Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hecht, Johann: Die Aus denen holdseligen Lippen Unsers Gekreuzigten Heilandes blühende Göldene Rose. Halle (Saale), 1668.

Bild:
<< vorherige Seite
LIED.
SEi gegrüsset/ mein Verlangen/
JEsu/ süsser Gnaden-Mund!
Könte dich mein Herz ümfangen/
Ach! so würd' ich wohl gesund:
Deines Mundes Himmel-safft
Wehet lauter Lebens-Krafft/
JEsu! Laß auf mich Trostlosen
Trieffen deine Gnaden-Rosen!
2
Deine Thränenflut/ dein Flehen/
Deiner Lippen Liebligkeit
Zwinget mich zu dir zu gehen/
Denn zu deiner Leiden-zeit
Batest du für die/ die dich
Kreuzigten so grausamlich:
Vater! laß doch seyn geschlichtet/
Was man itzt an mir verrichtet.
3
Deine/ du mein Seelen-lieber!
Deine Rosen-freundlichkeit
Wäret Ewig/ und noch drüber/
Deine Gnade hat keine Zeit.
JEsu! Ich erwürgte dich/
Aber du verbittest mich:
O der Gnade! deine Feinde
Liebest du/ als liebe Freunde.
JEsu
LIED.
SEi gegrüſſet/ mein Verlangen/
JEſu/ ſüſſer Gnaden-Mund!
Könte dich mein Herz ümfangen/
Ach! ſo würd’ ich wohl geſund:
Deines Mundes Himmel-ſafft
Wehet lauter Lebens-Krafft/
JEſu! Laß auf mich Troſtloſen
Trieffen deine Gnaden-Roſen!
2
Deine Thränenflut/ dein Flehen/
Deiner Lippen Liebligkeit
Zwinget mich zu dir zu gehen/
Denn zu deiner Leiden-zeit
Bateſt du für die/ die dich
Kreuzigten ſo grauſamlich:
Vater! laß doch ſeyn geſchlichtet/
Was man itzt an mir verrichtet.
3
Deine/ du mein Seelen-lieber!
Deine Roſen-freundlichkeit
Wäret Ewig/ und noch drüber/
Deine Gnade hat keine Zeit.
JEſu! Ich erwürgte dich/
Aber du verbitteſt mich:
O der Gnade! deine Feinde
Liebeſt du/ als liebe Freunde.
JEſu
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0017"/>
          <div n="3">
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#g">LIED.</hi> </head><lb/>
              <lg n="1">
                <l><hi rendition="#in">S</hi>Ei gegrü&#x017F;&#x017F;et/ mein Verlangen/</l><lb/>
                <l>JE&#x017F;u/ &#x017F;ü&#x017F;&#x017F;er Gnaden-Mund<hi rendition="#i">!</hi></l><lb/>
                <l>Könte dich mein Herz ümfangen/</l><lb/>
                <l>Ach<hi rendition="#i">!</hi> &#x017F;o würd&#x2019; ich wohl ge&#x017F;und:</l><lb/>
                <l>Deines Mundes Himmel-&#x017F;afft</l><lb/>
                <l>Wehet lauter Lebens-Krafft/</l><lb/>
                <l>JE&#x017F;u<hi rendition="#i">!</hi> Laß auf mich Tro&#x017F;tlo&#x017F;en</l><lb/>
                <l>Trieffen deine Gnaden-Ro&#x017F;en!</l>
              </lg><lb/>
              <lg n="2">
                <head> <hi rendition="#c">2</hi> </head><lb/>
                <l>Deine Thränenflut/ dein Flehen/</l><lb/>
                <l>Deiner Lippen Liebligkeit</l><lb/>
                <l>Zwinget mich zu dir zu gehen/</l><lb/>
                <l>Denn zu deiner Leiden-zeit</l><lb/>
                <l>Bate&#x017F;t du für die/ die dich</l><lb/>
                <l>Kreuzigten &#x017F;o grau&#x017F;amlich:</l><lb/>
                <l>Vater<hi rendition="#i">!</hi> laß doch &#x017F;eyn ge&#x017F;chlichtet/</l><lb/>
                <l>Was man itzt an mir verrichtet.</l>
              </lg><lb/>
              <lg n="3">
                <head> <hi rendition="#c">3</hi> </head><lb/>
                <l>Deine/ du mein Seelen-lieber!</l><lb/>
                <l>Deine Ro&#x017F;en-freundlichkeit</l><lb/>
                <l>Wäret Ewig/ und noch drüber/</l><lb/>
                <l>Deine Gnade hat keine Zeit.</l><lb/>
                <l>JE&#x017F;u<hi rendition="#i">!</hi> Ich erwürgte dich/</l><lb/>
                <l>Aber du verbitte&#x017F;t mich:</l><lb/>
                <l>O der Gnade<hi rendition="#i">!</hi> deine Feinde</l><lb/>
                <l>Liebe&#x017F;t du/ als liebe Freunde.</l>
              </lg><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">JE&#x017F;u</fw><lb/>
            </lg>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0017] LIED. SEi gegrüſſet/ mein Verlangen/ JEſu/ ſüſſer Gnaden-Mund! Könte dich mein Herz ümfangen/ Ach! ſo würd’ ich wohl geſund: Deines Mundes Himmel-ſafft Wehet lauter Lebens-Krafft/ JEſu! Laß auf mich Troſtloſen Trieffen deine Gnaden-Roſen! 2 Deine Thränenflut/ dein Flehen/ Deiner Lippen Liebligkeit Zwinget mich zu dir zu gehen/ Denn zu deiner Leiden-zeit Bateſt du für die/ die dich Kreuzigten ſo grauſamlich: Vater! laß doch ſeyn geſchlichtet/ Was man itzt an mir verrichtet. 3 Deine/ du mein Seelen-lieber! Deine Roſen-freundlichkeit Wäret Ewig/ und noch drüber/ Deine Gnade hat keine Zeit. JEſu! Ich erwürgte dich/ Aber du verbitteſt mich: O der Gnade! deine Feinde Liebeſt du/ als liebe Freunde. JEſu

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hecht_andachten_1668
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hecht_andachten_1668/17
Zitationshilfe: Hecht, Johann: Die Aus denen holdseligen Lippen Unsers Gekreuzigten Heilandes blühende Göldene Rose. Halle (Saale), 1668, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hecht_andachten_1668/17>, abgerufen am 24.11.2024.