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Heeren, Arnold H. L.: Geschichte des Europäischen Staatensystems und seiner Kolonien. Göttingen, 1809.

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2. Veränd. d. einz. Hptst. d. w. Eur.--1786.
Wechselseitige Begünstigung der Einfuhr der Brittischen
Manufakturwaaren und der Französischen Weine und
Brandteweine durch einen sehr herabgesetzten Zolltarif; sehr
zum Nachtheil der Französischen Fabriken. 3. Der Tractat
zwischen Frankreich und Rußland 11. Jan. 1787 auf
12 Jahre. Wechselseitige Begünstigung der Einfuhr der
Französischen Weine und des Russischen Eisens, Seife und
Wachses, durch herabgesetzten Zolltarif; so wie der in bey-
den Reichen sich niederlassenden Kaufleute; und Bestim-
mung der Rechte der Neutralität.

44. Die Kriegskunst wurde in diesem Zeit-
alter im vollsten Sinne des Worts zu einer Kunst;
und das System der stehenden Heere erhielt in grö-
ßern nicht nur, sondern auch in kleinern Staaten
seine höchste Ausbildung. So wurde aber auch aus
der Kunst Künsteley; man lernte die Waffen hand-
haben, selten sie gebrauchen. Die lange Periode
des Friedens mußte, scheint es, hier Uebel zur
Reife bringen, welchen selbst das ganze Genie Frie-
drich's nicht vorbauen konnte, weil sie in der Na-
tur der Dinge selber lagen!

45. Aber die übermäßige Vermehrung durch
Fremde, die man meist in Festungen hüten muß-
te; der fast ausschließend der Geburt, und dem-
nächst der Anciennität, gegebene Vorzug bey der
Beförderung; die Herabwürdigung des gemeinen
Kriegers durch eine entehrende Disciplin, lagen doch
nicht nothwendig darin. Aus diesen Maximen ent-

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2. Veraͤnd. d. einz. Hptſt. d. w. Eur.--1786.
Wechſelſeitige Beguͤnſtigung der Einfuhr der Brittiſchen
Manufakturwaaren und der Franzoͤſiſchen Weine und
Brandteweine durch einen ſehr herabgeſetzten Zolltarif; ſehr
zum Nachtheil der Franzoͤſiſchen Fabriken. 3. Der Tractat
zwiſchen Frankreich und Rußland 11. Jan. 1787 auf
12 Jahre. Wechſelſeitige Beguͤnſtigung der Einfuhr der
Franzoͤſiſchen Weine und des Ruſſiſchen Eiſens, Seife und
Wachſes, durch herabgeſetzten Zolltarif; ſo wie der in bey-
den Reichen ſich niederlaſſenden Kaufleute; und Beſtim-
mung der Rechte der Neutralitaͤt.

44. Die Kriegskunſt wurde in dieſem Zeit-
alter im vollſten Sinne des Worts zu einer Kunſt;
und das Syſtem der ſtehenden Heere erhielt in groͤ-
ßern nicht nur, ſondern auch in kleinern Staaten
ſeine hoͤchſte Ausbildung. So wurde aber auch aus
der Kunſt Kuͤnſteley; man lernte die Waffen hand-
haben, ſelten ſie gebrauchen. Die lange Periode
des Friedens mußte, ſcheint es, hier Uebel zur
Reife bringen, welchen ſelbſt das ganze Genie Frie-
drich's nicht vorbauen konnte, weil ſie in der Na-
tur der Dinge ſelber lagen!

45. Aber die uͤbermaͤßige Vermehrung durch
Fremde, die man meiſt in Feſtungen huͤten muß-
te; der faſt ausſchließend der Geburt, und dem-
naͤchſt der Anciennitaͤt, gegebene Vorzug bey der
Befoͤrderung; die Herabwuͤrdigung des gemeinen
Kriegers durch eine entehrende Diſciplin, lagen doch
nicht nothwendig darin. Aus dieſen Maximen ent-

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[455/0493] 2. Veraͤnd. d. einz. Hptſt. d. w. Eur.--1786. Wechſelſeitige Beguͤnſtigung der Einfuhr der Brittiſchen Manufakturwaaren und der Franzoͤſiſchen Weine und Brandteweine durch einen ſehr herabgeſetzten Zolltarif; ſehr zum Nachtheil der Franzoͤſiſchen Fabriken. 3. Der Tractat zwiſchen Frankreich und Rußland 11. Jan. 1787 auf 12 Jahre. Wechſelſeitige Beguͤnſtigung der Einfuhr der Franzoͤſiſchen Weine und des Ruſſiſchen Eiſens, Seife und Wachſes, durch herabgeſetzten Zolltarif; ſo wie der in bey- den Reichen ſich niederlaſſenden Kaufleute; und Beſtim- mung der Rechte der Neutralitaͤt. 44. Die Kriegskunſt wurde in dieſem Zeit- alter im vollſten Sinne des Worts zu einer Kunſt; und das Syſtem der ſtehenden Heere erhielt in groͤ- ßern nicht nur, ſondern auch in kleinern Staaten ſeine hoͤchſte Ausbildung. So wurde aber auch aus der Kunſt Kuͤnſteley; man lernte die Waffen hand- haben, ſelten ſie gebrauchen. Die lange Periode des Friedens mußte, ſcheint es, hier Uebel zur Reife bringen, welchen ſelbſt das ganze Genie Frie- drich's nicht vorbauen konnte, weil ſie in der Na- tur der Dinge ſelber lagen! 45. Aber die uͤbermaͤßige Vermehrung durch Fremde, die man meiſt in Feſtungen huͤten muß- te; der faſt ausſchließend der Geburt, und dem- naͤchſt der Anciennitaͤt, gegebene Vorzug bey der Befoͤrderung; die Herabwuͤrdigung des gemeinen Kriegers durch eine entehrende Diſciplin, lagen doch nicht nothwendig darin. Aus dieſen Maximen ent- wickel- F f 4

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Zitationshilfe: Heeren, Arnold H. L.: Geschichte des Europäischen Staatensystems und seiner Kolonien. Göttingen, 1809, S. 455. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heeren_staatensystem_1809/493>, abgerufen am 25.11.2024.