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Heeren, Arnold H. L.: Geschichte des Europäischen Staatensystems und seiner Kolonien. Göttingen, 1809.

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2. Schw.-Poln. Successionsstr. 1600--1660.
seine Ansprüche auf Schweden nicht aufgeben
wollte. Die außerordentlichen Fortschritte gegen Po-
len, (das auch außerdem mit Rußland wegen der1654
Cosacken in einen unglücklichen Krieg gerathen
war), wodurch das ganze Reich nur eine Schwedi-
sche Provinz werden zu sollen schien, weckten aber
in gleichem Grade mehr die Theilnahme der Nach-
baren, je größere und kühnere Entwürfe Carl Gu-
stav machte, die, zunächst auf die Vernichtung
Dänemarks gerichtet, nichts geringeres als die Er-
richtung einer großen Nordischen Universal-
monarchie
zum Ziel zu haben schienen; aber durch
die Theilnahme von halb Europa erschwert, und
bald durch den plötzlichen Tod des Königs vernich-
tet wurden.

Einfall des Königs in Liefland und Polen 1655, Einnah-
me von Warschau und Flucht Joh. Casimir's nach Schlesien.
Aber Polen war leichter einzunehmen als zu behaupten; gro-
ße Insurrection, und 3tägige Schlacht bey Warschau 18-20.
Jul. 1656 zum Nachtheil der Polen. Große Verbreitung
des Krieges, indem der Czaar Alerei, Kayser Leopold
I., Friedrich III. von Dänemark (May und Juni 1657),
und bald auch der Churfürst Friedrich Wilhelm von
Brandenburg (Sept. 1657) sich gegen Schweden erklären.
Schneller Verlust von ganz Polen bis auf Polnisch-Preußen,
aber Versetzung des Kriegsschauplatzes, da Carl Gustav auf
die Dänen losgeht, nach Dänemark. Einnahme Däne-
marks, Uebergang über die gefrornen Belte Febr. 1658.,
und Friede zu Roschild 26. Febr. Bedingungen: 1.
Dänemark tritt an Schweden ab auf immer Halland, Scho-
nen, Blekingen, Bahus, Drontheim, und die Insel Born-

holm.
N 4

2. Schw.-Poln. Succeſſionsſtr. 1600--1660.
ſeine Anſpruͤche auf Schweden nicht aufgeben
wollte. Die außerordentlichen Fortſchritte gegen Po-
len, (das auch außerdem mit Rußland wegen der1654
Coſacken in einen ungluͤcklichen Krieg gerathen
war), wodurch das ganze Reich nur eine Schwedi-
ſche Provinz werden zu ſollen ſchien, weckten aber
in gleichem Grade mehr die Theilnahme der Nach-
baren, je groͤßere und kuͤhnere Entwuͤrfe Carl Gu-
ſtav machte, die, zunaͤchſt auf die Vernichtung
Daͤnemarks gerichtet, nichts geringeres als die Er-
richtung einer großen Nordiſchen Univerſal-
monarchie
zum Ziel zu haben ſchienen; aber durch
die Theilnahme von halb Europa erſchwert, und
bald durch den ploͤtzlichen Tod des Koͤnigs vernich-
tet wurden.

Einfall des Koͤnigs in Liefland und Polen 1655, Einnah-
me von Warſchau und Flucht Joh. Caſimir's nach Schleſien.
Aber Polen war leichter einzunehmen als zu behaupten; gro-
ße Inſurrection, und 3taͤgige Schlacht bey Warſchau 18-20.
Jul. 1656 zum Nachtheil der Polen. Große Verbreitung
des Krieges, indem der Czaar Alerei, Kayſer Leopold
I., Friedrich III. von Daͤnemark (May und Juni 1657),
und bald auch der Churfuͤrſt Friedrich Wilhelm von
Brandenburg (Sept. 1657) ſich gegen Schweden erklaͤren.
Schneller Verluſt von ganz Polen bis auf Polniſch-Preußen,
aber Verſetzung des Kriegsſchauplatzes, da Carl Guſtav auf
die Daͤnen losgeht, nach Daͤnemark. Einnahme Daͤne-
marks, Uebergang uͤber die gefrornen Belte Febr. 1658.,
und Friede zu Roſchild 26. Febr. Bedingungen: 1.
Daͤnemark tritt an Schweden ab auf immer Halland, Scho-
nen, Blekingen, Bahus, Drontheim, und die Inſel Born-

holm.
N 4
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[199/0237] 2. Schw.-Poln. Succeſſionsſtr. 1600--1660. ſeine Anſpruͤche auf Schweden nicht aufgeben wollte. Die außerordentlichen Fortſchritte gegen Po- len, (das auch außerdem mit Rußland wegen der Coſacken in einen ungluͤcklichen Krieg gerathen war), wodurch das ganze Reich nur eine Schwedi- ſche Provinz werden zu ſollen ſchien, weckten aber in gleichem Grade mehr die Theilnahme der Nach- baren, je groͤßere und kuͤhnere Entwuͤrfe Carl Gu- ſtav machte, die, zunaͤchſt auf die Vernichtung Daͤnemarks gerichtet, nichts geringeres als die Er- richtung einer großen Nordiſchen Univerſal- monarchie zum Ziel zu haben ſchienen; aber durch die Theilnahme von halb Europa erſchwert, und bald durch den ploͤtzlichen Tod des Koͤnigs vernich- tet wurden. 1654 Einfall des Koͤnigs in Liefland und Polen 1655, Einnah- me von Warſchau und Flucht Joh. Caſimir's nach Schleſien. Aber Polen war leichter einzunehmen als zu behaupten; gro- ße Inſurrection, und 3taͤgige Schlacht bey Warſchau 18-20. Jul. 1656 zum Nachtheil der Polen. Große Verbreitung des Krieges, indem der Czaar Alerei, Kayſer Leopold I., Friedrich III. von Daͤnemark (May und Juni 1657), und bald auch der Churfuͤrſt Friedrich Wilhelm von Brandenburg (Sept. 1657) ſich gegen Schweden erklaͤren. Schneller Verluſt von ganz Polen bis auf Polniſch-Preußen, aber Verſetzung des Kriegsſchauplatzes, da Carl Guſtav auf die Daͤnen losgeht, nach Daͤnemark. Einnahme Daͤne- marks, Uebergang uͤber die gefrornen Belte Febr. 1658., und Friede zu Roſchild 26. Febr. Bedingungen: 1. Daͤnemark tritt an Schweden ab auf immer Halland, Scho- nen, Blekingen, Bahus, Drontheim, und die Inſel Born- holm. N 4

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Zitationshilfe: Heeren, Arnold H. L.: Geschichte des Europäischen Staatensystems und seiner Kolonien. Göttingen, 1809, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heeren_staatensystem_1809/237>, abgerufen am 22.11.2024.