Heeren, Arnold H. L.: Geschichte des Europäischen Staatensystems und seiner Kolonien. Göttingen, 1809.II. Per. C. II. Gesch. d. nördl. Eur. Staatensyst. folgers traf. Sie bestimmte dazu ihren Schwester-sohn, den jungen Herzog von Holstein-Gottorp, Carl Peter Ulrich, der durch seine Geburt gleich nahe Aussichten auf den Schwedischen Thron hatte, die er zu Gunsten seines Vetters Adolph Friedrich aufgab. Indem sich für die Nebenlinie des Holsteinischen Hauses diese glänzenden Aussich- ten eröffneten, mußten sie sich für die in Däne- mark regierende Hauptlinie um so mehr trüben, da der junge Herzog das tiefste Gefühl der alten Krän- kungen seines Hauses über die neuen Hoffnungen keinesweges vergaß. Eine lange Reihe von Unter- handlungen zur Ausgleichung der alten Streitigkeiten über Holstein und Schleswig war davon die Folge, die der Politik damals nur die Lehre hinterließen, wie schädlich es ist, auch die nützlichsten Projecte zur Unzeit durchsetzen zu wollen. Die Geschichte dieser langen Verhandlungen ist ausführlich Staatsschriften des Grafen zu Lynar Th. I. No. 6. 6. Doch waren es hauptsächlich seit Friedrich's nur
II. Per. C. II. Geſch. d. noͤrdl. Eur. Staatenſyſt. folgers traf. Sie beſtimmte dazu ihren Schweſter-ſohn, den jungen Herzog von Holſtein-Gottorp, Carl Peter Ulrich, der durch ſeine Geburt gleich nahe Ausſichten auf den Schwediſchen Thron hatte, die er zu Gunſten ſeines Vetters Adolph Friedrich aufgab. Indem ſich fuͤr die Nebenlinie des Holſteiniſchen Hauſes dieſe glaͤnzenden Ausſich- ten eroͤffneten, mußten ſie ſich fuͤr die in Daͤne- mark regierende Hauptlinie um ſo mehr truͤben, da der junge Herzog das tiefſte Gefuͤhl der alten Kraͤn- kungen ſeines Hauſes uͤber die neuen Hoffnungen keinesweges vergaß. Eine lange Reihe von Unter- handlungen zur Ausgleichung der alten Streitigkeiten uͤber Holſtein und Schleswig war davon die Folge, die der Politik damals nur die Lehre hinterließen, wie ſchaͤdlich es iſt, auch die nuͤtzlichſten Projecte zur Unzeit durchſetzen zu wollen. Die Geſchichte dieſer langen Verhandlungen iſt ausfuͤhrlich Staatsſchriften des Grafen zu Lynar Th. I. No. 6. 6. Doch waren es hauptſaͤchlich ſeit Friedrich's nur
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II. Per. C. II. Geſch. d. noͤrdl. Eur. Staatenſyſt.
folgers traf. Sie beſtimmte dazu ihren Schweſter-
ſohn, den jungen Herzog von Holſtein-Gottorp,
Carl Peter Ulrich, der durch ſeine Geburt
gleich nahe Ausſichten auf den Schwediſchen Thron
hatte, die er zu Gunſten ſeines Vetters Adolph
Friedrich aufgab. Indem ſich fuͤr die Nebenlinie
des Holſteiniſchen Hauſes dieſe glaͤnzenden Ausſich-
ten eroͤffneten, mußten ſie ſich fuͤr die in Daͤne-
mark regierende Hauptlinie um ſo mehr truͤben, da
der junge Herzog das tiefſte Gefuͤhl der alten Kraͤn-
kungen ſeines Hauſes uͤber die neuen Hoffnungen
keinesweges vergaß. Eine lange Reihe von Unter-
handlungen zur Ausgleichung der alten Streitigkeiten
uͤber Holſtein und Schleswig war davon die Folge,
die der Politik damals nur die Lehre hinterließen,
wie ſchaͤdlich es iſt, auch die nuͤtzlichſten Projecte
zur Unzeit durchſetzen zu wollen.
Die Geſchichte dieſer langen Verhandlungen iſt ausfuͤhrlich
dargeſtellt in:
Staatsſchriften des Grafen zu Lynar Th. I. No. 6.
6. Doch waren es hauptſaͤchlich ſeit Friedrich's
Auftritt die Angelegenheiten des Weſten, welche
mehr, als die Angelegenheiten Rußlands ſelbſt, das
Ruſſiſche Cabinet beſchaͤftigten. Nicht, ob man
Ruſſiſch, — ob man Preußiſch oder Oeſtreichiſch
geſinnt ſey, war hier die Frage. Seit Leſtoc's
Fall triumphirte die Oeſtreichiſche Parthey, der nicht
nur
1748
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