Es ist hiemit die Beziehung der Wissenschaft, die ich Phänomenologie des Geistes nenne, zur Logik angegeben. -- Was das äusserliche Ver- hältniß betrift, so war dem ersten Theil des Sy- stems der Wissenschaft (Bamb. und Würzb. bey Göbhard 1807.), der die Phänomenologie ent- hält, ein zweyter Theil zu folgen bestimmt, welcher die Logik und die beyden realen Wissenschaften der Phi- losophie, die Philosophie der Natur und die Philoso- phie des Geistes, enthalten sollte, und das System der Wissenschaft beschlossen haben würde. Aber die noth- wendige Ausdehnung, welche die Logik für sich erhalten mußte, hat mich veranlaßt, diese besonders ans Licht treten zu lassen; sie macht also in einem erweiterten Plane die erste Folge zur Phänomenologie des Gei- stes aus. Späterhin werde ich die Bearbeitung der beyden genannten realen Wissenschaften der Philosophie folgen lassen. -- Dieser erste Band der Logik aber ent- hält als erstes Buch die Lehre vom Seyn; das zweyte Buch, die Lehre vom Wesen, als zweyte Abtheilung des ersten Bands, ist bereits unter der Presse; der zweyte Band aber wird die subjective Logik, oder die Lehre vom Begriff enthalten.
Nürnberg, den 22. März 1812.
Inhalts-
Vorrede.
Es iſt hiemit die Beziehung der Wiſſenſchaft, die ich Phaͤnomenologie des Geiſtes nenne, zur Logik angegeben. — Was das aͤuſſerliche Ver- haͤltniß betrift, ſo war dem erſten Theil des Sy- ſtems der Wiſſenſchaft (Bamb. und Wuͤrzb. bey Goͤbhard 1807.), der die Phaͤnomenologie ent- haͤlt, ein zweyter Theil zu folgen beſtimmt, welcher die Logik und die beyden realen Wiſſenſchaften der Phi- loſophie, die Philoſophie der Natur und die Philoſo- phie des Geiſtes, enthalten ſollte, und das Syſtem der Wiſſenſchaft beſchloſſen haben wuͤrde. Aber die noth- wendige Ausdehnung, welche die Logik fuͤr ſich erhalten mußte, hat mich veranlaßt, dieſe beſonders ans Licht treten zu laſſen; ſie macht alſo in einem erweiterten Plane die erſte Folge zur Phaͤnomenologie des Gei- ſtes aus. Spaͤterhin werde ich die Bearbeitung der beyden genannten realen Wiſſenſchaften der Philoſophie folgen laſſen. — Dieſer erſte Band der Logik aber ent- haͤlt als erſtes Buch die Lehre vom Seyn; das zweyte Buch, die Lehre vom Weſen, als zweyte Abtheilung des erſten Bands, iſt bereits unter der Preſſe; der zweyte Band aber wird die ſubjective Logik, oder die Lehre vom Begriff enthalten.
Nuͤrnberg, den 22. Maͤrz 1812.
Inhalts-
<TEI><text><front><divn="1"><pbfacs="#f0016"n="X"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#g">Vorrede</hi>.</fw><lb/><p>Es iſt hiemit die Beziehung der Wiſſenſchaft,<lb/>
die ich <hirendition="#g">Phaͤnomenologie des Geiſtes</hi> nenne,<lb/>
zur <hirendition="#g">Logik</hi> angegeben. — Was das aͤuſſerliche Ver-<lb/>
haͤltniß betrift, ſo war dem erſten Theil <hirendition="#g">des Sy-<lb/>ſtems der Wiſſenſchaft</hi> (Bamb. und Wuͤrzb.<lb/>
bey Goͤbhard 1807.), der die Phaͤnomenologie ent-<lb/>
haͤlt, ein zweyter Theil zu folgen beſtimmt, welcher<lb/>
die Logik und die beyden realen Wiſſenſchaften der Phi-<lb/>
loſophie, die Philoſophie der Natur und die Philoſo-<lb/>
phie des Geiſtes, enthalten ſollte, und das Syſtem der<lb/>
Wiſſenſchaft beſchloſſen haben wuͤrde. Aber die noth-<lb/>
wendige Ausdehnung, welche die Logik fuͤr ſich erhalten<lb/>
mußte, hat mich veranlaßt, dieſe beſonders ans Licht<lb/>
treten zu laſſen; ſie macht alſo in einem erweiterten<lb/>
Plane die erſte Folge zur Phaͤnomenologie des Gei-<lb/>ſtes aus. Spaͤterhin werde ich die Bearbeitung der<lb/>
beyden genannten realen Wiſſenſchaften der Philoſophie<lb/>
folgen laſſen. — Dieſer erſte Band der Logik aber ent-<lb/>
haͤlt als erſtes Buch <hirendition="#g">die Lehre vom Seyn</hi>; das<lb/>
zweyte Buch, <hirendition="#g">die Lehre vom Weſen</hi>, als zweyte<lb/>
Abtheilung des erſten Bands, iſt bereits unter der<lb/>
Preſſe; der zweyte Band aber wird die <hirendition="#g">ſubjective<lb/>
Logik</hi>, oder die <hirendition="#g">Lehre vom Begriff</hi> enthalten.</p><lb/><p>Nuͤrnberg, den 22. Maͤrz 1812.</p></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#b">Inhalts-</hi></fw><lb/></front></text></TEI>
[X/0016]
Vorrede.
Es iſt hiemit die Beziehung der Wiſſenſchaft,
die ich Phaͤnomenologie des Geiſtes nenne,
zur Logik angegeben. — Was das aͤuſſerliche Ver-
haͤltniß betrift, ſo war dem erſten Theil des Sy-
ſtems der Wiſſenſchaft (Bamb. und Wuͤrzb.
bey Goͤbhard 1807.), der die Phaͤnomenologie ent-
haͤlt, ein zweyter Theil zu folgen beſtimmt, welcher
die Logik und die beyden realen Wiſſenſchaften der Phi-
loſophie, die Philoſophie der Natur und die Philoſo-
phie des Geiſtes, enthalten ſollte, und das Syſtem der
Wiſſenſchaft beſchloſſen haben wuͤrde. Aber die noth-
wendige Ausdehnung, welche die Logik fuͤr ſich erhalten
mußte, hat mich veranlaßt, dieſe beſonders ans Licht
treten zu laſſen; ſie macht alſo in einem erweiterten
Plane die erſte Folge zur Phaͤnomenologie des Gei-
ſtes aus. Spaͤterhin werde ich die Bearbeitung der
beyden genannten realen Wiſſenſchaften der Philoſophie
folgen laſſen. — Dieſer erſte Band der Logik aber ent-
haͤlt als erſtes Buch die Lehre vom Seyn; das
zweyte Buch, die Lehre vom Weſen, als zweyte
Abtheilung des erſten Bands, iſt bereits unter der
Preſſe; der zweyte Band aber wird die ſubjective
Logik, oder die Lehre vom Begriff enthalten.
Nuͤrnberg, den 22. Maͤrz 1812.
Inhalts-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 1,1. Nürnberg, 1812, S. X. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_logik0101_1812/16>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.