dem Kriege gewesen war. Die erste der dortigen Colonien war verwüstet; nur mit Mühe erhielt man die Ruhe auf den andern; laute Klagen tönten nach Europa herüber; nicht mal Jamaica konnte sich heben! Nur unter einem Zusammenflusse von Umständen mochten jene Treibhäuser gedeihen; die- se hatten sich verändert; und ihre glücklichen Zeiten waren, vermuthlich auf immer, dahin.
9. Ganz anders war die Lage der großen Spanischen Continentalcolonien von Ame- rica. War auch auf ihnen Sclaverey, so war doch nirgends Uebermacht der Sclaven. Man hörte von keinen bedeutenden Unruhen; und die Unterbrechung der Communication mit dem Mut- terlande schien das einzige Uebel zu seyn, das sie von den Folgen des Krieges empfanden. Unter- richtete Reisende zogen großentheils den Schleyer zurück, der sie bisher dem Anblick verbarg; und bestätigten jenes stille innere Gedeihen, eine Folge der größern Handelsfreyheit (S. 493.), wenn sie mit alle dem auch nur erst aus ihrer Kindheit heraustraten. Unter ihnen steht jetzt Mexico, durch seine Schätze, seine Producte, und seine La- ge zum ersten Handelslande der Welt bestimmt, oben an. Buenos Ayres hat sich durch seinen Handel gehoben; weniger, wie es scheint, Neu-
Gra-
III. Per. A. I. Geſch. d. ſuͤdl. Eur. Staatenſyſt.
dem Kriege geweſen war. Die erſte der dortigen Colonien war verwuͤſtet; nur mit Muͤhe erhielt man die Ruhe auf den andern; laute Klagen toͤnten nach Europa heruͤber; nicht mal Jamaica konnte ſich heben! Nur unter einem Zuſammenfluſſe von Umſtaͤnden mochten jene Treibhaͤuſer gedeihen; die- ſe hatten ſich veraͤndert; und ihre gluͤcklichen Zeiten waren, vermuthlich auf immer, dahin.
9. Ganz anders war die Lage der großen Spaniſchen Continentalcolonien von Ame- rica. War auch auf ihnen Sclaverey, ſo war doch nirgends Uebermacht der Sclaven. Man hoͤrte von keinen bedeutenden Unruhen; und die Unterbrechung der Communication mit dem Mut- terlande ſchien das einzige Uebel zu ſeyn, das ſie von den Folgen des Krieges empfanden. Unter- richtete Reiſende zogen großentheils den Schleyer zuruͤck, der ſie bisher dem Anblick verbarg; und beſtaͤtigten jenes ſtille innere Gedeihen, eine Folge der groͤßern Handelsfreyheit (S. 493.), wenn ſie mit alle dem auch nur erſt aus ihrer Kindheit heraustraten. Unter ihnen ſteht jetzt Mexico, durch ſeine Schaͤtze, ſeine Producte, und ſeine La- ge zum erſten Handelslande der Welt beſtimmt, oben an. Buenos Ayres hat ſich durch ſeinen Handel gehoben; weniger, wie es ſcheint, Neu-
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III. Per. A. I. Geſch. d. ſuͤdl. Eur. Staatenſyſt.
dem Kriege geweſen war. Die erſte der dortigen
Colonien war verwuͤſtet; nur mit Muͤhe erhielt man
die Ruhe auf den andern; laute Klagen toͤnten
nach Europa heruͤber; nicht mal Jamaica konnte
ſich heben! Nur unter einem Zuſammenfluſſe von
Umſtaͤnden mochten jene Treibhaͤuſer gedeihen; die-
ſe hatten ſich veraͤndert; und ihre gluͤcklichen Zeiten
waren, vermuthlich auf immer, dahin.
9. Ganz anders war die Lage der großen
Spaniſchen Continentalcolonien von Ame-
rica. War auch auf ihnen Sclaverey, ſo war
doch nirgends Uebermacht der Sclaven. Man
hoͤrte von keinen bedeutenden Unruhen; und die
Unterbrechung der Communication mit dem Mut-
terlande ſchien das einzige Uebel zu ſeyn, das ſie
von den Folgen des Krieges empfanden. Unter-
richtete Reiſende zogen großentheils den Schleyer
zuruͤck, der ſie bisher dem Anblick verbarg; und
beſtaͤtigten jenes ſtille innere Gedeihen, eine Folge
der groͤßern Handelsfreyheit (S. 493.), wenn ſie
mit alle dem auch nur erſt aus ihrer Kindheit
heraustraten. Unter ihnen ſteht jetzt Mexico,
durch ſeine Schaͤtze, ſeine Producte, und ſeine La-
ge zum erſten Handelslande der Welt beſtimmt,
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Heeren, Arnold H. L.: Geschichte des Europäischen Staatensystems und seiner Kolonien. Göttingen, 1809, S. 582. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heeren_staatensystem_1809/620>, abgerufen am 22.11.2024.
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