schen Staaten, verhinderten die Ausführung aller gro- ßen Pläne; und in dem Friedenstractat zu Ma- drid erpreßte er von Franz I. nur Versprechungen; gegen welche dieser selbst schon im voraus im Geheim protestirt hatte.
Vergleich zu Madrit 14. Jan. 1526. Bedingun- gen: 1. Franz entsagt allen Ansprüche auf Italien. So wie 2. der Souverainität von Flandern und Artois. 3. Tritt das Herzogthum Burgund an Carl ab. 4. Giebt seine beyden ältesten Söhne als Geißel; und heyrathet Eleonoren, die Schwester des Kaysers.
8. Der zweyte Krieg zwischen beyden Für-1527 bis 1529 sten war daher unvermeidlich. Auch von ihm war der Hauptschauplatz in Italien; jedoch besonders in Neapel. Aber auch er ging unglücklich für Franz; trotz seiner Verbindungen mit England, und in Italien; da er im Frieden zu Cambrais bey dem gänzlichen Verlust Italiens, und der Treulosigkeit gegen seine dortigen Bundesgenossen, sich damit begnügen mußte, daß Carl nur vor jetzt seine Ansprüche auf Burgund nicht geltend zu machen versprach.
Bündniß zu Cognac 22. May 1526 zwischen Franz I., dem Pabst, Venedig und dem Herzog von Mayland, im Ge- heim geschlossen. Durch große Versprechungen zog man auch HeinrichVIII. mit herein. -- Fehde des Kaisers mit dem Pabst; Ueberfall und schreckliche Plünderung Roms, ohne Vor- wissen des Kaysers, zum Aerger der christlichen Welt, durch sei- ne Armee unter Carl von Bourbon, 6. Mai 1527; Belagerung des Pabstes in der Engelsburg und Capitulation. Die Be-
fryung
B. 1. Riv. zw. Frankr. u. Span. 1515--1556.
ſchen Staaten, verhinderten die Ausfuͤhrung aller gro- ßen Plaͤne; und in dem Friedenstractat zu Ma- drid erpreßte er von Franz I. nur Verſprechungen; gegen welche dieſer ſelbſt ſchon im voraus im Geheim proteſtirt hatte.
Vergleich zu Madrit 14. Jan. 1526. Bedingun- gen: 1. Franz entſagt allen Anſpruͤche auf Italien. So wie 2. der Souverainitaͤt von Flandern und Artois. 3. Tritt das Herzogthum Burgund an Carl ab. 4. Giebt ſeine beyden aͤlteſten Soͤhne als Geißel; und heyrathet Eleonoren, die Schweſter des Kayſers.
8. Der zweyte Krieg zwiſchen beyden Fuͤr-1527 bis 1529 ſten war daher unvermeidlich. Auch von ihm war der Hauptſchauplatz in Italien; jedoch beſonders in Neapel. Aber auch er ging ungluͤcklich fuͤr Franz; trotz ſeiner Verbindungen mit England, und in Italien; da er im Frieden zu Cambrais bey dem gaͤnzlichen Verluſt Italiens, und der Treuloſigkeit gegen ſeine dortigen Bundesgenoſſen, ſich damit begnuͤgen mußte, daß Carl nur vor jetzt ſeine Anſpruͤche auf Burgund nicht geltend zu machen verſprach.
Buͤndniß zu Cognac 22. May 1526 zwiſchen Franz I., dem Pabſt, Venedig und dem Herzog von Mayland, im Ge- heim geſchloſſen. Durch große Verſprechungen zog man auch HeinrichVIII. mit herein. — Fehde des Kaiſers mit dem Pabſt; Ueberfall und ſchreckliche Pluͤnderung Roms, ohne Vor- wiſſen des Kayſers, zum Aerger der chriſtlichen Welt, durch ſei- ne Armee unter Carl von Bourbon, 6. Mai 1527; Belagerung des Pabſtes in der Engelsburg und Capitulation. Die Be-
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B. 1. Riv. zw. Frankr. u. Span. 1515--1556.
ſchen Staaten, verhinderten die Ausfuͤhrung aller gro-
ßen Plaͤne; und in dem Friedenstractat zu Ma-
drid erpreßte er von Franz I. nur Verſprechungen;
gegen welche dieſer ſelbſt ſchon im voraus im Geheim
proteſtirt hatte.
Vergleich zu Madrit 14. Jan. 1526. Bedingun-
gen: 1. Franz entſagt allen Anſpruͤche auf Italien. So wie
2. der Souverainitaͤt von Flandern und Artois. 3. Tritt das
Herzogthum Burgund an Carl ab. 4. Giebt ſeine beyden
aͤlteſten Soͤhne als Geißel; und heyrathet Eleonoren, die
Schweſter des Kayſers.
8. Der zweyte Krieg zwiſchen beyden Fuͤr-
ſten war daher unvermeidlich. Auch von ihm war
der Hauptſchauplatz in Italien; jedoch beſonders in
Neapel. Aber auch er ging ungluͤcklich fuͤr Franz;
trotz ſeiner Verbindungen mit England, und in Italien;
da er im Frieden zu Cambrais bey dem gaͤnzlichen
Verluſt Italiens, und der Treuloſigkeit gegen ſeine
dortigen Bundesgenoſſen, ſich damit begnuͤgen mußte,
daß Carl nur vor jetzt ſeine Anſpruͤche auf Burgund
nicht geltend zu machen verſprach.
1527
bis
1529
Buͤndniß zu Cognac 22. May 1526 zwiſchen Franz I.,
dem Pabſt, Venedig und dem Herzog von Mayland, im Ge-
heim geſchloſſen. Durch große Verſprechungen zog man auch
Heinrich VIII. mit herein. — Fehde des Kaiſers mit dem
Pabſt; Ueberfall und ſchreckliche Pluͤnderung Roms, ohne Vor-
wiſſen des Kayſers, zum Aerger der chriſtlichen Welt, durch ſei-
ne Armee unter Carl von Bourbon, 6. Mai 1527; Belagerung
des Pabſtes in der Engelsburg und Capitulation. Die Be-
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Heeren, Arnold H. L.: Geschichte des Europäischen Staatensystems und seiner Kolonien. Göttingen, 1809, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heeren_staatensystem_1809/83>, abgerufen am 27.11.2024.
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