lich; weil sie nicht auf Zwang, sondern Freyheit gegründet waren.
Le siecle de Louis XIV. (par Mr. de Voltaire) a Berlin 1751. Noch immer mehr Skizze als Ausführung.
Für die Geschichte der schönen Litteratur La Harpe Cours de litterature Vol. IV. etc. Paris 1800.
Aber daneben vor allen F. Bouterwek Geschichte der Französischen Litteratur B. II. Göttingen 1807.
2. Allerdings war auch Frankreich nicht nur durch Bevölkerung, Umfang, Lage, sondern auch durch die von Richelieu vergrößerte königliche Ge- walt der mächtigste Staat von Europa; aber diese Gewalt blieb doch noch weit von reinem Despotis- mus entfernt. Zu diesem war die Verfassung viel zu verwickelt. Welche Grenzen setzten nicht Adel und Geistlichkeit, welche nicht Herkommen und örtliche Rechte der königlichen Willkühr? Sie konnte Einzelnen furchtbar werden, nicht der gan- zen Nation; nicht mal leicht einzelnen mächtigen Corps. So konnte trotz ihr sich Nationalgeist erhalten, den der Glanz des Zeitalters erhöhte. Aber freylich schienen auch die inneren Verhältnisse der übrigen Hauptstaaten des südlichen Europas, Spaniens, Englands, der Niederlande und Deutschlands, recht dazu gemacht zu seyn, Frankreich emporzuheben, indem sie ihm zur Folie dienten.
1. Spa-
II. Per. I. Th. Geſch. d. ſuͤdl. Eur. Staatenſyſt.
lich; weil ſie nicht auf Zwang, ſondern Freyheit gegruͤndet waren.
Le ſiécle de Louis XIV. (par Mr. de Voltaire) à Berlin 1751. Noch immer mehr Skizze als Ausfuͤhrung.
Fuͤr die Geſchichte der ſchoͤnen Litteratur La Harpe Cours de litterature Vol. IV. etc. Paris 1800.
Aber daneben vor allen F. Bouterwek Geſchichte der Franzoͤſiſchen Litteratur B. II. Goͤttingen 1807.
2. Allerdings war auch Frankreich nicht nur durch Bevoͤlkerung, Umfang, Lage, ſondern auch durch die von Richelieu vergroͤßerte koͤnigliche Ge- walt der maͤchtigſte Staat von Europa; aber dieſe Gewalt blieb doch noch weit von reinem Deſpotis- mus entfernt. Zu dieſem war die Verfaſſung viel zu verwickelt. Welche Grenzen ſetzten nicht Adel und Geiſtlichkeit, welche nicht Herkommen und oͤrtliche Rechte der koͤniglichen Willkuͤhr? Sie konnte Einzelnen furchtbar werden, nicht der gan- zen Nation; nicht mal leicht einzelnen maͤchtigen Corps. So konnte trotz ihr ſich Nationalgeiſt erhalten, den der Glanz des Zeitalters erhoͤhte. Aber freylich ſchienen auch die inneren Verhaͤltniſſe der uͤbrigen Hauptſtaaten des ſuͤdlichen Europas, Spaniens, Englands, der Niederlande und Deutſchlands, recht dazu gemacht zu ſeyn, Frankreich emporzuheben, indem ſie ihm zur Folie dienten.
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II. Per. I. Th. Geſch. d. ſuͤdl. Eur. Staatenſyſt.
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Le ſiécle de Louis XIV. (par Mr. de Voltaire) à
Berlin 1751. Noch immer mehr Skizze als Ausfuͤhrung.
Fuͤr die Geſchichte der ſchoͤnen Litteratur La Harpe Cours
de litterature Vol. IV. etc. Paris 1800.
Aber daneben vor allen F. Bouterwek Geſchichte der
Franzoͤſiſchen Litteratur B. II. Goͤttingen 1807.
2. Allerdings war auch Frankreich nicht nur
durch Bevoͤlkerung, Umfang, Lage, ſondern auch
durch die von Richelieu vergroͤßerte koͤnigliche Ge-
walt der maͤchtigſte Staat von Europa; aber dieſe
Gewalt blieb doch noch weit von reinem Deſpotis-
mus entfernt. Zu dieſem war die Verfaſſung viel
zu verwickelt. Welche Grenzen ſetzten nicht
Adel und Geiſtlichkeit, welche nicht Herkommen
und oͤrtliche Rechte der koͤniglichen Willkuͤhr? Sie
konnte Einzelnen furchtbar werden, nicht der gan-
zen Nation; nicht mal leicht einzelnen maͤchtigen
Corps. So konnte trotz ihr ſich Nationalgeiſt
erhalten, den der Glanz des Zeitalters erhoͤhte.
Aber freylich ſchienen auch die inneren Verhaͤltniſſe
der uͤbrigen Hauptſtaaten des ſuͤdlichen Europas,
Spaniens, Englands, der Niederlande
und Deutſchlands, recht dazu gemacht zu ſeyn,
Frankreich emporzuheben, indem ſie ihm zur Folie
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Heeren, Arnold H. L.: Geschichte des Europäischen Staatensystems und seiner Kolonien. Göttingen, 1809, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heeren_staatensystem_1809/250>, abgerufen am 22.11.2024.
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