Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 1,1. Nürnberg, 1812.Vorrede. sterien und der obzwar abhängigen Metaphysik war,hatte sie gegen Gefühle, gegen das Prattisch-populäre, und gelehrte Historische aufgegeben. Welcher Verän- derung entsprechend ist, daß anderwärts jene Einsa- men, die von ihrem Volke aufgeopfert und aus der Welt ausgeschieden wurden, zu dem Zwecke, daß die Contemplation des Ewigen und ihr allein dienendes Leben vorhanden sey, nicht um eines Nutzens, sondern um des Seegens willen, -- verschwanden; ein Ver- schwinden, das in einem andern Zusammenhange, dem Wesen nach als dieselbe Erscheinung, wie das vorhin erwähnte, betrachtet werden kann. -- So daß, nach Vertreibung dieser Finsternisse, der farblosen Beschäf- tigung des in sich gekehrten Geistes mit sich selbst, das Daseyn in die heitre Welt der Blumen verwandelt zu seyn schien, unter denen es bekanntlich keine schwar- ze gibt. Ganz so schlimm als der Metaphysik ist es der bessere
Vorrede. ſterien und der obzwar abhaͤngigen Metaphyſik war,hatte ſie gegen Gefuͤhle, gegen das Prattiſch-populaͤre, und gelehrte Hiſtoriſche aufgegeben. Welcher Veraͤn- derung entſprechend iſt, daß anderwaͤrts jene Einſa- men, die von ihrem Volke aufgeopfert und aus der Welt ausgeſchieden wurden, zu dem Zwecke, daß die Contemplation des Ewigen und ihr allein dienendes Leben vorhanden ſey, nicht um eines Nutzens, ſondern um des Seegens willen, — verſchwanden; ein Ver- ſchwinden, das in einem andern Zuſammenhange, dem Weſen nach als dieſelbe Erſcheinung, wie das vorhin erwaͤhnte, betrachtet werden kann. — So daß, nach Vertreibung dieſer Finſterniſſe, der farbloſen Beſchaͤf- tigung des in ſich gekehrten Geiſtes mit ſich ſelbſt, das Daſeyn in die heitre Welt der Blumen verwandelt zu ſeyn ſchien, unter denen es bekanntlich keine ſchwar- ze gibt. Ganz ſo ſchlimm als der Metaphyſik iſt es der beſſere
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Vorrede.
ſterien und der obzwar abhaͤngigen Metaphyſik war,
hatte ſie gegen Gefuͤhle, gegen das Prattiſch-populaͤre,
und gelehrte Hiſtoriſche aufgegeben. Welcher Veraͤn-
derung entſprechend iſt, daß anderwaͤrts jene Einſa-
men, die von ihrem Volke aufgeopfert und aus der
Welt ausgeſchieden wurden, zu dem Zwecke, daß die
Contemplation des Ewigen und ihr allein dienendes
Leben vorhanden ſey, nicht um eines Nutzens, ſondern
um des Seegens willen, — verſchwanden; ein Ver-
ſchwinden, das in einem andern Zuſammenhange, dem
Weſen nach als dieſelbe Erſcheinung, wie das vorhin
erwaͤhnte, betrachtet werden kann. — So daß, nach
Vertreibung dieſer Finſterniſſe, der farbloſen Beſchaͤf-
tigung des in ſich gekehrten Geiſtes mit ſich ſelbſt, das
Daſeyn in die heitre Welt der Blumen verwandelt zu
ſeyn ſchien, unter denen es bekanntlich keine ſchwar-
ze gibt.
Ganz ſo ſchlimm als der Metaphyſik iſt es der
Logik nicht ergangen. Daß man durch ſie denken
lerne, was ſonſt fuͤr ihren Nutzen und damit fuͤr
den Zweck derſelben galt, — gleichſam als ob man
durch das Studium der Anatomie und Phyſiologie erſt
verdauen und ſich bewegen lernen ſollte —, diß Vorur-
theil hat ſich laͤngſt verlohren, und der Geiſt des
Praktiſchen dachte ihr wohl kein beſſeres Schikfal zu.
Deſſen ungeachtet, wahrſcheinlich um einigen formellen
Nutzens willen, wurde ihr noch ein Rang unter den
Wiſſenſchaften gelaſſen, ja ſie wurde ſelbſt als Gegen-
ſtand des oͤffentlichen Unterrichts beybehalten. Diß
beſſere
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Zitationshilfe: | Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 1,1. Nürnberg, 1812, S. V. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_logik0101_1812/11>, abgerufen am 25.07.2024. |