Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Heeren, Arnold H. L.: Geschichte des Europäischen Staatensystems und seiner Kolonien. Göttingen, 1809.

Bild:
<< vorherige Seite

III. Per. A. I. Gesch. d. südl. Eur. Staatensyst.
Theil des Heers war gebraucht; und statt des ge-
füllten Schatzes waren nach kaum zwey Jahren
1794
31.
Jan.
schon Schulden da! Man verlangte Verpflegung
der Armeen von den vorderen Kreisen des deutschen
Reichs; und nahm neue Subsidien von England
nicht, wie es schien, des Krieges, sondern des Gel-
des wegen.

Subsidientractat Preußens mit England 19. April 1794
im Haag abgeschlossen.

41. Auf der andern Seite war von dem Con-
vent schon die doppelte Maxime angenommen, nur
Separatfrieden zu schließen; und den Krieg nicht
zu endigen ohne die Grenzen bis an den Rhein
ausgedehnt zu haben. Welchen Stoff zu ernsten
Betrachtungen für den Nachfolger Friedrich's des
Großen! Aber das deutsche Reich war nicht
Preußen; sein Verlust nicht eigener Verlust; ja
es war selbst Hoffnung zu Gewinn dabey auf Ko-
sten der geistlichen Mitstände. -- Abschluß des
Basler Friedens; und Bestimmung einer De-
marcationslinie
für die Neutralität des nördli-
chen Deutschlands.

Bedingungen des Friedens zu Basel 5. April 1795. a.
Frankreich bleibt, bis zu dem, beym Reichsfrieden zu tref-
fenden Arrangement, im Besitz der Preußischen Provin-
zen am linken Rheinufer. b. Frankreich verspricht die Ver-
mittelung Preußens für andere deutsche Reichsstände in
Betreff des Beytrittes zuzulassen. c. Keine feindliche

Durch-

III. Per. A. I. Geſch. d. ſuͤdl. Eur. Staatenſyſt.
Theil des Heers war gebraucht; und ſtatt des ge-
fuͤllten Schatzes waren nach kaum zwey Jahren
1794
31.
Jan.
ſchon Schulden da! Man verlangte Verpflegung
der Armeen von den vorderen Kreiſen des deutſchen
Reichs; und nahm neue Subſidien von England
nicht, wie es ſchien, des Krieges, ſondern des Gel-
des wegen.

Subſidientractat Preußens mit England 19. April 1794
im Haag abgeſchloſſen.

41. Auf der andern Seite war von dem Con-
vent ſchon die doppelte Maxime angenommen, nur
Separatfrieden zu ſchließen; und den Krieg nicht
zu endigen ohne die Grenzen bis an den Rhein
ausgedehnt zu haben. Welchen Stoff zu ernſten
Betrachtungen fuͤr den Nachfolger Friedrich's des
Großen! Aber das deutſche Reich war nicht
Preußen; ſein Verluſt nicht eigener Verluſt; ja
es war ſelbſt Hoffnung zu Gewinn dabey auf Ko-
ſten der geiſtlichen Mitſtaͤnde. — Abſchluß des
Baſler Friedens; und Beſtimmung einer De-
marcationslinie
fuͤr die Neutralitaͤt des noͤrdli-
chen Deutſchlands.

Bedingungen des Friedens zu Baſel 5. April 1795. a.
Frankreich bleibt, bis zu dem, beym Reichsfrieden zu tref-
fenden Arrangement, im Beſitz der Preußiſchen Provin-
zen am linken Rheinufer. b. Frankreich verſpricht die Ver-
mittelung Preußens fuͤr andere deutſche Reichsſtaͤnde in
Betreff des Beytrittes zuzulaſſen. c. Keine feindliche

Durch-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0594" n="556"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III.</hi> Per. <hi rendition="#aq">A. I.</hi> Ge&#x017F;ch. d. &#x017F;u&#x0364;dl. Eur. Staaten&#x017F;y&#x017F;t.</hi></fw><lb/>
Theil des Heers war gebraucht; und &#x017F;tatt des ge-<lb/>
fu&#x0364;llten Schatzes waren nach kaum zwey Jahren<lb/><note place="left">1794<lb/>
31.<lb/>
Jan.</note>&#x017F;chon Schulden da! Man verlangte Verpflegung<lb/>
der Armeen von den vorderen Krei&#x017F;en des deut&#x017F;chen<lb/>
Reichs; und nahm neue Sub&#x017F;idien von England<lb/>
nicht, wie es &#x017F;chien, des Krieges, &#x017F;ondern des Gel-<lb/>
des wegen.</p><lb/>
                <p> <hi rendition="#et">Sub&#x017F;idientractat Preußens mit England 19. April 1794<lb/>
im Haag abge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en.</hi> </p><lb/>
                <p>41. Auf der andern Seite war von dem Con-<lb/>
vent &#x017F;chon die doppelte Maxime angenommen, nur<lb/>
Separatfrieden zu &#x017F;chließen; und den Krieg nicht<lb/>
zu endigen ohne die Grenzen bis an den Rhein<lb/>
ausgedehnt zu haben. Welchen Stoff zu ern&#x017F;ten<lb/>
Betrachtungen fu&#x0364;r den Nachfolger Friedrich's des<lb/>
Großen! Aber das deut&#x017F;che Reich war nicht<lb/>
Preußen; &#x017F;ein Verlu&#x017F;t nicht eigener Verlu&#x017F;t; ja<lb/>
es war &#x017F;elb&#x017F;t Hoffnung zu Gewinn dabey auf Ko-<lb/>
&#x017F;ten der gei&#x017F;tlichen Mit&#x017F;ta&#x0364;nde. &#x2014; Ab&#x017F;chluß des<lb/><hi rendition="#g">Ba&#x017F;ler Friedens</hi>; und Be&#x017F;timmung einer <hi rendition="#g">De-<lb/>
marcationslinie</hi> fu&#x0364;r die Neutralita&#x0364;t des no&#x0364;rdli-<lb/>
chen Deut&#x017F;chlands.</p><lb/>
                <p> <hi rendition="#et">Bedingungen des Friedens zu Ba&#x017F;el 5. April 1795. <hi rendition="#aq">a.</hi><lb/>
Frankreich bleibt, bis zu dem, beym Reichsfrieden zu tref-<lb/>
fenden Arrangement, im Be&#x017F;itz der Preußi&#x017F;chen Provin-<lb/>
zen am linken Rheinufer. <hi rendition="#aq">b.</hi> Frankreich ver&#x017F;pricht die Ver-<lb/>
mittelung Preußens fu&#x0364;r andere deut&#x017F;che Reichs&#x017F;ta&#x0364;nde in<lb/>
Betreff des Beytrittes zuzula&#x017F;&#x017F;en. <hi rendition="#aq">c.</hi> Keine feindliche</hi><lb/>
                  <fw place="bottom" type="catch">Durch-</fw><lb/>
                </p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[556/0594] III. Per. A. I. Geſch. d. ſuͤdl. Eur. Staatenſyſt. Theil des Heers war gebraucht; und ſtatt des ge- fuͤllten Schatzes waren nach kaum zwey Jahren ſchon Schulden da! Man verlangte Verpflegung der Armeen von den vorderen Kreiſen des deutſchen Reichs; und nahm neue Subſidien von England nicht, wie es ſchien, des Krieges, ſondern des Gel- des wegen. 1794 31. Jan. Subſidientractat Preußens mit England 19. April 1794 im Haag abgeſchloſſen. 41. Auf der andern Seite war von dem Con- vent ſchon die doppelte Maxime angenommen, nur Separatfrieden zu ſchließen; und den Krieg nicht zu endigen ohne die Grenzen bis an den Rhein ausgedehnt zu haben. Welchen Stoff zu ernſten Betrachtungen fuͤr den Nachfolger Friedrich's des Großen! Aber das deutſche Reich war nicht Preußen; ſein Verluſt nicht eigener Verluſt; ja es war ſelbſt Hoffnung zu Gewinn dabey auf Ko- ſten der geiſtlichen Mitſtaͤnde. — Abſchluß des Baſler Friedens; und Beſtimmung einer De- marcationslinie fuͤr die Neutralitaͤt des noͤrdli- chen Deutſchlands. Bedingungen des Friedens zu Baſel 5. April 1795. a. Frankreich bleibt, bis zu dem, beym Reichsfrieden zu tref- fenden Arrangement, im Beſitz der Preußiſchen Provin- zen am linken Rheinufer. b. Frankreich verſpricht die Ver- mittelung Preußens fuͤr andere deutſche Reichsſtaͤnde in Betreff des Beytrittes zuzulaſſen. c. Keine feindliche Durch-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/heeren_staatensystem_1809
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/heeren_staatensystem_1809/594
Zitationshilfe: Heeren, Arnold H. L.: Geschichte des Europäischen Staatensystems und seiner Kolonien. Göttingen, 1809, S. 556. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heeren_staatensystem_1809/594>, abgerufen am 22.11.2024.