihr zu- und abnimmt, aber nicht in einem durch einen Zahlexponenten bestimm- ten, sondern in einem einer Zahl inkommensurabeln Ver- hältnisse.
2. Qualität und Quantum.
Die Regel enthält das Quantum in der gedoppel- ten Bestimmung als unmittelbares und als specificirtes und beyde sind verschiedene Quanta. Das Qualitative als specificirend, der Exponent des Verhältnisses, ist die negative Beziehung auf das unmittelbare Quantum, er hat sein Daseyn als das specificirte Quantum, und ist das mit sich identische Moment dieses zweyten Quantums; das Qualitative gegen die Unmittelbarkeit des ersten. Beyde Seiten sind Quanta, gehen über sich hinaus und haben ihr Jenseits an der andern; die qualificirte ist selbst nicht gegen das Quantum gleichgültig; sondern viel- mehr schlechthin darauf bezogen, und eben dadurch selbst Quantum. Weil beyde Seiten Quanta, äusserliche Un- terschiede sind, so ist ihre Beziehung das an sich bestimm- te, das Moment des Exponenten, insofern er einfache Einheit mit sich ist. In dieser Beziehung sind das un- mittelbare und das specificirte Quantum selbst Momente; sie ist die Continuität, in der beyde Quanta als die gleichgültigen Bestimmungen sind. Wie das äusserliche Quantum die unmittelbare Aeusserlichkeit ist, so ist sie das unmittelbare An-sich-bestimmtseyn. Sie ist eine Qualität.
Diese Qualität und das Quantum machen zwey Extreme gegeneinander aus, welche durch das specificirte
Quan-
Erſtes Buch. III.Abſchnitt.
dert, ſo bringt die ſpecificirende Reaction der qualitati- ven Natur des Maaßes eine andere Reihe hervor, wel- che ſich auf die erſte bezieht, mit ihr zu- und abnimmt, aber nicht in einem durch einen Zahlexponenten beſtimm- ten, ſondern in einem einer Zahl inkommenſurabeln Ver- haͤltniſſe.
2. Qualitaͤt und Quantum.
Die Regel enthaͤlt das Quantum in der gedoppel- ten Beſtimmung als unmittelbares und als ſpecificirtes und beyde ſind verſchiedene Quanta. Das Qualitative als ſpecificirend, der Exponent des Verhaͤltniſſes, iſt die negative Beziehung auf das unmittelbare Quantum, er hat ſein Daſeyn als das ſpecificirte Quantum, und iſt das mit ſich identiſche Moment dieſes zweyten Quantums; das Qualitative gegen die Unmittelbarkeit des erſten. Beyde Seiten ſind Quanta, gehen uͤber ſich hinaus und haben ihr Jenſeits an der andern; die qualificirte iſt ſelbſt nicht gegen das Quantum gleichguͤltig; ſondern viel- mehr ſchlechthin darauf bezogen, und eben dadurch ſelbſt Quantum. Weil beyde Seiten Quanta, aͤuſſerliche Un- terſchiede ſind, ſo iſt ihre Beziehung das an ſich beſtimm- te, das Moment des Exponenten, inſofern er einfache Einheit mit ſich iſt. In dieſer Beziehung ſind das un- mittelbare und das ſpecificirte Quantum ſelbſt Momente; ſie iſt die Continuitaͤt, in der beyde Quanta als die gleichguͤltigen Beſtimmungen ſind. Wie das aͤuſſerliche Quantum die unmittelbare Aeuſſerlichkeit iſt, ſo iſt ſie das unmittelbare An-ſich-beſtimmtſeyn. Sie iſt eine Qualitaͤt.
Dieſe Qualitaͤt und das Quantum machen zwey Extreme gegeneinander aus, welche durch das ſpecificirte
Quan-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><divn="6"><p><pbfacs="#f0322"n="274"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#g">Erſtes Buch</hi>. <hirendition="#aq">III.</hi><hirendition="#g">Abſchnitt</hi>.</fw><lb/>
dert, ſo bringt die ſpecificirende Reaction der qualitati-<lb/>
ven Natur des Maaßes eine andere Reihe hervor, wel-<lb/>
che ſich auf die erſte bezieht, mit ihr zu- und abnimmt,<lb/>
aber nicht in einem durch einen Zahlexponenten beſtimm-<lb/>
ten, ſondern in einem einer Zahl inkommenſurabeln Ver-<lb/>
haͤltniſſe.</p></div><lb/><divn="6"><head><hirendition="#b">2.<lb/><hirendition="#g">Qualitaͤt und Quantum</hi>.</hi></head><lb/><p>Die Regel enthaͤlt das Quantum in der gedoppel-<lb/>
ten Beſtimmung als unmittelbares und als ſpecificirtes<lb/>
und beyde ſind verſchiedene Quanta. Das Qualitative<lb/>
als ſpecificirend, der Exponent des Verhaͤltniſſes, iſt die<lb/>
negative Beziehung auf das unmittelbare Quantum, er<lb/>
hat ſein Daſeyn als das ſpecificirte Quantum, und iſt<lb/>
das mit ſich identiſche Moment dieſes zweyten Quantums;<lb/>
das Qualitative gegen die Unmittelbarkeit des erſten.<lb/>
Beyde Seiten ſind Quanta, gehen uͤber ſich hinaus und<lb/>
haben ihr Jenſeits an der andern; die qualificirte iſt<lb/>ſelbſt nicht gegen das Quantum gleichguͤltig; ſondern viel-<lb/>
mehr ſchlechthin darauf bezogen, und eben dadurch ſelbſt<lb/>
Quantum. Weil beyde Seiten Quanta, aͤuſſerliche Un-<lb/>
terſchiede ſind, ſo iſt ihre Beziehung das an ſich beſtimm-<lb/>
te, das Moment des Exponenten, inſofern er einfache<lb/>
Einheit mit ſich iſt. In dieſer Beziehung ſind das un-<lb/>
mittelbare und das ſpecificirte Quantum ſelbſt Momente;<lb/>ſie iſt die Continuitaͤt, in der beyde Quanta als die<lb/>
gleichguͤltigen Beſtimmungen ſind. Wie das aͤuſſerliche<lb/>
Quantum die unmittelbare Aeuſſerlichkeit iſt, ſo iſt ſie<lb/>
das unmittelbare An-ſich-beſtimmtſeyn. Sie iſt <hirendition="#g">eine<lb/>
Qualitaͤt</hi>.</p><lb/><p>Dieſe Qualitaͤt und das Quantum machen zwey<lb/>
Extreme gegeneinander aus, welche durch das ſpecificirte<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Quan-</fw><lb/></p></div></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[274/0322]
Erſtes Buch. III. Abſchnitt.
dert, ſo bringt die ſpecificirende Reaction der qualitati-
ven Natur des Maaßes eine andere Reihe hervor, wel-
che ſich auf die erſte bezieht, mit ihr zu- und abnimmt,
aber nicht in einem durch einen Zahlexponenten beſtimm-
ten, ſondern in einem einer Zahl inkommenſurabeln Ver-
haͤltniſſe.
2.
Qualitaͤt und Quantum.
Die Regel enthaͤlt das Quantum in der gedoppel-
ten Beſtimmung als unmittelbares und als ſpecificirtes
und beyde ſind verſchiedene Quanta. Das Qualitative
als ſpecificirend, der Exponent des Verhaͤltniſſes, iſt die
negative Beziehung auf das unmittelbare Quantum, er
hat ſein Daſeyn als das ſpecificirte Quantum, und iſt
das mit ſich identiſche Moment dieſes zweyten Quantums;
das Qualitative gegen die Unmittelbarkeit des erſten.
Beyde Seiten ſind Quanta, gehen uͤber ſich hinaus und
haben ihr Jenſeits an der andern; die qualificirte iſt
ſelbſt nicht gegen das Quantum gleichguͤltig; ſondern viel-
mehr ſchlechthin darauf bezogen, und eben dadurch ſelbſt
Quantum. Weil beyde Seiten Quanta, aͤuſſerliche Un-
terſchiede ſind, ſo iſt ihre Beziehung das an ſich beſtimm-
te, das Moment des Exponenten, inſofern er einfache
Einheit mit ſich iſt. In dieſer Beziehung ſind das un-
mittelbare und das ſpecificirte Quantum ſelbſt Momente;
ſie iſt die Continuitaͤt, in der beyde Quanta als die
gleichguͤltigen Beſtimmungen ſind. Wie das aͤuſſerliche
Quantum die unmittelbare Aeuſſerlichkeit iſt, ſo iſt ſie
das unmittelbare An-ſich-beſtimmtſeyn. Sie iſt eine
Qualitaͤt.
Dieſe Qualitaͤt und das Quantum machen zwey
Extreme gegeneinander aus, welche durch das ſpecificirte
Quan-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 1,1. Nürnberg, 1812, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_logik0101_1812/322>, abgerufen am 23.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.