litisch, doch auf den ganzen Zustand der Gesell- schaft, und so wiederum auf den Staat zurück- wirkten.
63. Viele und gewaltige Kräfte waren in den letzten Kämpfen entwickelt; eine Thätigkeit, wie vielleicht noch niemals vorher, war aufgeregt, und konnte mit dem Frieden nicht ersterben. Es lag in der Natur des einen neuen Hauptstaats, daß er nur durch stete Anstrengung, durch Entwickelung aller seiner Kräfte, sich halten konnte; und sein Rival fühlte, daß er nicht zurückbleiben dürfe. Dieß Gefühl war die Hauptquelle der politischen Energie; aber das Characteristische dieser Thätig- keit ist ihre Vielseitigkeit, eine Folge der so sehr wachsenden intellectuellen Cultur, welche die wech- selseitigen Beziehungen der verschiedenartigen An- strengungen durchblickt, und zu würdigen weiß. Das Zeitalter umfaßte die ganze Masse von Ein- sichten, die das Resultat jener intellectuellen Thä- tigkeit war, unter dem Namen der Aufklärung; und verlangte ihre Beförderung vom Staat. Aber was gieng nicht oft unter jenem heiligen Namen!
64. In der Periode des Friedens warf sich die Thätigkeit der Regierungen natürlich am mei- sten auf die innere Administration. Nicht nur die
Wun-
1. Staatshaͤndel in Europa c. 1763--1786.
litiſch, doch auf den ganzen Zuſtand der Geſell- ſchaft, und ſo wiederum auf den Staat zuruͤck- wirkten.
63. Viele und gewaltige Kraͤfte waren in den letzten Kaͤmpfen entwickelt; eine Thaͤtigkeit, wie vielleicht noch niemals vorher, war aufgeregt, und konnte mit dem Frieden nicht erſterben. Es lag in der Natur des einen neuen Hauptſtaats, daß er nur durch ſtete Anſtrengung, durch Entwickelung aller ſeiner Kraͤfte, ſich halten konnte; und ſein Rival fuͤhlte, daß er nicht zuruͤckbleiben duͤrfe. Dieß Gefuͤhl war die Hauptquelle der politiſchen Energie; aber das Characteriſtiſche dieſer Thaͤtig- keit iſt ihre Vielſeitigkeit, eine Folge der ſo ſehr wachſenden intellectuellen Cultur, welche die wech- ſelſeitigen Beziehungen der verſchiedenartigen An- ſtrengungen durchblickt, und zu wuͤrdigen weiß. Das Zeitalter umfaßte die ganze Maſſe von Ein- ſichten, die das Reſultat jener intellectuellen Thaͤ- tigkeit war, unter dem Namen der Aufklaͤrung; und verlangte ihre Befoͤrderung vom Staat. Aber was gieng nicht oft unter jenem heiligen Namen!
64. In der Periode des Friedens warf ſich die Thaͤtigkeit der Regierungen natuͤrlich am mei- ſten auf die innere Adminiſtration. Nicht nur die
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1. Staatshaͤndel in Europa c. 1763--1786.
litiſch, doch auf den ganzen Zuſtand der Geſell-
ſchaft, und ſo wiederum auf den Staat zuruͤck-
wirkten.
63. Viele und gewaltige Kraͤfte waren in den
letzten Kaͤmpfen entwickelt; eine Thaͤtigkeit, wie
vielleicht noch niemals vorher, war aufgeregt, und
konnte mit dem Frieden nicht erſterben. Es lag
in der Natur des einen neuen Hauptſtaats, daß
er nur durch ſtete Anſtrengung, durch Entwickelung
aller ſeiner Kraͤfte, ſich halten konnte; und ſein
Rival fuͤhlte, daß er nicht zuruͤckbleiben duͤrfe.
Dieß Gefuͤhl war die Hauptquelle der politiſchen
Energie; aber das Characteriſtiſche dieſer Thaͤtig-
keit iſt ihre Vielſeitigkeit, eine Folge der ſo ſehr
wachſenden intellectuellen Cultur, welche die wech-
ſelſeitigen Beziehungen der verſchiedenartigen An-
ſtrengungen durchblickt, und zu wuͤrdigen weiß.
Das Zeitalter umfaßte die ganze Maſſe von Ein-
ſichten, die das Reſultat jener intellectuellen Thaͤ-
tigkeit war, unter dem Namen der Aufklaͤrung;
und verlangte ihre Befoͤrderung vom Staat.
Aber was gieng nicht oft unter jenem heiligen
Namen!
64. In der Periode des Friedens warf ſich
die Thaͤtigkeit der Regierungen natuͤrlich am mei-
ſten auf die innere Adminiſtration. Nicht nur die
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Heeren, Arnold H. L.: Geschichte des Europäischen Staatensystems und seiner Kolonien. Göttingen, 1809, S. 411. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heeren_staatensystem_1809/449>, abgerufen am 23.11.2024.
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