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Heffter, August Wilhelm: Das Europäische Völkerrecht der Gegenwart. Berlin, 1844.

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Drittes Buch. §. 199.
Völker verhandelten mit einander durch abgesandte Staatsmänner
und Redekundige (presbeis, legati, oratores) über die sich gerade
darbietenden Interessen; 1 die Diplomatie war eine offene Kunst; nur
die Päpste unterhielten schon früh am Constantinopolitanischen Hofe
und in den fränkischen Reichen bleibende Apocrisiarier oder Respon-
sales. 2 Seit dem funfzehnten Jahrhundert entwickelte sich indeß auch
an anderen Höfen gleichzeitig mit der neueren Geheimpolitik (S. 8.)
und mit den stehenden Heeren das System stehender Gesandschaften
zum Zweck wechselseitiger Beaufsichtigung, wie zur dauernden Erhal-
tung eines guten Vernehmens, endlich zur sofortigen Beförderung spe-
cieller internationaler Interessen. 3 So haben sich bei den Höfen
diplomatische Corps gebildet, und man würde sich vom europäischen
Staatensystem ausschließen, wollte man eine derartige Verbindung
mit den übrigen dazu gehörigen Staaten völlig aufheben oder zu-
rückweisen.



1583. 1585. Hanov. 1594. (oder 1596.) 1607. 1612., Abr. de Wic-
quefort, L'ambassadeur et ses fonctions. a la Haye 1680. 81. II.
und
öfter, ein Buch an sich von sehr geringem Werth, abstrahirt von seinem
compilatorischen Inhalt; Les droits des Ambassadeurs et des autres
Ministres publics les plus eminents par J. Gottl. Uhlich, a Leipz.
1731.
Joh. Freih. v. Pacassi, Einleit. in die sämmtl. Gesandschaftsrechte. Wien
1777. Franz Xav. v. Moshamm, europ. Gesandschaftsrecht. Landsh. 1805.
Merlin Repert. univ. de la Jurispr. m. "Ministre public." Ueberdies
Vattel IV, Cap. 5. J. J. Moser Versuch, Th. 3. und Beiträge zu dem
neuesten Europäischen Völkerr. Th. 3. Klüber dr. d. g. §. 166. Schmel-
zing, Völkerr. II, S. 90 f. Charles Bar. de Martens Manuel diploma-
tique. Leipz. et Paris.
1822. Desselben Guide diplomatique. Paris et
Leipzig.
1832. auch par M. de Hofmann. Bruxell. 1838. und Traite
complet de diplomatie par un ancien Ministre. Paris 1833. 3 Vols.

(darüber foreign Quarterly Review. 1834. Fevr.) Vollständige Nachwei-
sungen der gesammten älteren Literatur s. in Struv biblioth. iur. nat. et
gent.
in C. H. v. Römers Handb. für Gesandte I. Leipz. 1791. v. Omp-
teda II, 534 f. v. Kamptz N. Lit. §. 200.
1 Eine Darstellung der alten Gesandschaftsrechte s. in Weiske, Considera-
tions sur les Ambassadeurs des Romains, compares avec les moder-
nes. Zwickau
1834.
2 Vgl. Instinians Nov. 123. c. 25.
3 Ward, Enquiry II, 483.

Drittes Buch. §. 199.
Völker verhandelten mit einander durch abgeſandte Staatsmänner
und Redekundige (πϱεσβεῖς, legati, oratores) über die ſich gerade
darbietenden Intereſſen; 1 die Diplomatie war eine offene Kunſt; nur
die Päpſte unterhielten ſchon früh am Conſtantinopolitaniſchen Hofe
und in den fränkiſchen Reichen bleibende Apocriſiarier oder Reſpon-
ſales. 2 Seit dem funfzehnten Jahrhundert entwickelte ſich indeß auch
an anderen Höfen gleichzeitig mit der neueren Geheimpolitik (S. 8.)
und mit den ſtehenden Heeren das Syſtem ſtehender Geſandſchaften
zum Zweck wechſelſeitiger Beaufſichtigung, wie zur dauernden Erhal-
tung eines guten Vernehmens, endlich zur ſofortigen Beförderung ſpe-
cieller internationaler Intereſſen. 3 So haben ſich bei den Höfen
diplomatiſche Corps gebildet, und man würde ſich vom europäiſchen
Staatenſyſtem ausſchließen, wollte man eine derartige Verbindung
mit den übrigen dazu gehörigen Staaten völlig aufheben oder zu-
rückweiſen.



1583. 1585. Hanov. 1594. (oder 1596.) 1607. 1612., Abr. de Wic-
quefort, L’ambassadeur et ses fonctions. à la Haye 1680. 81. II.
und
öfter, ein Buch an ſich von ſehr geringem Werth, abſtrahirt von ſeinem
compilatoriſchen Inhalt; Les droits des Ambassadeurs et des autres
Ministres publics les plus éminents par J. Gottl. Uhlich, à Leipz.
1731.
Joh. Freih. v. Pacaſſi, Einleit. in die ſämmtl. Geſandſchaftsrechte. Wien
1777. Franz Xav. v. Moshamm, europ. Geſandſchaftsrecht. Landsh. 1805.
Merlin Repert. univ. de la Jurispr. m. „Ministre public.“ Ueberdies
Vattel IV, Cap. 5. J. J. Moſer Verſuch, Th. 3. und Beiträge zu dem
neueſten Europäiſchen Völkerr. Th. 3. Klüber dr. d. g. §. 166. Schmel-
zing, Völkerr. II, S. 90 f. Charles Bar. de Martens Manuel diploma-
tique. Leipz. et Paris.
1822. Deſſelben Guide diplomatique. Paris et
Leipzig.
1832. auch par M. de Hofmann. Bruxell. 1838. und Traité
complet de diplomatie par un ancien Ministre. Paris 1833. 3 Vols.

(darüber foreign Quarterly Review. 1834. Fevr.) Vollſtändige Nachwei-
ſungen der geſammten älteren Literatur ſ. in Struv biblioth. iur. nat. et
gent.
in C. H. v. Römers Handb. für Geſandte I. Leipz. 1791. v. Omp-
teda II, 534 f. v. Kamptz N. Lit. §. 200.
1 Eine Darſtellung der alten Geſandſchaftsrechte ſ. in Weiske, Considera-
tions sur les Ambassadeurs des Romains, comparés avèc les moder-
nes. Zwickau
1834.
2 Vgl. Inſtinians Nov. 123. c. 25.
3 Ward, Enquiry II, 483.
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[332/0356] Drittes Buch. §. 199. Völker verhandelten mit einander durch abgeſandte Staatsmänner und Redekundige (πϱεσβεῖς, legati, oratores) über die ſich gerade darbietenden Intereſſen; 1 die Diplomatie war eine offene Kunſt; nur die Päpſte unterhielten ſchon früh am Conſtantinopolitaniſchen Hofe und in den fränkiſchen Reichen bleibende Apocriſiarier oder Reſpon- ſales. 2 Seit dem funfzehnten Jahrhundert entwickelte ſich indeß auch an anderen Höfen gleichzeitig mit der neueren Geheimpolitik (S. 8.) und mit den ſtehenden Heeren das Syſtem ſtehender Geſandſchaften zum Zweck wechſelſeitiger Beaufſichtigung, wie zur dauernden Erhal- tung eines guten Vernehmens, endlich zur ſofortigen Beförderung ſpe- cieller internationaler Intereſſen. 3 So haben ſich bei den Höfen diplomatiſche Corps gebildet, und man würde ſich vom europäiſchen Staatenſyſtem ausſchließen, wollte man eine derartige Verbindung mit den übrigen dazu gehörigen Staaten völlig aufheben oder zu- rückweiſen. 1 1 Eine Darſtellung der alten Geſandſchaftsrechte ſ. in Weiske, Considera- tions sur les Ambassadeurs des Romains, comparés avèc les moder- nes. Zwickau 1834. 2 Vgl. Inſtinians Nov. 123. c. 25. 3 Ward, Enquiry II, 483. 1 1583. 1585. Hanov. 1594. (oder 1596.) 1607. 1612., Abr. de Wic- quefort, L’ambassadeur et ses fonctions. à la Haye 1680. 81. II. und öfter, ein Buch an ſich von ſehr geringem Werth, abſtrahirt von ſeinem compilatoriſchen Inhalt; Les droits des Ambassadeurs et des autres Ministres publics les plus éminents par J. Gottl. Uhlich, à Leipz. 1731. Joh. Freih. v. Pacaſſi, Einleit. in die ſämmtl. Geſandſchaftsrechte. Wien 1777. Franz Xav. v. Moshamm, europ. Geſandſchaftsrecht. Landsh. 1805. Merlin Repert. univ. de la Jurispr. m. „Ministre public.“ Ueberdies Vattel IV, Cap. 5. J. J. Moſer Verſuch, Th. 3. und Beiträge zu dem neueſten Europäiſchen Völkerr. Th. 3. Klüber dr. d. g. §. 166. Schmel- zing, Völkerr. II, S. 90 f. Charles Bar. de Martens Manuel diploma- tique. Leipz. et Paris. 1822. Deſſelben Guide diplomatique. Paris et Leipzig. 1832. auch par M. de Hofmann. Bruxell. 1838. und Traité complet de diplomatie par un ancien Ministre. Paris 1833. 3 Vols. (darüber foreign Quarterly Review. 1834. Fevr.) Vollſtändige Nachwei- ſungen der geſammten älteren Literatur ſ. in Struv biblioth. iur. nat. et gent. in C. H. v. Römers Handb. für Geſandte I. Leipz. 1791. v. Omp- teda II, 534 f. v. Kamptz N. Lit. §. 200.

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Zitationshilfe: Heffter, August Wilhelm: Das Europäische Völkerrecht der Gegenwart. Berlin, 1844, S. 332. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heffter_voelkerrecht_1844/356>, abgerufen am 27.11.2024.