Diß Eins ist das Princip des Quantums; es ist aber nicht das abstracte Eins, sondern das Eins als der Quantität. Dadurch ist es erstlich continuir- lich; es ist Einheit; zweytens ist es discret, da- durch ist es in sich eine Vielheit der Eins, welche aber die Gleichheit miteinander, jene Continuität, dieselbe Einheit haben. Drittens ist diß Eins Negation der Continuität und der Discretion; und indem sie seine Mo- mente ausmachen, so ist es somit die Negation seiner selbst; indem es aber eben so unmittelbar ist, so ist die- se Negation seiner zugleich ein Ausschliessen seines Nicht- seyns aus sich, eine Bestimmung seiner gegen andere Quanta. Das Eins ist insofern sich auf sich beziehende, umschliessende, und anderes ausschliessende Grenze.
Es ist gesagt worden, daß die Momente der Con- tinuität und der Discretion in dem begrenzenden Eins enthalten sind. Insofern in diesem Begrenzen das Eins das Bestimmende, oder das Ganze überhaupt in der Form der Discretion ist, so ist die Continuität als die Einheit der vielen Eins vorhanden; sie ist das Eins, insofern es das Princip ist, oder die Vielen alle Eins sind. Diese Einheit unterscheidet sich insofern zugleich von den Vielen als solchen. Die Continuität ist aber auch das Unbestimmte der Vielheit überhaupt, und insofern ist das Eins als Grenze an ihr. Die Vie- len als discrete Viele oder als Eins sind unbegrenzbar, denn als Fürsichseyende enthalten sie die Grenze als ein aufgehobenes Moment, und sind die absolute Negativi- tät gegen dieselbe. Eine Menge als solche ist keine Gren- ze an den Vielen selbst, es ist eine ihnen völlig äusserliche Bestimmung. Die Grenze ist an ihnen nur als den Vie- len, die darin sich gleich sind, daß sie Viele sind; diese ihre Continuität ist das unbestimmte Seyn, an dem die Negation als Grenze ist. Zugleich aber ist sie nicht
Grenze
Erſtes Buch. II.Abſchnitt.
Diß Eins iſt das Princip des Quantums; es iſt aber nicht das abſtracte Eins, ſondern das Eins als der Quantitaͤt. Dadurch iſt es erſtlich continuir- lich; es iſt Einheit; zweytens iſt es diſcret, da- durch iſt es in ſich eine Vielheit der Eins, welche aber die Gleichheit miteinander, jene Continuitaͤt, dieſelbe Einheit haben. Drittens iſt diß Eins Negation der Continuitaͤt und der Diſcretion; und indem ſie ſeine Mo- mente ausmachen, ſo iſt es ſomit die Negation ſeiner ſelbſt; indem es aber eben ſo unmittelbar iſt, ſo iſt die- ſe Negation ſeiner zugleich ein Ausſchlieſſen ſeines Nicht- ſeyns aus ſich, eine Beſtimmung ſeiner gegen andere Quanta. Das Eins iſt inſofern ſich auf ſich beziehende, umſchlieſſende, und anderes ausſchlieſſende Grenze.
Es iſt geſagt worden, daß die Momente der Con- tinuitaͤt und der Diſcretion in dem begrenzenden Eins enthalten ſind. Inſofern in dieſem Begrenzen das Eins das Beſtimmende, oder das Ganze uͤberhaupt in der Form der Diſcretion iſt, ſo iſt die Continuitaͤt als die Einheit der vielen Eins vorhanden; ſie iſt das Eins, inſofern es das Princip iſt, oder die Vielen alle Eins ſind. Dieſe Einheit unterſcheidet ſich inſofern zugleich von den Vielen als ſolchen. Die Continuitaͤt iſt aber auch das Unbeſtimmte der Vielheit uͤberhaupt, und inſofern iſt das Eins als Grenze an ihr. Die Vie- len als diſcrete Viele oder als Eins ſind unbegrenzbar, denn als Fuͤrſichſeyende enthalten ſie die Grenze als ein aufgehobenes Moment, und ſind die abſolute Negativi- taͤt gegen dieſelbe. Eine Menge als ſolche iſt keine Gren- ze an den Vielen ſelbſt, es iſt eine ihnen voͤllig aͤuſſerliche Beſtimmung. Die Grenze iſt an ihnen nur als den Vie- len, die darin ſich gleich ſind, daß ſie Viele ſind; dieſe ihre Continuitaͤt iſt das unbeſtimmte Seyn, an dem die Negation als Grenze iſt. Zugleich aber iſt ſie nicht
Grenze
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Erſtes Buch. II. Abſchnitt.
Diß Eins iſt das Princip des Quantums; es iſt
aber nicht das abſtracte Eins, ſondern das Eins als
der Quantitaͤt. Dadurch iſt es erſtlich continuir-
lich; es iſt Einheit; zweytens iſt es diſcret, da-
durch iſt es in ſich eine Vielheit der Eins, welche aber
die Gleichheit miteinander, jene Continuitaͤt, dieſelbe
Einheit haben. Drittens iſt diß Eins Negation der
Continuitaͤt und der Diſcretion; und indem ſie ſeine Mo-
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ſelbſt; indem es aber eben ſo unmittelbar iſt, ſo iſt die-
ſe Negation ſeiner zugleich ein Ausſchlieſſen ſeines Nicht-
ſeyns aus ſich, eine Beſtimmung ſeiner gegen andere
Quanta. Das Eins iſt inſofern ſich auf ſich beziehende,
umſchlieſſende, und anderes ausſchlieſſende Grenze.
Es iſt geſagt worden, daß die Momente der Con-
tinuitaͤt und der Diſcretion in dem begrenzenden Eins
enthalten ſind. Inſofern in dieſem Begrenzen das
Eins das Beſtimmende, oder das Ganze uͤberhaupt
in der Form der Diſcretion iſt, ſo iſt die Continuitaͤt als
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alle Eins ſind. Dieſe Einheit unterſcheidet ſich inſofern
zugleich von den Vielen als ſolchen. Die Continuitaͤt iſt
aber auch das Unbeſtimmte der Vielheit uͤberhaupt,
und inſofern iſt das Eins als Grenze an ihr. Die Vie-
len als diſcrete Viele oder als Eins ſind unbegrenzbar,
denn als Fuͤrſichſeyende enthalten ſie die Grenze als ein
aufgehobenes Moment, und ſind die abſolute Negativi-
taͤt gegen dieſelbe. Eine Menge als ſolche iſt keine Gren-
ze an den Vielen ſelbſt, es iſt eine ihnen voͤllig aͤuſſerliche
Beſtimmung. Die Grenze iſt an ihnen nur als den Vie-
len, die darin ſich gleich ſind, daß ſie Viele ſind; dieſe
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Negation als Grenze iſt. Zugleich aber iſt ſie nicht
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 1,1. Nürnberg, 1812, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_logik0101_1812/206>, abgerufen am 05.07.2024.
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