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Heeren, Arnold H. L.: Geschichte des Europäischen Staatensystems und seiner Kolonien. Göttingen, 1809.

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II. Per. C. I. Gesch. d. südl. Eur. Staatensyst.
zugleich regulirt, und den Jesuiten entrissen wer-
den. Größere Uebel sollten die kleineren heben!
Und trotz dieser Maaßregeln scheint doch der Anbau
in Brasilien im steten Fortschreiten geblieben zu
seyn, da fortdauernd die Ausfuhr stieg.

Politische Eintheilung von Brasilien in 9 Gouvernements,
wovon 6 an der Küste: 1. Rio Janeiro, 2. Bahia (die bey-
den wichtigsten), 3. Fernambuc, 4. St. Paulo, 5. Mara-
gnon, 6. Gran Para; und 3 im Innern: 7. Matto grosso,
8. Goyas und 9. Minas geraes, alle drey reich an Gold,
und das letztere an Edelsteinen. Jedes unter einem Gou-
verneur, der unmittelbar unter dem Hofe steht.

Der Handel mit Brasilien, bisher für alle Portugiesen
frey, ward geführt unter Escorte durch die 4 Flotten, nach Rio
de Janeiro, Bahia, Fernambuc, und Maragnon nebst gran
Para. Statt dessen: Errichtung der Handelscompa-
gnie
von Maragnon und Gran Para, Jun. 1755, und von
Fernambuc 1759, beyde mit dem Alleinhandel dahin. Auch
nach den übrigen Häfen nur Handel mit königlicher Erlaub-
niß. Andre einzelne wichtige Handelszweige blieben ohne-
hin Monopol der Krone. -- Welche Folgen die gänzliche
Befreyung der Eingebohrnen 1755 gehabt hat, läßt
sich nicht bestimmen.

Leider! ist außer Raynal L. IX. keine erhebliche Quelle
anzuführen. -- Von den Schriften über Pombal besonders
die Memoirs of the court of Portugal oben S. 431.

55. Auch die nordischen Staaten nahmen fort-
dauernd Antheil an den Colonien und Colonial-
Handel. Die Besitzungen Dänemarks in West-
indien blieben zwar dieselben (S. 264.), aber ihre
Cultur nicht nur nahm zu, sondern die Kriege der

andern

II. Per. C. I. Geſch. d. ſuͤdl. Eur. Staatenſyſt.
zugleich regulirt, und den Jeſuiten entriſſen wer-
den. Groͤßere Uebel ſollten die kleineren heben!
Und trotz dieſer Maaßregeln ſcheint doch der Anbau
in Braſilien im ſteten Fortſchreiten geblieben zu
ſeyn, da fortdauernd die Ausfuhr ſtieg.

Politiſche Eintheilung von Braſilien in 9 Gouvernements,
wovon 6 an der Kuͤſte: 1. Rio Janeiro, 2. Bahia (die bey-
den wichtigſten), 3. Fernambuc, 4. St. Paulo, 5. Mara-
gnon, 6. Gran Parà; und 3 im Innern: 7. Matto groſſo,
8. Goyas und 9. Minas geraes, alle drey reich an Gold,
und das letztere an Edelſteinen. Jedes unter einem Gou-
verneur, der unmittelbar unter dem Hofe ſteht.

Der Handel mit Braſilien, bisher fuͤr alle Portugieſen
frey, ward gefuͤhrt unter Eſcorte durch die 4 Flotten, nach Rio
de Janeiro, Bahia, Fernambuc, und Maragnon nebſt gran
Parà. Statt deſſen: Errichtung der Handelscompa-
gnie
von Maragnon und Gran Parà, Jun. 1755, und von
Fernambuc 1759, beyde mit dem Alleinhandel dahin. Auch
nach den uͤbrigen Haͤfen nur Handel mit koͤniglicher Erlaub-
niß. Andre einzelne wichtige Handelszweige blieben ohne-
hin Monopol der Krone. — Welche Folgen die gaͤnzliche
Befreyung der Eingebohrnen 1755 gehabt hat, laͤßt
ſich nicht beſtimmen.

Leider! iſt außer Raynal L. IX. keine erhebliche Quelle
anzufuͤhren. — Von den Schriften uͤber Pombal beſonders
die Memoirs of the court of Portugal oben S. 431.

55. Auch die nordiſchen Staaten nahmen fort-
dauernd Antheil an den Colonien und Colonial-
Handel. Die Beſitzungen Daͤnemarks in Weſt-
indien blieben zwar dieſelben (S. 264.), aber ihre
Cultur nicht nur nahm zu, ſondern die Kriege der

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[496/0534] II. Per. C. I. Geſch. d. ſuͤdl. Eur. Staatenſyſt. zugleich regulirt, und den Jeſuiten entriſſen wer- den. Groͤßere Uebel ſollten die kleineren heben! Und trotz dieſer Maaßregeln ſcheint doch der Anbau in Braſilien im ſteten Fortſchreiten geblieben zu ſeyn, da fortdauernd die Ausfuhr ſtieg. Politiſche Eintheilung von Braſilien in 9 Gouvernements, wovon 6 an der Kuͤſte: 1. Rio Janeiro, 2. Bahia (die bey- den wichtigſten), 3. Fernambuc, 4. St. Paulo, 5. Mara- gnon, 6. Gran Parà; und 3 im Innern: 7. Matto groſſo, 8. Goyas und 9. Minas geraes, alle drey reich an Gold, und das letztere an Edelſteinen. Jedes unter einem Gou- verneur, der unmittelbar unter dem Hofe ſteht. Der Handel mit Braſilien, bisher fuͤr alle Portugieſen frey, ward gefuͤhrt unter Eſcorte durch die 4 Flotten, nach Rio de Janeiro, Bahia, Fernambuc, und Maragnon nebſt gran Parà. Statt deſſen: Errichtung der Handelscompa- gnie von Maragnon und Gran Parà, Jun. 1755, und von Fernambuc 1759, beyde mit dem Alleinhandel dahin. Auch nach den uͤbrigen Haͤfen nur Handel mit koͤniglicher Erlaub- niß. Andre einzelne wichtige Handelszweige blieben ohne- hin Monopol der Krone. — Welche Folgen die gaͤnzliche Befreyung der Eingebohrnen 1755 gehabt hat, laͤßt ſich nicht beſtimmen. Leider! iſt außer Raynal L. IX. keine erhebliche Quelle anzufuͤhren. — Von den Schriften uͤber Pombal beſonders die Memoirs of the court of Portugal oben S. 431. 55. Auch die nordiſchen Staaten nahmen fort- dauernd Antheil an den Colonien und Colonial- Handel. Die Beſitzungen Daͤnemarks in Weſt- indien blieben zwar dieſelben (S. 264.), aber ihre Cultur nicht nur nahm zu, ſondern die Kriege der andern

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Zitationshilfe: Heeren, Arnold H. L.: Geschichte des Europäischen Staatensystems und seiner Kolonien. Göttingen, 1809, S. 496. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heeren_staatensystem_1809/534>, abgerufen am 25.11.2024.